Die "Heiligen Orte" zu Arenberg

Eine Wallfahrtsanlage der katholischen Spätromantik im Rheinland

und Johann Baptist Kraus‘ Idee der Gralsarchitektur

 von  Dr. Silvia Maria Busch

Aus Rheinische Heimatpflege - Heft 2/1983

Für die freundliche Abdruckerlaubnis des Artikels sei Dr. Silvia Maria Busch an dieser Stelle herzlich gedankt (K.W.)
Frau Dr. Silvia Maria Busch gab mir die Anregung für die Unterschutzstellung der Pfarrer-Kraus-Anlagen.

Arenberg ist heute ein Stadtteil von Koblenz mit hohem Wohnwert. Lediglich noch zwei letzte verbliebene Devotionalienläden, die auf erhöhtem Terrain das Ortsbild überragende Wallfahrtskirche und die daran anschließenden religiösen Anlagen erinnern an die ehemalige Bedeutung Arenbergs als Wallfahrtsort. Ablesbar wird dieser Wandel an der dort faktisch zum Erliegen gekommenen Wallfahrt und dem Fehlen fast jeglichen waltfahrtsspezifischen Lebens, vor allem aber am morbiden (1982/83) Gesamtzustand der religiösen Anlagen.

 


Die "heiligen Orte zu Arenberg"1) entstanden als Ausdruck einer tief empfundenen Betroffenheit unmittelbar nach der umstrittenen Hl.-Rock-Wallfahrt nach Trier des Herbstes 1844, die innerhalb weniger Wochen Hunderttausende in die Moselstadt führte und Wallfahrt als Fest der Bauern und des Volkes2) wieder neu in die Geschichte des Katholizismus im 19. Jahrhundert einbrachte. Noch Jahre später mit der Kreuzzugsbewegung verglichen, gehörte die Trierer Wallfahrt zu den größten kirchlichen Unternehmen des frühen 19. Jahrhunderts mit starkem lnnovationswert3). Der Pfarrer Johann Baptist Kraus (1805-1893) begann in Arenberg schon im darauffolgenden Frühjahr mit dem Bau des Ölbergs und der ersten Kreuzwegstationen, deren erste Bilder- von den Malern Heinrich Gustav Knauth (1804-1845), Josef Settegast (1813-1890), Theophil Gassen (1805-1878), Carl Friedrich v. Strahlendorff (1811-1859) und Augustin Gustav Lasinsky (1811-1870) ausgeführt - noch auf Eichenholz gemalt waren. In den folgenden Jahren wuchsen die heiligen Orte unter dem unermüdlichen Einsatz von Kraus kontinuierlich weiter; Kapelle folgte auf Kapelle, Station auf Station. Dabei wurden in den späteren Jahren die Erzeugnisse der Figurenfabriken Scherf in Köln-Kalk und Walter in Trier zunehmend berücksichtigt. Höhepunkte der fieberhaften Bautätigkeit waren die Erlösungskapelle (Grundsteinlegung 1850) und der Bau der Wallfahrtskirche (Grundsteinlegung 1860). Erst 1892 fand das großangelegte Projekt mit dem Bau der Antoniuskapelle ein mehr unfreiwilliges Ende. Als letztes hatte Kraus eine eigenwiIige Portalgestaltung der Wallfahrtskirche vorgesehen, die er noch in einer eigens verfertigten Schrift vorstellen konnte4). Es kam doch nie zur Ausführung. Kraus hatte in dieser kurzen Zeit, von 1845 bis 1892, ein Wallfahrtszentrum aus dem Boden gestampft, das in dieser spezifischen Form keine Parallelen hat. Dem Besuch wurde ein höchst eindrucksvolles Szenarium präsentiert, das die Heils- und Heiligengeschichte anschaulich nachvollziehbar vorführte und geradezu in Symbolismen, verwirrendem Figurenreichtum und ausgeklügelten optischen Effekten schwelgte. All das war von Kraus in einer weitläufig angelegten Parklandschaft untergebracht worden durch die der Pilger über sorgsam angelegte Wege von Station zu Station schritt. Vorbei an funkelnden Kristallen, mächtigen Gesteinsbildungen und einer subtil erdachten Bepflanzung, führte der Weg des Besuchers zu den vielen szenischen Darstellungen, in denen er wie in einem Buch lesen sollte. Das jedenfalls war die Vorstellung von Kraus, seine didaktischen Absichten in seinen Schriften auch ausdrücklich dargelegt hat5) Als Protagonist eines