Haushalt - Geräte, Möbel und Geschirr unserer Vorfahren

erstellt: Di., 04.08.2015
geändert: Fr., 25.11.2016
 


 Briefbeschwerer aus Glas - Souvenir aus Arenberg

In den diversen Souvenirläden des ehem. Wallfahrts- und Luftkurorts Arenberg wurden neben vielen weiteren Andenken Briefbeschwerer aus Glas mit dem Motiv der Wallfahrtskirche St. Nikolaus angeboten. Das hier gezeigte Stück stammt aus der Sammlung des nebenberuflichen Fotohistorikers Zimmermann aus dem Kölner Raum. Nach seiner Auskunft dürfte es aus den 1920er bis 1940er Jahren stammen und zu den viel gekauften Souvenirs zählen, denn ohne eine entsprechende Auflagenstärke habe sich die recht aufwendige und teure Herstellung sicher nicht gelohnt. Die Technik der mit bekannten Fotomotiven hinterklebten Glasflächen oder -blöcke findet man auch z. B. auf Aschenbechern, Wandbildern, Bierkrügen u. ä.
Briefbeschwerer sind Gegenstände, die mit ihrem Gewicht verhindern sollen, dass gestapelte Papierblätter in Unordnung geraten oder bei Zugluft wegfliegen. Sie sind in Material und Form sehr unterschiedlich gestaltet. Foto: Zimmermann


 Wärmflasche aus verzinktem Metall

In den früher meist unbeheizten und daher eiskalten Schlafzimmern mussten Betten im Winter – insbesondere für Kleinkinder - vor dem Schlafengehen oft vorgewärmt werden. Dazu nutzte man lange Zeit heiße Steine oder Ziegel, aber bereits ab dem 16. Jh. kamen Flaschen aus Zinn, später auch aus Kupfer, Messing oder Zink und im frühen 20. Jh. auch aus Aluminium auf. In die Wärmflasche wurde heißes Wasser eingefüllt, dann wurde sie fest zugeschraubt zwischen Matratze und Federbett platziert. Neben solch wasserbeheizten Wärmflaschen gab es auch Bettpfannen, die mit heißem Sand oder glimmenden Kohlen befüllt und einem festen Deckel versehen waren. Etwa ab den 1920er Jahren lösten langsam Wärmflaschen aus Gummi die aus Metall ab. Gummi kann sich den Körperformen anpassen und ist daher neben dem Vorwärmen des Bettes auch besser für die Wärmebehandlung von Schmerzen und Verspannungen geeignet. Zur Verfügung gestellt von Hermann und Elisabeth Marx, Abg. 


 Obstentsteiner

In den Dörfern unserer Heimat gibt es bis auf den heutigen Tag viele Streuobstwiesen, die Jahr für Jahr reichlich Obst tragen. Früher wurden die Früchte sorgfältig gepflückt und eingekocht, damit sie im Winter zur Verfügung standen. Nichts blieb an den Bäumen hängen, nichts kam um. Für Steinobst, wie Kirschen, Sauerkirschen, Mirabellen, Pflaumen und Zwetschen nahm man dieses kleine Gerät zur Hand, um die Früchte vom Stein zu befreien. Danach wurden sie eingeweckt, zu Marmelade verkocht oder zu leckerem Kuchen verarbeitet und möglichst frisch gegessen.

Der Obstentsteiner funktionierte ganz einfach: Frucht in die kleine Ausbuchtung legen, Hebel nach unten drücken. Der Stempel des Gerätes drückte den Stein unten raus und die entsteinte Frucht konnte entnommen werden. Stück für Stück – die Hausfrau hatte damals noch Zeit – füllten sich langsam die Einmachgläser, der Marmeladentopf oder das Kuchenblech.

Aus dem Nachlass von „Sauers Leni“ (Leni Ferdinand) aus Arenberg, zur Verfügung gestellt von ihren Kindern Hiltrud Neumann und Wilfried Ferdinand. 


 Einmachgläser

Das Einmachen (einwecken) von Obst und Gemüse entweder aus dem eigenen Garten oder während der Sommersaison günstig erworben vom nächsten Bauern, Gemüsehändler oder auch Nachbarn war lange Zeit die gängigste Methode, Obst und Gemüse für den Winter haltbar und verfügbar zu machen. Der Handel war lange Zeit nur saisonal bedingt mit diesen wichtigen Lebensmitteln ausgestattet und beschränkte sich auch hauptsächlich auf die regional angebauten Arten. Südfrüchte galten noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts als Raritäten und ein globaler Markt für Frischkost entstand erst mit der Möglichkeit, diese in kürzester Zeit und mit der Möglichkeit der Kühlung zu transportieren.  
 


