Rotkehlchen


Distelfink


Blaumeise


Gartenrotschwanz


Kleiber

Die Vogelwelt von Arenberg und Umgebung.
Von Heinz Strunk

Veröffentlicht: Di. 26.04.2005
Update:

Neben den Schmetterlingen und den Blütenpflanzen gehören die Vögel wohl zu den farbenprächtigsten Geschöpfen unserer Natur. Nicht von ungefähr wurde früher die Beschäftigung mit der Wissenschaft der Vögel ( Ornithologie) als Scientia amabilis, die „liebenswerte Wissenschaft“ bezeichnet. Heutzutage gehen immer mehr Menschen diesem schönen und interessanten Hobby nach. Als Ausgleich für ein stressiges Berufsleben ist die Beschäftigung mit der freilebenden Vogelwelt ideal. Mit einem Fernglas und einem Bestimmungsbuch bewaffnet können schon in der nächsten Umgebung von Haus, Ort, Feld und Wald erste Beobachtungsgänge zum Erfolg führen. Schnell hat man die ersten Erfahrungen gesammelt und in ein Notizbuch eingetragen. Beim Umherstreifen in der Umgebung stellt man schnell fest, dass bestimmte Arten nur in bestimmten Lebensräumen ( Biotope ) vorkommen. Eine Feldlerche wird man kaum in einem Wald antreffen, ebenso wenig wie Schwalben und Haussperlinge. Unsere einheimischen Vogelarten besetzen einen ihnen zuträglichen Lebensraum, so gibt es Arten, welche nur in der Feldlandschaft anzutreffen sind, aber auch solche, die reine Waldbewohner sind.

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Ortsrandlage in Richtung Hannarsch. Bei einer halbstündigen Begehung in der ersten Januarwoche 2005 konnten folgende Vogelarten beobachtet werden: Rabenkrähe, Saatkrähe, Elster, Wacholderdrossel, Misteldrossel, Mäusebussard, Turmfalke, Kohlmeise, Blaumeise, Goldammer, Feldsperling, Dompfaff.

Die Mittelgebirgslandschaft um Arenberg herum ist sehr vielgestaltig. Die Ortslage bietet schon vielen Vogelarten einen ihnen zusagenden Lebensraum. Als Kulturfolger sei nur der Haussperling, die Rauch- und Mehlschwalbe oder auch die Amsel genannt. In den Ortsrandlagen mit den strukturreichen Gärten fühlen sich Hausrotschwanz, Rotkehlchen, Kohl- und Blaumeise sehr wohl. Die Felder mit den eingestreuten Obstwiesen sind der bevorzugte Lebensraum für Star, Feldsperling und auch Grünspecht. Die Bachtäler werden sehr gerne von Zaunkönig, Gebirgsstelze und der Wasseramsel besiedelt.
Der flächenmäßig größte zusammenhängende Lebensraum der Arenberger Gemarkung ist jedoch der Wald. Neben reinen Fichtenmonokulturen findet man eine gute Mischung aus Laubmischwald in den verschiedensten Altersstrukturen. Der Buchfink, unser häufigster Singvogel findet dort ideale Brutmöglichkeiten, aber auch unsere Spechte können dort in den Altholzbeständen beste Voraussetzungen antreffen um ihre Brut groß zu ziehen. Größere Wasserflächen sind in der Umgebung von Arenberg eher selten, aber die wenigen Fischteiche und Waldtümpel werden von dem einzigen hier vorkommenden Entenvogel, der Stockente angenommen.img2.jpg

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Der Stauweiher am Mühlenbacher Hof dürfte wohl die einzige Stelle sein an der die Stockente schon seit Jahrzehnten regelmäßig brütet. Entlang der großen Flüsse wie Rhein, Mosel und Lahn trifft man häufig auf Stockenten welche durch Bastardierung mit Hausenten ein völlig anders gefärbtes Federkleid aufweisen.

Lebensräume aus zweiter Hand wie rekultivierte Müllkippen oder auch Steinbrüche bieten nach entsprechender Bepflanzung Arten wie Mönchsgrasmücke, Dorngrasmücke oder auch dem Neuntöter einen neuen Lebensraum. Neu geschaffene Industrieflächen beherbergen „Ihre“ eigene Vogelwelt. Durch die Vielgestaltigkeit dieser Gebiete ist auch den Vögeln die Möglichkeit gegeben, diese Ersatzlebensräume zu besiedeln. An erster Stelle sei hier der Hausrotschwanz genannt, welcher schon die Rohbauten von Hallen und Industriegebäuden nutzt, um darin seine Brut großzuziehen. Die Amsel findet in diesen reich strukturierten Flächen sehr schnell ihre Nische. Ein weiterer Erstsiedler ist die Elster. Diese Rabenvogelart hat- wie auch die Aaskrähe- schnell erkannt, dass diese, vom Menschen stark frequentierten Gebiete meist auch Stellen bieten, an denen leicht etwas fressbares zu finden ist. Da in solchen Neubauflächen durch den Gesetzgeber eine entsprechende Bepflanzung der Freiflächen gefordert wird, findet man hier zumeist Beerentragende Sträucher und Bäume an, die in den Wintermonaten von Wacholderdrossel, Amseln, Rotkehlchen und Buchfinken besucht werden. Selbstverständlich locken diese Bereiche auch Fressfeinde an. Der Turmfalke ist hier mit Sicherheit täglich zu beobachten, aber auch der Sperber versucht hier zum Jagderfolg zu kommen. Nachfolgende Vogelarten ( mit ihrem Status in Rheinland- Pfalz ) können theoretisch in einem mehrjährigen Zeitraum im näheren Umkreis von Arenberg beobachtet werden. Neben den Brutvogelarten ( ca. 60 bis 75 Arten)  gelangen u.A. auch regelmäßige Durchzügler und Nahrungsgäste zur Beobachtung. Bei einer mehrstündigen vogelkundlichen Wanderung im Frühjahr kann die Beobachtungsliste leicht die Zahl von 50 verschiedenen Vogelarten überschreiten. Bei intensiverer Beschäftigung mit der einheimischen Vogelwelt sind auch

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Abbildung 3

Eine Streuobstfläche in der Nähe der Tennisplätze. Hier sind als Brutvögel folgende Arten anzutreffen: Star, Kohlmeise, Blaumeise, Feldsperling Grünspecht. Von den Arzheimer Vogelfreunden wurde in den Streuobstbereichen Niströhren für den Steinkauz aufgehängt, bisher wurden diese nur vom Star belegt.

 manche Raritäten anzutreffen, welche auf der folgenden Liste nicht aufgeführt sind. Die Liste der bisher in Rheinland- Pfalz festgestellten Wildvogelarten ( seit 1950)  beinhaltet immerhin 317 Arten. Hierin nicht enthalten sind  Gefangenschaftsflüchtlinge. Die Auflistung kann dazu benutzt werden eigene Beobachtungen der letzten Jahre abzuhaken. Vielfach wird man erstaunt sein, wie lang die Liste im Laufe von einem oder mehreren Jahren sein kann. Eine aktuelle Liste der Vögel in Rheinland- Pfalz finden Sie unter: www.akrp.ornithologie-rlp.de
Eine entsprechende Tabelle ist hier zu finden.