neuen Wallfahrtszentrums folgte Kraus mit seinen lntentionen nicht zuletzt auch August Reichensperger der in seinen Fingerzeigen auf dem Gebiet der kirchlichen Kunst die "Gnaden- und Wallfahrtsörter" in besonders pathetischer Weise verteidigt hatte: "Man sollte Gott den Knien dafür danken, wenn das Volk noch seine Freude und Erholung darin findet, die Gnadenbilder und die Kreuze aufzusuchen, wenn es unter freiem Himmel im Gebete sich über die Noth der Erde zu erheben sucht, und man sollte wahrlich Alles aufbieten, um solchen Herzensdrang zugleich zu wecken und zu regeln". Weiter meinte Reichensperger, und hiermit liegt eine Aussage vor, die gleichzeitig auch ein bezeichnendes Licht auf Arenberg wirft: "Keine andere als die religiöse Kunst entspricht dem lnstincte der Massen, der glücklicherweise nicht so leicht in die Irre zu führen ist, oder doch schneller seinen Schwerpunkt wieder findet, wie der reflectirende Verstand der höheren Classen"6). Die "höheren Classen‘ waren auch nicht unbedingt das Publikum, auf das Kraus in Arenberg zählte. Doch nahm er von ihnen bereitwillig Spenden an und machte sich ihren Einfluß zunutze, wenn das Geld für dieses kostspielige Projekt kaum mehr aufzubringen war7). Eigentliche Zielgruppe waren hingegen die "Unwissenden und Ungelehrten", deren größtes Kontingent von denjenigen gestellt wurde, die am Rande der Verelendung lebten und schon in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts die Mehrheit der Bevölkerung der Rheinprovinz repräsentierten8). Vor allem für diese Menschen, die im religiösen Bereich erstmals mit der HI.-Rock-Wallfahrt schichtenspezifisch faßbar waren, sollte Arenberg ein religiöses Bilderbuch par excellence werden. Den kulturanthropologisch definierbaren Ausbruch aus der Alltagswelt in die Festwelt mit besonderer Erwartungshaltung verbindend, wurde diese mit dem Besuch der "heiligen Orte" auf faszinierende Weise befriedigt. Allein schon die Himmelfahrtsstätte auf dem Ölberg, um nur ein Beispiel unter vielen zu nennen, war ehemals ein Prunkstück phantasiereicher Ausstattung, die ihre Wirkung gewiß nicht verfehlte. Gebaut aus schneeweißem Quarz, hatte das "Tempelchen" Pfeiler aus silbergrauen Bergkristallen und einen Boden aus Amethysten9). Die Kostbarkeit dieser Materialien, die in Arenberg in großen Mengen verbaut wurden, steht nur in scheinbarem Gegensatz zu dem vergleichsweise "profanen" Material der Tonbildwerke der einzelnen Stationen und Figurengruppen, denn es kam hierbei nicht darauf an, kostspielige Einzelanfertigungen aus gediegenem Material vorzuführen, die bei dem Figurenreichtum in Arenberg auch nur unter äußerstem Aufwand an finanziellen Mitteln hätten verwirklicht werden können, sondern Kraus wollte, etwa in der Präsentation der Sieben Schmerzen Mariä oder der Heiligen Familie im Haus Nazareth, mehr das Bildhaft-Belehrende szenisch ausgestaltet wissen. Er schreibt hierzu: "Also wie man Kindern beim Lernen durch Bilder behilflich ist, so die hl. Kirche ihren Kindern durch diese Bildnisse zur Erlernung der heilsamsten und beglückendsten Wahrheiten: für Unwissende, Ungelehrte sind sie selbst die faßlichsten Schriften" 10). Deshalb sei es zweifellos auch vertretbar, daß man "gute Copien, gemacht aus Thon oder anderen Massen nach Vorbildern guter Meister" verwende, denn der Kreuzweg, für dessen Errichtung auch an anderen Orten Kraus nachdrücklich plädiert, solle "keine Gallerie menschlicher Kunstwerke sein, woran man die Kunst bewundere, sondern ein Gegenstand der Betrachtung für‘s Herz und Leben". Wer gerne anderes sehen wolle, dem biete sich in den Kunstausstellungen hierzu genügend Gelegenheit 11).  