 Schneidgerät für "Schnibbelbohnen"

Lange bevor Kühltruhe und Einkochapparat Einzug in die Haushalte hielten, wurden alljährlich die im eigenen Garten angepflanzten Gemüse durch Milchsäuregärung konserviert. So erhielt man Wintervorrat in Form von Sauerkraut, sauren Bohnen, Salzgurken u. ä. Beim Zerkleinern der Bohnen half solch ein kleines Schneidgerät, das am Küchentisch festgeschraubt wurde. In die beiden Öffnungen steckte man die vorher abgefädelten Stangenbohnen. Durch Drehen der Kurbel rotierte eine davor geschraubte Messerscheibe, die rasch eine Bohne nach der anderen in feine Streifen „schnibbelte“. (Unten weiter) Zur Verfügung gestellt von Hermann und Elisabeth Marx, Abg. 


 Einlegetöpfe für Gemüse aus Keramik

Die zerkleinerten und blanchierten Bohnen wurden anschließend mit Salz vermischt in solche Steinguttöpfe geschichtet und festgestampft, bis sie vom eigenen Saft bedeckt waren. Ganz ähnlich wurden aus den Weißkohlköpfen (Kappes) Sauerkraut und aus Gurken Salzgurken hergestellt. Das Gemüse wurde mit einem sauberen Tuch bedeckt und mit einem Stein über einem Brettchen beschwert. Einige Wochen später war der Gärprozess abgeschlossen, und die Bohnen standen den Winter über für deftige „Schnibbelbohnen- Eintöpfe“ zur Verfügung. Auch das Sauerkraut und die vielen anderen konservierten Gemüse und Früchte halfen dabei, auch den Winter über eine abwechslungsreiche Kost auf den Tisch zu bringen, denn frisches Obst und Gemüse waren noch bis in die 1950er Jahre in dieser Jahreszeit kaum zu bekommen.  Zur Verfügung gestellt von Wilfried Mohr, Abg. 


 
Dynamo-Taschenlampe aus dem Zweiten Weltkrieg

In den Jahren 1943 bis 1945 tat diese kleine Dynamo-Taschenlampe ihren Dienst bei nächtlichen Gängen in den Luftschutzbunker. Solche Lampen enthielten einen kleinen Dynamo und waren so unabhängig von Strom und Batterien. Sie passten in eine Hand und jedes Pumpen mit der Hand erzeugte für ca. drei Sekunden ein wenig Licht. Dieses musste ausreichen, um bei nächtlichem Fliegeralarm schnellstmöglich ein paar Habseligkeiten zusammenzuraffen und den Weg in den Bunker zu suchen. Da in den Kriegsnächten auch auf strengste Verdunkelung geachtet werden musste, um feindlichen Fliegern oder Soldaten keine Anhaltspunkte menschlicher Siedlungen zu geben, wäre mehr Licht ohnehin verboten gewesen. - Foto zur Verfügung gestellt von Konrad Weber, Arenberg.
 


 
Gusseisernes Waffeleisen (ab etwa 18. Jahrhundert)


Wann genau das Waffeleisen erfunden und wann die ersten bei uns in Betrieb genommen wurden, ist nicht sicher belegt. Man sagt, seit dem 12./13 Jh. seien sie in Frankreich und den Niederlanden zu finden gewesen und etwa ab dem 14. Jh. in ganz Mitteleuropa nachweisbar. Sie wurden vom Mittelalter bis in die Neuzeit von Hand geschmiedet und bestehen aus zwei runden oder eckigen eisernen, durch Scharniere zusammengehaltenen Platten, die innen eine zueinander passende Waffelstruktur bilden und außen glatt sind. Zum Backen wurden diese Platten mit einem Löffel Teig gefüllt und im Feuer erhitzt. Das hier vorliegende Waffeleisen dürfte aus dem 18. Jh. stammen. Es wurde an zwei langen Stäben (Abstand!) über ein eisernes Dreibein in die offene Feuerstelle gelegt und dort einmal gedreht bis der Teig von beiden Seiten knusprig wurde. Foto zur Verfügung gestellt von Klaus Weinowski 


 
Gußeisernes Dreh-Waffeleisen (ab etwa 19. Jahrhundert)


Mit der Einführung des Küchenherdes (siehe weiter unten) im 19. Jh. wurde das Herdfeuer in das Herdinnere verbannt. Dadurch wandelte sich auch die Form des Waffeleisens. Es wurde jetzt in die runden Öffnungen der Herdplatte über dem Feuer eingepasst. Durch das Herausnehmen einiger der runden Gusseisenringe in der Herdplatte konnten in unterschiedlich große runde Öffnungen Kochkessel, Waschzuber oder eben auch Waffeleisen eingesetzt werden. Besonders praktisch: das Waffeleisen ließ sich durch eine besondere Einkerbung im äußeren Ring sogar um seine horizontale Achse drehen, damit das Gebäck auch von beiden Seiten gleichmäßig buk. Daher wurde diese Form auch „Dreheisen“ genannt.  Zur Verfügung gestellt von Elke Wolber. 


