Das Haus der Familie Erxleben in Arenberg auf dem "Kissel"

Das Foto zeigt das Haus der Familie Guido Erxleben, ein altes, stilvolles, elegantes Haus. Hier war ehedem die preußische Zollstation untergebracht. Im Jahr 1789 wurde durch den Trierer Kurfürsten Clemens Wenzeslaus, der Handelsweg Koblenz-Frankfurt (B49) über Montabaur und Limburg ausgebaut. Die Trasse führte nicht mehr über den steilen Anstieg zur "Dreispitz", sondern nunmehr über den "Spiess". Das brachte eine wesentliche Erleichterung und Zeitersparnis für die Fuhrwerke und Postkutschen. Vor dem Haus befand sich die Zollschranke. Im Haus selbst waren die Diensträume und die Wohnung des Zöllners untergebracht. Man darf davon ausgehen, dass dieses Haus in der gleichen Zeit gebaut wurde. Die Grenze zwischen dem Königreich Preußen und dem Herzogtum Nassau befand sich in der Merkatz unmittelbar an der Brücke über den Bach. Dieser war, wie damals üblich, die Grenze. Diese Grenze besteht faktisch noch heute als östliche Stadtgrenze von Koblenz und verläuft über die Golfanlage, Schmidtenhöhe, und endet in Ko-Horchheim am Rhein. Viele Grenzsteine (Hauptsteine und Läufer) mit den Initialen KP-HN aus dieser Zeit sind noch vorhanden. Noch im August 2010 wurde südlich der Schmidtenhöhe ein prachtvolles Exemplar in einer Senke gefunden. Neben den Initialen KP-HN ist noch die laufende Nummer des Steines 164 und HHM für Horchheim und LSN für Lahnstein eingemeißelt. Die Landesgrenze war zugleich auch Gemeindegrenze und darüber hinaus auch Bistumsgrenze zwischen Trier und Limburg.

Nach der Auflösung des Herzogtums Nassau durch Preußen war die Zollstation funktionslos und damit überflüssig geworden. Der junge Kaufmann Guido Erxleben aus Wien kaufte in den 1850er Jahren dieses Haus und baute es für die Bedürfnisse seiner Familie um. Zwischen den Fenstern im 1.Stock befand sich eine "Lüftelmalerei", eine Rosengirlande umrankte folgenden Text: "Gottes Güte und Treu, ist alle Morgen neu." Hier in diesem Haus wurde  am 29. Januar 1883 Friedrich Erxleben geboren.

Das Foto wurde von einem Ölgemälde aufgenommen, das wohl nach dem Krieg (1952) im Auftrag der Familie gemalt wurde.
1975 wurde das Erxleben-Haus abgerissen. Unterhalb ist das ehemalige "Parkhotel" zu sehen.

Konrad Weber im Nov. 2010