Spätestens mit dieser im Ansatz durchaus programmatischen Formulierung des hochintelligenten Arenberger Pfarrers, dessen Karriere bei den vorhandenen Voraussetzungen auch anders hätte verlaufen können, hat man sich einer Bewertungsweise zuzuwenden, die sich nicht an fragwürdigen Geschmacks- und Qualitätskriterien orientiert, sondern nach der Funktion religiöser Kunst im historischen Kontext fragt und sie hier einzuordnen sucht. In diesem Zusammenhang sollte nochmals daran erinnert werden, daß es schon im Mittelalter Kunstformen gab, "die im höchsten Maße sensibel auf Massenwirksamkeit angelegt waren und insbesondere die Erwartungen und Sehnsüchte der niederen sozialen Schichten ansprachen" 12).  

Ihrer Bestimmung nach sind die Bildwelten in Arenberg denn auch durchaus mit mittelalterlichen Andachtsbildern zu vergleichen und intendieren Rezeptionsformen, die Kraus klar und deutlich zum Ausdruck gebracht hat. Deshalb ist die Suggestivfrage, ob Arenberg "Kunst oder Kitsch" sei 13), zwar heute immer noch aktuell 14), aber falsch gestellt, und wir haben uns mit den "heiligen Orten" als Bestandteil unserer historisch gewachsenen Umwelt neu auseinanderzusetzen, wobei der Respekt vor dem Lebenswerk eines einzelnen eine ebenso große Rolle spielen muß, wie die Konservierung der Kunst der "kleinen Leute" und des Projekts Arenberg als Gesamtkunstwerk des 19. Jahrhunderts. gerade weil wir hier noch die visuell wahrnehmbare Konkretion geistesgeschichtlich-religiöser Präsenzen der Zeit vor Augen haben und für unsere Gegenwart und Zukunft entschieden werden muß, in welcher Form die "heiligen" Orte als Stätte der Besinnung erhalten werden können. Die in weiten Teilen noch sehr reizvolle Sakrallandschaft. eine ausgedehnte Fläche zwischen Arenberg und lmmendorf, zeigt trotz der Trassentührung der B 49 mitten hindurch noch wesentliche Merkmale des von Kraus angelegten romantischen Landschaftsparks. Interessante Möglichkeiten einer Nutzung bieten sich an. die nicht unbedingt an Kraus‘ Intentionen vorbeizielen muß. Doch hat man sich wohl endgültig damit abzufinden, daß die Wallfahrt nach Arenberg der Vergangenheit angehört. Mit den Begriffen "Aufklärung" und "Orthodoxie" hat Christoph Weber die Antagonismen innerhalb des Katholizismus am Mittelrhein zwischen 1820 und 1850 prägnant umschrieben und den Sieg des Ultramontanismus über den Hermesianismus am Beispiel der in Koblenz ausgetragenen Kontroversen explizit aufgezeigt15). Damit ist der Rahmen angedeutet, der Sakrallandschaft und Sakralarchitektur in Arenberg als exemplifizierbaren Ausdruck ultramontaner Frömmigkeit charrakterisiert 16). Vor der Jahrhundertmitte wurde aus Koblenzer ultramontanen Kreisen wiederholt die massiv zum Ausdruck gebrachte Befürchtung laut, daß rationalistisch geschulte Priester, Anhänger der von Kant‘schem Gedankengut durchdrungenen Philosophie und Theologie des Bonner Lehrstuhlinhabers Georg Hermes 17) (1775-1831), die lange Zeit auch am Trierer Priesterseminar tonangebend war18), die vermeintliche Entchristianisierung landauf, landab, in kalten, schmucklosen Kirchen und Gottesdiensten noch zusätzlich unterstützten19). Unter anderem suchte man dem mit liturgischer Prachtentfaltung zu begegnen und mühte sich neuerdings um eine Reihe von "Spezialandachten" und Sonderorganisationen" (Rosenkranzbruderschaft, die hartnäckig gegen Trier durchgesetzt wurden20). Kennzeichnend für diese Ausrichtung war, daß beispielsweise die "Physiologie der Kirche" als "Leib der göttlichen Offenbarung" ein Themenpunkt des romantischen Ultramontanismus war21) und zugleich Teil eines Kräftespiels, an dem sich Joseph Görres als Repräsentant der katholischen Spätromantik mit seiner "Christlichen Mystik", die allgemein als naturphilosophisch-mystische Theologie bezeichnet werden kann22), maßgeblich beteiligte. So wurden von dieser sehr engagierten Seite natur-philosophisch-theologische Vorstellungen ultramontaner Geisteshaltung in den rheinischen Katholizismus getragen, denen sich auch Johann Baptist Kraus verpflichtet fühlte, als er mit dem Wallfahrtszentrum in Arenberg einen großartigen Gegenentwurf konzipierte, der alles andere als kalt und schmucklos war, der das Wirken Gottes in der Natur ganz im Sinne der Romantik begriff und folgerichtig den "TempeI der Natur" sprechen ließ, in dem man wie in einem Buch "die Allmacht, Weisheit und Liebe des Schöpfers" lesen konnte23). Die Absicht, dem noch in guter Erinnerung verbliebenen "Tempel der Vernunft" so endgültig und kompromißlos das Wasser abgraben zu wollen, dürfte bei diesem Unternehmen eine nicht unerhebliche Nebenrolle gespielt haben, denn mit der hermesianischen Idee schien diese Gefahr theoretisch wieder in greifbare Nähe gerückt.  