 
Elektrisches Waffeleisen ab etwa 1920


Nachdem in den ersten Jahrzehnten des 20. Jh. die Haushalte so nach und nach elektrifiziert wurden, wurden auch elektrische Haushaltsgeräte entwickelt. Etwa ab 1920 kamen auch elektr. Waffeleisen auf den Markt – aber noch lange nicht in jeden Haushalt. Das brauchte noch einige Zeit und ist eigentlich ein immer noch andauernder Prozess, der mit jedem neu entwickelten Gerät fortgeschrieben wird. Bei den Waffeleisen stellte sich die Erleichterung sicher schon dadurch ein, dass das Gerät nicht mehr auf einen gut geheizten Küchenherd angewiesen war und schön einheitlich gebräunte Waffeln backte, die auch einmal kurz „zwischendurch“ gemacht werden konnten.  Foto zur Verfügung gestellt von Hermann und Elisabeth Marx. 


 
Elektrisches Waffeleisen ab etwa 1950


Zu dem o. a. Waffeleisen ist dieses die Außenansicht. Gut erkennbar ist der altmodische ovale Elektrostecker.
Noch etwa 30 Jahre ältere elektrische Waffeleisen waren ähnlich gestaltet, ihr Äußeres bestand allerdings nicht aus Edelstahl, sondern aus Aluminiumguss oder Gusseisen. Die elektrische Leitung ist zwischen Ober- und Unterteil von einem starken Metalldraht geschützt gegen die unvermeidlich große Hitze. Holzknauf und -griffe schützen die Hand der Nutzer vor Verbrennungen.  
Foto zur Verfügung gestellt von Hermann und Elisabeth Marx, Arenberg.


 
Kuckucksuhr

Als Inbegriff von „Gemütlichkeit“ galt noch bis in die 1960er Jahre eine Kuckucksuhr in der gutbürgerlichen Stube. Das sind Wanduhren mit dem Aussehen eines geschnitzten, reich verzierten, Bahnwärterhäuschens. Bereits seit dem 17. Jh. ist die Mechanik zu solch einer Uhr bekannt, aber seit dem 18. Jh. wird sie hauptsächlich im Schwarzwald hergestellt und von dort in alle Welt verkauft. Die Uhren verfügen über ein mechanisches Pendelwerk mit Kettenzug, Gewichten und Schlagwerk. Jede Stunde öffnet sich oberhalb des Zifferblattes ein kleines Türchen und heraus schnellt ein winziger Kuckuck, der seinen Ruf so oft ertönen lässt, wie das Zifferblatt Stunden zählt. Der Ruf wird durch zwei unterschiedlich hohe Pfeifchen im Inneren der Uhr erzeugt. Heute ist die Kuckucksuhr längst museumsreif und nur noch selten in den Haushalten zu finden.
Foto zur Verfügung gestellt von Wilfried Mohr. 


Omas
Bund(e)kuchen-Form

Ob Gugelhupf, Rodonkuchen, Napfkuchen oder eben Bundekuchen: die Gusseisenform aus dem 19. Jh. lieferte sicher in jeder Rezept-Variante ein Ergebnis, das sich sehen und schmecken lassen konnte. Viele erinnern sich heute wehmütig an die gemütliche Kaffeetafel sonntags nachmittags um Omas großen Küchentisch, an den immer noch jemand dazu passte. Und mitten darauf prangte oft ein prächtiger mit Puderzucker bestäubter "Bundekuchen" aus lockerem Hefeteig mit Rosinen und/oder Korinthen.
Zur Verfügung gestellt von Maria Best, Abg.


Käsesieb

Wenn der Bauer Milch übrig hatte, musste diese schnell weiter verarbeitet werden, damit sie auch ohne Kühlmöglichkeit nicht verdarb. Aus Milch wurden daher Butter oder Käse hergestellt. Sobald der Käse eine einigermaßen feste Konsistenz hatte, wurde er in solch ein Sieb gedrückt, so dass die Molke (Wässig) in ein darunter stehendes Gefäß ablaufen konnte. Das Ergebnis war meist Quark oder Schichtkäse. Im Nachbardorf Simmern hatte man sich auf die Herstellung mehrerer Käsesorten spezialisiert und trug die kleinen Käsekegel sogar nach Koblenz auf den Markt.    Zur Verfügung gestellt von Maria Best, Abg.


Der Bohner(-besen)

Der Bohner(-besen) wurde etwa bis in die 1970er Jahre als Arbeitsgerät bes. zur Pflege von Holz- und Linoleumböden benutzt. Er bestand aus einem 5 - 10 kg schweren Block aus Gusseisen mit einem Bürstenbelag an der Unterseite und einem Kugelgelenk an der Oberseite, das mit dem Stiel verbunden war. Ein dicker Filz um den Gussblock diente der Schonung der Möbel. Nach der Arbeit wurde der Bohner aufgehängt, damit das hohe Eigengewicht die Borsten an der Unterseite nicht flachdrückte. Um den Boden schön glänzend zu bekommen, wurde er mit einem Tuch mit Bohnerwachs eingerieben und anschließend mit dem Bohnerbesen durch Hin- und Herbewegungen so lange bearbeitet, bis das Holz auf Hochglanz poliert war. Oft durften kleine Kinder auf dem Gerät "mitfahren", denn deren zusätzliches Gewicht verbesserte das Ergebnis. Bohnern war eine schweißtreibende Angelegenheit und musste in regelmäßigen Abständen, je nach Nutzung des Bodens, meist wöchentlich, wiederholt werden. Früher fand man in Gebäuden häufiger ein Schild mit der Aufschrift: "Vorsicht frisch gebohnert!" Dies zeugte nicht nur von einer eventuellen Gefahr, sondern durchaus auch von einem gepflegten Haus.       Aus dem Nachlass von „Sauers Leni“ (Leni Ferdinand) aus Arenberg, zur Verfügung gestellt von ihren Kindern Hiltrud Neumann und Wilfried Ferdinand.