Weitgehend frei von pantheistischem Gedankengut und mit direkten Anklängen an franziskanische Naturmystik, die. Kraus recht eindrucksvoll mit der romantischen Natur-philosophie Gärres‘scher Provenienz verband24), schuf er ein Szenarium, das in seiner konsequenten Ausgestaltung den Einfluß der romantischen Naturphilosophie im religiösen Bereich heute noch in einzigartiger Weise dokumentiert. Die programmatisch-didaktische Zielsetzung, verbunden mit einer ausführlichen Objektbeschreibung, hat Kraus mit seinen genauen Maßangaben und Provenienzen verzeichnenden theologischen Kunstführer, der an weitschweifender Ausführlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt, dem Besucher als Richtschnur an die Hand gegeben. Er glaubte ihn so mit allen Informationen versorgt, die er zum Verständnis der Anlage für erforderlich hielt. Und in der Tat sind die unzähligen Analogien ohne diese Schrift kaum zu verstehen. Wie der Unwissende und Ungelehrte die Material-symbolik aufnahm, entzieht sich unserer Kenntnis, doch kann man hier davon ausgehen, daß das Glitzern und Funkeln für die meisten Besucher als angenehme Besonderheit bestaunenswert war und nicht weiter hinterfragt zu werden brauchte, konnte man sich doch an die szenischen Figurengruppen halten, deren belehrende Funktion offensichtlicher war. Das anspruchsvolle ikonographische Programm, das von einer fleißigen Belesenheit des hochgebildeten Erbauers zeugt, dürften gleichwohl die wenigsten zu würdigen in der Lage gewesen sein. Da das Projekt schon zu Lebzeiten von Kraus heftigsten Anfeindungen und Polemiken ausgesetzt war, hat er die jeweilige Erklärung der Objekte in Hinblick auf seine Kritiker mit besonderer Umsicht eingebracht und die Rechtfertigung seiner Vorgehensweise unter fast ausschließlicher Bezugnahme auf die Heilige Schrift und die Kirchenväter ständig mit einfließen lassen, um schließlich in einem gesonderten Kapitel seine ‚Entgegnung einiger Einwendungen" akzentuiert vorzutragen25). 