 Wäschestampfer / Waschglocke etwa um 1940/50

Bis in die Mitte des 20. Jh. musste die schmutzige Wäsche noch bis zu 24 Stunden lang eingeweicht, im Waschkessel gekocht und dann mit div. Hilfsmitteln (Waschbrett, Bürste, Bleuel usw.) von Hand bearbeitet werden. Gewaschen wurde mit Soda, Kern- oder Schmierseife, was die Hände der Wäscherin sehr stark auslaugte. Zum Ausspülen der Wäsche ging man an die Wasserpumpe, den Brunnen oder einen nahen Bach, da hierfür sehr viel Wasser benötigt wurde und die Häuser oft noch keine eigenen Wasseranschlüsse hatten. Weißwäsche wurde oft anschließend noch im Sonnenlicht gebleicht, also auf einer Wiese ausgelegt und mehrfach mit der Gießkanne begossen. Eine Erleichterung dieser nicht hautfreundlichen Handwäsche brachte der Wäschestampfer. Bei neueren Modellen wie im Bild wurden durch einen gefederten, in der Glocke integrierten, durchlöcherten Siebbecher Luft und Lauge jeweils beim Stampfen angesaugt und durch die Wäsche gedrückt, wodurch die Wäsche gut durchflutet und der gelockerte Schmutz herausgespült und fortgeschwemmt wurde.
Aus dem Nachlass von „Sauers Leni“ (Leni Ferdinand) aus Arenberg, zur Verfügung gestellt von ihren Kindern Hiltrud Neumann und Wilfried Ferdinand.


Handbetriebener Butter- oder Sahneschläger

Was das bäuerliche Butterfass im Großen war, leistete dieses Gerät im Kleinen und war damit im Haushalt gut einsetzbar. In ihm wurde der Rahm der Milch so lange gerührt, bis er zunächst zu Schlagrahm (Sahne) und anschließend zu Butter wurde. Wenn man Sahne immer weiter schlägt, brechen die darin enthaltenen Fettkügelchen auf und das Fett tritt aus. Die Fetttröpfchen verkleben miteinander und die Butter wird fest. Der wässrige Rest ergibt als Buttermilch immer noch ein erfrischendes Getränk.

Foto zur Verfügung gestellt von Klaus Weinowski, Immendorf. 


Röhrenradio

Röhrenradios gibt es zwar bereits ab Mitte der 1920er Jahre, doch konnte sich längst nicht jeder eines  leisten. Das änderte sich, als nach 1933 der Volksempfänger auf den Markt kam (siehe unten).
Röhrenradios wurden zum Teil auch in Musiktruhen und -schränke eingebaut. Diese verfügten darüber hinaus oft über noch weitere Geräte zur Wiedergabe von Musik wie z. B. ein Tefifon, ein Tonband oder einen Plattenspieler (mit oder ohne 10-Platten- Wechsler).
Röhrenradios kamen erst aus der Mode, als sie etwa ab den 1960er Jahren durch die viel kleineren Transistorradios verdrängt wurden. Die Anzahl der Röhren war – wie später die Anzahl der Transistoren – wesentlich für die Qualität des Empfangs. Das abgebildete Gerät der Firma Grundig stammt aus den 1950er Jahren. 


 Volksempfänger

Röhrenradios, wie auch der Volksempfänger eines ist, gibt es zwar bereits ab Mitte der 1920er Jahre, doch konnte sich längst nicht jeder so etwas leisten. Etwa ab 1933 kam dann der Volksempfänger, auch "Goebbelsschnauze" genannt, auf den Markt. In der kleinsten Version kostete er 35,00 Reichsmark und sollte mit diesem staatlich vorgeschriebenen Preis für jeden Haushalt erschwinglich sein. Auf diese Weise wurde er natürlich auch zu einem wichtigen Medium der politischen Propaganda. Mit nur einer Röhre ausgestattet, war er allerdings nur in der Lage, den örtlichen Rundfunk zu empfangen, was aber bei den im Dritten Reich gleichgeschalteten Medien nicht so wichtig war. Größere Modelle des Volksempfängers mit mehreren Röhren waren zwar etwas teurer, konnten dafür aber auch weiter entfernte Sender empfangen (z. B. Droitwich, betrieben von der BBC!). Nach dem Krieg wurden nach und nach die Volksempfänger durch leistungsfähigere Röhrenradios unter Verwendung von mehreren Röhren abgelöst.

Abgebildet ist eine sehr appellierende Werbeanzeige für einen der ersten Volksempfänger, den VE 301, der auf diese Weise angepriesen wurde.


 Federwaage

Die Federwaage aus großbürgerlichem Haushalt war ein beliebtes Hochzeitsgeschenk in der 2. Hälfte des 19. Jh.
Auf ihr wurden hauptsächlich Koch- und Backzutaten abgewogen.
Speziell in der Einmachzeit wurden natürlich auch Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten damit portioniert und anschließend eingeweckt. Eine große Auswahl an gut gefüllten und fein säuberlich aufgereihten Einweckgläsern war nicht nur der Stolz der Hausfrau, sondern auch notwendige Vorratshaltung für den Winter.
 


Balkenwaage mit Gewichten 

Ein Gegenstand, der in sehr vielen Haushalten zu finden war zum Abwiegen von Koch- und Backzutaten. Die abgebildete Waage befindet sich seit Generationen im Eigentum der Familie Hans Scherhag, Immendorf. Die Vorfahren hatten vor den Welt- kriegen ein kleines Kolonialwarengeschäft am Dorfplatz. Auch hier könnte die Waage zum Einsatz gekommen sein, wurde doch früher kaum fertig Ver- packtes verkauft, sondern meist individuell (nach Bedarf oder nach Geldbeutel der Kunden) abgewogen.
Abbildung mit freundlicher Erlaubnis von Hans und Wilma Scherhag, Immendorf.
 


Porzellan-Zierteller - Motiv: Kirche Arenberg, um 1900 

Das Motiv der Arenberger Wallfahrtskirche St. Nikolaus ist noch ohne das später erbaute Pfarrhaus abgebildet und von einer parkähnlichen Anlage umgeben.
Repräsentative Porzellanteller dieser Art dürften attraktive Geschenkartikel gewesen sein, z. B. zu einer Hochzeit.

Der Teller befindet sich bereits seit mehreren Generationen im Eigentum der Familie Scherhag und wurde dankenswerterweise von Hans und Wilma Scherhag aus Immendorf zur Abbildung an dieser Stelle zur Verfügung gestellt. 


Kaffeemühlen-Sammlung

Kaffeemühlen in vielerlei Varianten spiegeln den Sammeleifer an einem Relikt der sog. "guten alten Zeit", als der Kaffee noch ein Luxusgut für Sonn- und Feiertage war (siehe unten). Dass solche und ähnliche Sammlungen heute in dem einen oder anderen Haushalt zu finden sind, mag auch auf eine gewisse Sehnsucht oder Rückbesinnung auf weniger schnelllebige Zeiten, auf Alt-Vertrautes und bereits in Kindertagen als "heimelig" Empfundenes hinweisen. Mit dem Gegenstand wird sozusagen die Erinnerung an schöne, gemütliche, möglicherweise auch ärmliche Zeiten assoziiert.
Das unterschiedliche Aussehen eines für den gleichen Zweck gestalteten Geräts zeigt aber auch, mit wie viel Liebe zum Detail bereits in früheren Zeiten gearbeitet und damit ganz individuellen Wünschen entsprochen wurde.


Wandkaffeemühlen

Sehr dekorativ, sozusagen ein echter "Hingucker", waren auch die auf einem Brett befestigten Wandkaffeemühlen. In den oberen Behälter wurde das Mahlgut, die Kaffeebohnen, eingefüllt. Durch das Drehen des Mahlwerks mit Hilfe des Handschwengels wurde der Kaffee fein gemahlen und rieselte als duftendes Kaffeepulver in den unten angehängten Glasbehälter. Dieser konnte abgenommen und sein Inhalt in die Kaffeekanne gekippt bzw. gelöffelt werden.


Kaffeemühle 

Echten Bohnenkaffee zu genießen, war etwas Besonderes und oft nur an Sonn- und Feiertagen üblich. Bohnenkaffee wurde in Tüten von  einem viertel, einem halben oder ganz selten einem ganzen Pfund ungemahlen angeboten. Zum Mahlen des Kaffees gab es die Kaffeemühle, und manch einer erinnert sich noch gut an den unvergleichlichen Duft, der beim Mahlvorgang in der Luft lag. Selbst das Geräusch der sich drehenden Kaffeemühle zeigte an, dass etwas Besonderes bevorstand. Kaffee wurde übrigens in früheren Zeiten direkt in der Kanne aufgebrüht. Erst beim Ausschenken des Kaffees benutzte man ein kleines Kaffeesieb, um den Kaffeesatz herauszufiltern. 


Kaffeemaschine 

Eine der ersten elektrischen Kaffeemaschinen stellten dankenswerterweise Hans-Gerd und Jose Best aus Immendorf zur Verfügung. Die Maschine funktioniert ähnlich der heute noch gebräuchlichen winzigen Espresso Maschinen aus Aluminium. Wasser wird erhitzt und fließt durch ein Steigrohr über das darüber liegende Kaffeepulver, durchläuft ein Sieb und kommt als köstlicher Kaffee aus dem kleinen Zapfhahn. 