Einen Großteil des Baumaterials und der Ausstattung sowohl der Sakrallandschaft und der integrierten Architektur als auch der Wallfahrtskirche lieferte die Natur. Als Grund gab Kraus an, daß sich überhaupt alle Ereignisse der christlichen Heilsgeschichte in Verbindung mit der Natur vollzogen hätten, dies eine Deutungsweise, die ihm auf allen nur erdenklichen Umwegen auch immer wieder gelang. Die Sakrallandschaft als solche versinnbildlichte den ‚Tempel der Natur"; denn hier habe Christus gelitten, sein Opfer gebracht und sein Grab erhalten26). Der ‚Tempel der Natur" war — will man Kraus richtig verstehen — quasi interkonfessionell nutzbar; denn Kraus betont, ‚aller Nationen gemeinschaftlicher Tempel ist die Natur" und auch habe Christus für alle Menschen gelitten und sei für alle Menschen gestorben, deshalb könnten die ‚heiligen Orte" Tag und Nacht von jedem besucht werden27). 

Die Natur als Schauplatz des christlichen Heilsgeschehens: Kraus sieht hier eine logische Kontinuität; denn Christus habe hier sein Erlösungswerk begonnen (Felsengrotte in Bethlehem), habe auf den Bergen ganze Nächte zum Vater gebetet und auf den Hügeln das Wort Gottes verkündet. Auf dem Kalvarienberg schließlich habe Christus sein Erlösungswerk vollbracht28). Deshalb seien die Naturreiche auch zur Verzierung und Belebung der Sakrallandschaft besonders geeignet; Mineral-, Pflanzen- und Tierreich werden aufgeboten, um die Größe des Schöpfers zu verkünden29). Gleichzeitig fehlt es in Kraus‘ Schriften nicht an romantischen Sentenzen, wenn er z. B. schreibt: "Und es lispeln die Blätter, es winken die Zweige, es duften die Blumen, es sausen die Stürme, es wehen die Lüfte, es rauschen die Wasser und erheben in ihren Wellen und Wogen gleichsam ihre Zungen nach oben zum Lobe des Herrn; Aus diesen Vorstellungen heraus erklärt sich die Verwendung von Lava und Basalt, Bergkristall und Amethyst, Hochofenschlacke, Quarz, Muscheln und Schneckenhäuschen, um nur einige der Materialien zu nennen, die zumeist unbearbeitet, in ihrer vorgefundenen Beschaffenheit verbaut, unter großen Mühen von weither geschafft wurden. Ein besonderes Anliegen war die gärtnerische Ausgestaltung des Landschaftsparks, der zugleich Aufenthaltsort der Singvögel sein sollte31), damit in ihnen das Tierreich repräsentiert sei. Von Peter Josef Lennè in Potsdam, Heinrich Siesmeyer in Frankfurt und den Hofgärtnern der Umgebung erhielt Kraus Pflanzen und junge Bäume zum Geschenk, die seinen Gottespark bereichern sollten32). In Arenberg war auch willkommen, wer lediglich Freude an der schönen Umgebung hatte. Kraus lädt den Besucher fast schon dazu ein, Arenberg der Aussicht wegen aufzusuchen, wenn er in lockerem Reiseführerton plaudert: "Die angenehmste Überraschung begrüßt hier den Eintretenden durch die Naturreize, welche sich dem Auge darbieten"33). "Außer den freundlichen Kapellchen und den mannigfaltigen, angenehm überraschenden Anlagen, bieten sich dem Auge der Pilger die reizendsten Aussichten nach dem Rheine hin dar. Man sieht die Eifelgebirge, darunter die Hochacht, den Karmelberg mit seiner Kapelle, den Hunsrücken und einen Theil der Gebirge des Westerwaldes; sieht den Rheinstrom mit seiner Umgebung in wahrer Pracht bis weit unter die Städte Neuwied und Andernach; der Rheinspiegel erscheint in fünf Abtheilungen, gleich fünf Seen. Schon dieser herrlichen Aussicht wegen lohnt es sich, Arenberg zu begrüßen, doch mehr bezüglich des wahren Seelengenusses, den die heiligen Orte daselbst bieten"34). Zusätzlich konnte man die herrliche Gegend" von einem "Altan für Naturfreunde" aus beschauen, der großzügig zwischen den beiden Türmen der Wallfahrtskirche angelegt worden war35).