 Milchkanne und Kaffeekessel

Jeder Haushalt verfügte noch bis in die 2. Hälfte des 20 Jahrhunderts über mindestens eine Milchkanne, um beim nächsten Bauern oder im Molkereiladen seine Milch zu kaufen. Diese wurde mit einem Liter- oder Halblitermaß in der Menge abgemessen, die der Kunde verlangte.   
Der Kaffeekessel stand in früheren Zeiten auf dem fast immer bren- nenden Küchenherd und enthielt einen gewissen Vorrat an warmem oder heißem Wasser zum Kochen oder Waschen. Er kam erst aus der Mode, als etwa ab den 1960er Jahren die Kohlenherde in den Küchen durch Elektro- oder Gasherde ersetzt wurden.
 


 Hygieneutensilien

Der berühmte Nachttopf ersetz- te noch bis in die Mitte des 20. Jh. bei Nacht die Toilette. Diese war bis dahin meist außerhalb des Hauses zu finden und an eine Sickergrube angeschlossen, die von Zeit zu Zeit geleert werden musste. Der Abtransport der Abwässer über ein Kanalsystem wurde erst relevant, nachdem Wasserleitungen in die Häuser gelegt wurden.
Bettpfanne und Urinflasche fanden Verwendung, wenn jemand bettlägerig krank war und den früher oft größeren Weg zur Außentoilette nicht bewältigen konnte.
Die
Nierenschale ("Brechnapf") war ebenfalls für Kranke gedacht, wenn diese sich übergeben mussten und nicht schnell genug das nächste Klosett erreichen konnten.
Zur Verfügung gestellt von Maria Böhm, Immendorf.
 


Waschlavoir 

Bevor in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Häuser mit fließendem Wasser ausgestattet wurden, musste das Brauch-, Wasch- und Trinkwasser eimerweise am nächstgelegenen gemeinsamen Brunnen geholt werden. Nur wenige Häuser waren mit einem eigenen Brunnen versehen. Die Körperhygiene bestand daher meist im Waschen des Körpers. Als Hilfsmittel dazu diente ein sogenanntes Waschlavoir, bestehend aus einer Waschschüssel und einer Wasserkanne, das meist im Schlafzimmer auf dem Waschtisch stand.

Zur Verfügung gestellt von Maria Böhm, Immendorf. 


Waschlavoir, blau-weiß 

Bevor in der ersten Hälfte des 20. Jh. die Häuser mit fließendem Wasser ausgestattet wurden, musste das Brauch-, Wasch- und Trinkwasser eimerweise am nächstgelegenen Brunnen geholt werden. Nur wenige Häuser waren mit einem eigenen Brunnen versehen. Die Körperhygiene bestand daher meist im Waschen des Körpers. Als Hilfsmittel dazu diente ein sogenanntes Waschlavoir, bestehend aus einer Waschschüssel und einer Wasserkanne, das meist im Schlafzimmer auf dem Waschtisch stand.
Aus dem Nachlass von „Sauers Leni“ (Leni Ferdinand) aus Arenberg, zur Verfügung gestellt von ihren Kindern Hiltrud Neumann und Wilfried Ferdinand.
 


Pökeltöpfe aus Keramik 

Bis zur Erfindung des elektrischen Kühlschranks in der 2. Hälfte des 20. Jh. waren Pökeltöpfe aus Kera- mik oder Steingut notwendige Haushaltshelfer, um Fleisch einzupökeln, Gurken, Sauerkraut oder Bohnen haltbar zu machen. In unserer Gegend kamen sie häufig aus dem nahen Kannenbäckerland. Typisch dafür: das graublaue Salzbrand- Dekor aus der Gegend um Höhr- Grenzhausen. Vorteile des Salzbrandes: Die Oberfläche ist kratzfest, wasserundurchlässig und ungiftig und somit bestens für Lebensmittel geeignet.
Abbildung mit freundlicher Erlaubnis von Alois und Marianne Mogendorf, Immendorf.
 


Brotkasten 

Brot wurde früher meist einmal in der Woche gebacken und musste daher länger gelagert werden als heute. Hilfreich dabei war ein Brotkasten, der vor Ungeziefer schützte und auch das vorschnelle Austrocknen verhinderte.

Zur Verfügung gestellt von Maria Böhm, Immendorf. 


Küchenschrank (1923) 

Der Küchenschrank wurde von Modellschreiner Johann Eibel aus Immendorf, für seinen Schwager Johann (Schang) Böhm und dessen Frau Katharina (Nelle Käthchen) gemacht. Möbeltischlerei war bis weit ins 20 Jahrhundert üblich, da es noch keine „Möbel von der Stange“ bzw. aus dem Katalog gab. So waren Möbel meist Unikate. Küchenschränke enthielten in dieser Zeit häufig Schüttgefäße aus Steinzeug mit aufgedruckten Inhaltsangaben für die als offene Waren gehandelten Koch- und Backzutaten.
Zur Verfügung gestellt von Maria Böhm, Immendorf.
 


Küchenschrank 

Vermutlich aus dem ausgehenden 19. Jh. stammt dieser schöne Küchenschrank mit bunter Bleiverglasung. Er spiegelt wider, dass die Wohnküche in früheren Zeiten der Mittelpunkt  familiären Lebens war. Die historisierenden Dekore lassen auf eine individuelle Schreinerarbeit schließen. 


 Kredenz

Die Kredenz (auch Büfett oder Anrichte mit Aufbau) gehörte in den gutbürgerlichen Haushaltungen ab etwa der 2. Hälfte des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts zur Einrichtung eines Wohnzimmers. In ihr fand das „gute Geschirr“ ebenso seinen Platz wie die Tischwäsche. Im oberen verglasten Vitrinenteil wurden in aller Regel die „guten Gläser“, manchmal auch ein Bowlengefäß und gläserne Likörkaraffen aufbewahrt. Hinter den Türen des massiven Unterteils verbargen sich häufig auch noch ein paar Schubladen für Bestecke und Vorlegebestecke. Oft befand sich in dem stabilen Ablagebrett, das den unteren Schrankteil nach oben abdeckte, noch ein ausziehbares kleineres Brett als zusätzliche Ablagemöglichkeit.


Wohnzimmerschrank 

Oft aus edlem Holz gefertigt und mit einem Vitrinenteil für Sammelgeschirr versehen, fand sich in den Wohnzimmern vieler bürgerlicher Haushalte ein solch repräsentativer Wohnzimmerschrank, der Stauraum für Tischwäsche und das "gute Geschirr" bot.
Aus dem Nachlass von „Sauers Leni“ (Leni Ferdinand) aus Arenberg, zur Verfügung gestellt von ihren Kindern Hiltrud Neumann und Wilfried Ferdinand.


Englische Bank, auch als Anrichte nutzbar 

Die abgebildete Bank ist ein vielseitig verwendbares historisches Möbelstück, nach Auskunft seines Besitzers aus England stammend.
Außer seiner offensichtlichen Funktion als Sitzbank verfügt es über eine Truhe im Unterteil, die als Stauraum für vielerlei dienen kann. Die Rückenlehne kann darüber hinaus nach vorne in eine stabile waagerechte Lage geklappt werden, so dass sie auf den Armlehnen wie eine Tischplatte aufliegt und so auch als Anrichte genutzt werden kann.
 


Küchenherd mit Wasserschiff 

Der Herd in der Wohnküche war früher Hauptwärmequelle eines Hauses oder einer Wohnung. Auf ihm wurde gekocht, in seinem Backofen gebacken, das darauf befindliche Wasserschiff hielt ständig einen Warmwasservorrat bereit und nicht selten wurde an seiner „Reling“, der umlaufenden Herdstange, die als Schutz vor Verbrennungen diente, auch noch die „kleine Wäsche“ getrocknet.
Das wunderschöne hier abgebildete Exemplar wurde zur Verfügung gestellt von Horst Heidger in Arenberg.
 


Küchenherd

Ab Mitte des 19. Jh. kamen die ersten Herde aus Metall auf den Markt mit innen liegenden Feuerrosten. Wärmezüge verteilten die Hitze unter der großen Herdplatte. Darüber hinaus verfügten die Herde oft über Heißwasserbereiter, Backofen und eine durch Herdringe in der Größe verstellbare Feuerstelle. Das tägliche Brennmaterial wurde als Vorrat im Kohlenkasten unter dem Herd verstaut. Das Feuer am Morgen anzuzünden verlangte etwas Übung. Daher war es vorteilhaft, die Restglut über Nacht zu erhalten, damit am Morgen schnell wieder eingeheizt werden konnte. Da es keinerlei Möglichkeit gab, Temperaturen einzustellen, bedurfte es eines gewissen Fingerspitzengefühls, das Brennmaterial bedarfsgerecht zu dosieren.
Zur Verfügung gestellt von Maria Heckmann.


Emaillierter Zimmerofen ohne und mit russischer  Teekanne aus Eisen 

Der warme Zimmerofen war oft wegen der bestmöglichen Wärmeausbeute durch ein langes Ofenrohr mit dem Kamin verbunden. Die gute Stube wurde nicht selten nur an Sonn- und Feiertagen beheizt und in den Schlafzimmern „blühten“ im Winter die Eis- blumen an den einscheibigen Fenstern. Als Heizmaterialien dienten Holz, Kohle oder Brikett. Für diese Brennstoffe benötigte man trockenen Lagerraum und gegen Herbst sah man vor vielen Häusern eine Wagenladung Kohle oder Briketts liegen, die dann durch die Kellerluken in den Kohlenkeller  geschaufelt werden mussten. Der schnelle Brennstoff Holz wurde auch entweder mit Wagen angeliefert oder rechtzeitig vor dem Winter mit der Axt im Wald geschlagen und dann auf dem Holzblock in ofengroße Scheite zerkleinert, eine mühsame und kräftezehrende Arbeit, die den Männern vorbehalten war, während es die Frauen waren, die noch im frühen 20. Jh. Reisigbündel teils auf dem Kopf aus dem Wald nach Hause trugen. Dieses Holz brauchte nicht bezahlt zu werden, während für alle anderen Brennmaterialien das ohnehin schmale Haushaltsgeld herhalten musste. 