Bei dieser Werbung war es kein Wunder, daß Kraus sich über den "Wohlstand im Zeitlichen" freuen konnte36), für den Naturenthusiasten und fromme Pilger, die zu Tausenden nach Arenberg kamen, nach und nach gesorgt hatten. Ein wahres Abbild des himmlischen Jerusalem sollte die Wallfahrtskirche sein, "denn wie die Mauern, Säulen, Thore und der Boden des himmlischen Jerusalems, dieser Wohnung Gottes, mit allerlei Edelsteinen, Perlen und Krystall geschmückt dargestellt werden: so auch ist dieser Tempel mit ähnlichem Schmucke ausgestattet, daher auch gefällt dieses Gotteshaus so allgemein und mehr denn jene, welche die Höhe der Kunst und Genauigkeit der Architektur besitzen"37). Das Baumaterial, schreibt Kraus, habe Gott gegeben38), ebenso den Plan, gleichwie Gott dem König David diesen zum ersten Tempelbau gegeben habe39). Wenigstens die Bauleitung überließ Kraus irdischen Kräften; hier zeichneten Joseph Mündnich (Mündenich) und dessen Sohn Peter verantwortlich40). Um den Symbolcharakter eines Gotteshauses sichtbar werden zu lassen, ließ Kraus kaum eine Analogie aus, doch kann aus der Fülle der Belege nur weniges an dieser Stelle genannt werden: "Eine herrliche Kirche hat sich Christus auf den Felsen Petri gebaut; er selbst ist der Haupt-, Eck- und Grundstein davon, über den sich der Bau in den einzelnen Gläubigen als Bausteine verschiedener Größe und Gestalt erhebt; diese stützen und tragen sich untereinander, obwohl verschieden an Würden, Verrichtungen und Gaben in schöner Harmonie als lebendige Steine, denn der Mörtel, welcher sie verbindet, ist die Liebe..."41).

 Mehr als übertünchte Wände und mit Mörtel verdeckte Mauersteine seien die in ihrer Naturfarbe belassenen glänzenden Steine in Arenberg deshalb auch ein Sinnbild des geistlichen Tempels und sprechende Symbole der Tugenden der Gläubigen42). Die grüne Farbe der Schlacken, mit denen die Seitenschiffwände der Kirche bedeckt sind ist Sinnbild der Hoffnung und "die geeignetste für eine Kirche als Gnadenort"43). Bis ins kleinste Ausstattungsdetail reichen die Bezüge; an einem Einzelfall können hier quellenmäßig belegbare Aussagen zur lkonographie des 19. Jahrhunderts erbracht werden; denn Kraus hat sich ebenso umfassend zu seinem Skulpturenprogramm (Belehrung für die einzelnen Stände)44), Wand- und Glasfensterzyklen geäußert und hinreichende Beschreibungen zu allem und jedem in seiner Kirche und der Sakrallandschaft gegeben.