Alte Bügeleisen aus Gusseisen

Bevor der elektrische Strom Einzug in die Haushalte hielt, war das Bügeln der Wäsche eine mühsame Angelegenheit für die Hausfrau. Bügeleisen sind seit dem 15. Jh. bekannt. Sie bestanden aus einer massiven Metallplatte mit Griff, die auf einer heißen Ofenplatte erhitzt werden musste. Aus dem 17./18. Jh. sind hohle Plätteisen erhalten. Von der durch eine Klappe verschlossenen Rückseite her wurde eine im Feuer erhitzte eiserne Platte in den Hohlraum eingeführt, um die Sohle zu erhitzen. Im späten 19. Jh. trat daneben das Kohle-Bügeleisen (s. Foto), in dessen vergrößerten Hohlraum glühende Kohlen oder Briketts gefüllt wurden. 


 Schaufel und Besen für Kachelofen

Der Kachelofen, selbst für uns heute Inbegriff der Gemütlichkeit, war in früheren Zeiten der wärmende Mittelpunkt so mancher Bürger- oder Bauernstube. Seine Beheizung erfolgte über Brennmaterialien wie Holz, Kohle oder Briketts und diese hinterließen natürlich Ruß und Asche. Beides wurde mittels Schaufel und Besen in einen Eimer aus Metall entsorgt und anschließend als Dünger in den Gartenboden eingearbeitet oder im Winter auch verwendet, um die verschneiten, eisglatten Wege zu streuen. Streusalz kam erst viel später zum Einsatz. 


Vorratsdosen für Reis, Nudeln, Kaffee, Zucker, Graupen 

Noch bis etwa in die Hälfte des 20. Jh. wurden viele Lebensmittel lose verkauft und in einfache Papiertüten oder vom Kunden mitgebrachte Gefäße abgewogen oder abgezählt. Zu Hause wurden sie dann in oft schmucke Vorratsdosen umgefüllt und verbraucht. Fertig portionierte Verpackungen für fast alle Lebensmittel hielten verstärkt erst mit den Selbstbedienungsläden Einzug.
Aus dem Nachlass von „Sauers Leni“ (Leni Ferdinand) aus Arenberg, zur Verfügung gestellt von ihren Kindern Hiltrud Neumann und Wilfried Ferdinand.
 


 Sammeltassen

Bereits im frühen 19. Jh., als das kostbare Porzellan erschwinglicher wurde, kamen Sammeltassen in Mode. Oft waren sie Erinnerungsstücke an festliche Ereignisse (Hochzeit, Taufe usw.), manchmal sogar mit dem jeweils dazu passenden Dekor. Die feinen Porzellanstücke wurden weniger für den Gebrauch bei Tisch, sondern eher als Schaustücke für die Vitrine angeschafft oder verschenkt. Sie passten hervorragend in das biedermeier- liche Ambiente, waren aber auch noch bis in die Mitte des 20. Jh. als Sammlerstücke beliebt.
Aus dem Nachlass von „Sauers Leni“ (Leni Ferdinand) aus Arenberg, zur Verfügung gestellt von ihren Kindern Hiltrud Neumann und Wilfried Ferdinand.
 


Essgeschirr 

Essgeschirre aus Porzellan in einheitlichem Dekor für die ganze Familie waren bis ins 19. Jh. den Oberschichten vorbehalten. Erst mit der Industrialisierung hielt das Tafelgeschirr auch in bürgerliche Kreise Einzug und gehörte im 20. Jh. zur Ausstattung der meisten Familienhaus- halte, auch wenn es lange nur bei festlichen Anlässen auf den Tisch kam.
Das abgebildete „gute Service“ stammt aus dem Nachlass von „Sauers Leni“ (Leni Ferdinand) aus Arenberg und wurde von den Kindern Hiltrud Neumann und Wilfried Ferdinand zur Verfügung gestellt.
 


Nähkästchen

Aufklappbares Haushaltsutensil zur Aufbewahrung von Nadeln, Scheren, Garnen, Flicken, Knöpfen, Stopfei, Schneiderkreide, Metermaß, Wollresten u. ä.
Flicken, Stopfen, Nähen, Stricken, Sticken und Häkeln waren früher Fertigkeiten, die jede Hausfrau beherrschen musste. Kleidungsstücke wurden so lange ausgebessert, bis der Stoff fadenscheinig und morsch wurde. Viele Sachen wurden auch selbst hergestellt. Wer Schafe hatte, spann oft sogar seine Wolle selbst.

Zur Verfügung gestellt von Maria Böhm, Immendorf.