Im künstlerisch-formalen Bereich knüpfen die "heiligen Orte" in Arenberg an die Sacri Monti der Gegenreformation in Oberitalien an, die Rudolf Wittkover als "L`une des plus extraordinaires entreprises de l`histoire de la foi catholique"45) gewürdigt hat, obwohl ihm die touristische Seite der Angelegenheit, die auch für Arenberg eine Rolle spielt, hinlänglich bekannt war. Ihn faszinierten diese am Fuße der Alpen zum Schutz des katholischen Bekenntnisses errichteten "Zwingburgen" gegen "die vom Norden hereinbrechende deutsche Reformation"46) ebenso wie Samuel Butler, der ihnen recht undogmatische Bücher gewidmet hat47). Arenberg steht als einer der letzten "Heiligen Berge" in der Reihe dieser figurenreichen Anlagen, die bald überall nachgeahmt wurden. Es unterscheidet sich von allen anderen -"fromme Theater mit leblosen Schauspielern"48) -durch die spezifische Materialverwendung, die entschieden ein Hinweis auf Gralsarchitektur ist, doch nicht in der Ausprägung, die man von den Boissere´schen Entwürfen her kennt, denen eine "zu Manierismen und phantastischen Obertreibungen" neigende Textfassung des sogenannten "Jüngeren Titurel" zugrunde lag49). Eher orientiert sich Kraus‘ Schöpfung - die Vorstellung des himmlischen Jerusalem ist dabei Grundlage der Idee - an der sprachgewaltigen Schilderung der Gralslegende und Gralsarchitektur, die Görres in seiner "Wallfahrt nach Trier" als Testimonium für den Wunderglauben brillant mit der Verteidigung der Hl.-Rock-Wallfahrt 1844 und der Sage von König Orendel, der den Hl. Rock erwirbt, verknüpft hat50). Dabei ist für unser Thema nebensächlich, daß Görres die von Boissere mitgeteilten (falschen) Angaben benutzt (72 Chöre), die zur Rekonstruktion einer gigantischen Rotunde führten. Der Görres-Text enthält wichtige Elemente der Architekturbeschreibung und zusätzliche Passagen, die aus Görres‘ Beschäftigung mit Mythen stammen, beispielsweise, wenn er die "Druidenkreise" als Vorbilder der Gralsarchitektur nennt51). Auch walzt er abenteuerlich anmutende Exkurse über die Stammeszugehörigkeit von Titurel und König Orendel breit aus. Die Architekturbeschreibung bei Görres gipfelt in den Worten: "alle Architectur ist vom Graale ausgegangen" 52).

Dem Riß des Graltempels lag der Plan des himmlischen Jerusalem zu Grunde, heißt es auch bei Görres, der damit eine der geläufigsten Vorstellungen über das Vorbild von Gralsarchitektur anspricht. Nach diesem Riß hat der Gral das Material zur Stelle geschafft: "Lauter edeles Gestein, rothes Gold und Aloeholz .... Erde, Wasser, Tier - und Pflanzenreich sind dekorative Elemente der Gralsarchitektur; denn: "Nach dem Bilde der Welt ist die Kirche aufgebaut", und kostbarste Verzierungen schmücken das Gebäude; die Gewölbe sind‚ mit Saphir gebläuet, lauter Lichtgestirnt mit Karfunkeln", und an den Mauern befanden sich blühende Laubengänge, in denen die Singvögel wohnten. Die wohl bemerkenswerteste Konstruktion, Hauptbestandteil einer astronomischen Uhr, schildert Gärres wie folgt: "Unten im Grunde lag der geschliffene Onyx, das Element der Erde ausdrückend; darin waren gegossen und erhauen Fische und die Bilder gar vieler Meerwunder, jedes in seiner Form; und fuhren recht, als ob sie wären wild, und als ob sie in Wasserwogen lebten. Mit klaren Crystallen war dann dieser Esterich überlegt, daß er einem wallenden See glich, bedeckt mit Eise, und durchsichtig, daß man alle Wunderthiere darin gesehen mogte, Wasser und Erde war damit also angedeutet, und die Ungethüme des Seegrundes, die der vierte Schöpfungstag hervorgerufen"53). In freier Aneignung und phantasiereicher Ausschweifung hat Kraus in Arenberg einen Mechanismus geschaffen, der an dieses Vorbild zwar nur noch entfernt erinnert, dafür aber interessante Aspekte der Herz-Jesu- und Marienverehrung berücksichtigt. In der Nähe der Erlösungskapelle schoß ein Wasserstrahl in die Höhe, nach Angaben von Kraus 3,13 Meter (!) hoch, der einem von blühenden Rosen umgebenen Herzen (Herz Mariä) entstieg. Er speiste eine große steinerne Muschel und floß von dort unterirdisch in ein Herz (Herz der Gläubigen im äußeren Teil der Herz-Jesu-Kapelle). Von hier aus erhob er sich "nach der Christusstatue"‚ andeutend, daß die hl. Gottesmutter von ihrer Gnadenfülle den Gläubigen zur Liebe ihres Sohnes mittheilt; . ."Die steinerne Muschel, über drei Pfeilern aus vulkanischen Schlacken errichtet, stand in einem Wasserbehälter, welcher von Gold- und Silberfischen belebt ist". Zu Füßen der Christusstatue im unteren Teil der Kapelle, die ganz zur Grotte ausgebaut war, befanden sich "Wolken" aus Bergkristallen, denen ein sanfter Regen, der "Thauregen der Gnade", entströmte54). Angesichts dieser Parallelen, Materialverwendung, Genesis, göttliche Eingebung des Bauplanes und wunderbares objet trouvö der Baumaterialien, darf man Kraus‘ Beteuerungen, er habe von einem solchen Bauwerk noch nie gehört55), nicht allzu ernst nehmen; denn Görres "Wallfahrt nach Trier" war ihm nachweislich bekannt. Aus dieser Quelle stammte auch die Kombination Hl.-Rock Verehrung und Gralsgedanke. Das Gründungsfest der "heiligen Orte" wurde gleichzeitig als Gedächtnisfeier des Gewandes, der Nägel und der Lanze Christi gefeiert. Uberhaupt gab die Wallfahrt zum Hl. Rock nach Trier ja das Startsignal für die "heiligen Orte". Eine solche schillernde und glitzernde Prachtkirche, "ein Landschlößchen" für den "König der Könige als deren kostspieligere selbst kleine Fürsten besitzen"56), in einer von Heiligenfiguren bevölkerten Parklandschaft, zog Tausende von Pilgern an, die weniger das Gnadenbild in der Erlösungskapelle zum Ziel hatten als vielmehr die "heiligen Orte" als Ganzes. Das führte schon im 19. Jahrhundert zu profitträchtigen Überlegungen seitens einiger geschäftstüchtiger Unternehmer, welche die Besucher in Zukunft mit einer Zahnradbahn von Ehrenbreitstein bis zu den "heiligen Orten" hinaufschicken wollten. Dieses mirakulöse Disneyland des 19. Jahrhunderts sollte auch Gewinn abwerfen, der nicht in die Kirchenkasse floß. Dieser damals allzu kraß scheinenden Profanierung hat sich Kraus allerdings erfolgreich widersetzt57). Die "öffentliche Schaustellung an der belebtesten Verkehrsstraße Deutschlands"58) wurde schon Ende des 19. Jahrhunderts als äußerst unangenehm empfunden. Der Biograph von Kraus nimmt in dieser Sache kein Blatt vor den Mund, und man wird beim Lesen dieser Schrift den Eindruck nicht los, daß schon er die ganze Anlage am liebsten abgerissen sähe. "Was wir vor allem beklagen, ist der Umstand, daß die Sache zu interessant geworden ist. Die Schaulust drängt alle anderen Gefühle schließlich zu sehr bei dem Beschauer zurück, er vergißt das Beten, und die Sehenswürdigkeit lockt so viele der Schaulustigen, daß die Unmasse der Gaffer an vielen Tagen auch denjenigen, die noch beten wollen, dieses unmöglich macht", schreibt der Autor59) mit spürbarer Erregung und wahrscheinlich umfassender Unkenntnis der Kraus‘schen Intentionen. In einer vielleicht ungewollten, aber geradezu unverschämten Persiflierung knüpft er schließlich an das redliche didaktische Programm von Kraus an, indem er Formulierungen wählt, welche die "heiligen Orte" als Wallfahrtsziel der Minderbemittelten herabwürdigen: "Die katholische Kirche weiß, daß sie die Lehrerin der ganzen Welt ist, daß sie nicht bloß die Klugen, sondern auch die Einfältigen zu lehren hat, diejenigen, welche lesen, und diejenigen, welche nicht lesen können, die scharfsinnigen Denker so gut wie die Schwachsinnigen, die höchstens noch ein sinnliches Zeichen verstehen"60).

Was Johann Baptist Kraus als neugeschaffenes Wallfahrtszentrum im 19. Jahrhundert unter einer einheitlichen Programmidee entwickelt hatte, tief in der Geisteshaltung der katholischen Spätromantik wurzelnd, wurde von den Nachgeborenen schon nicht mehr verstanden und abqualifiziert. Vor allem sahen sich Angehörige der "höheren CIassen" ständig veranlaßt, die Bildwelten der‚heiligen Orte" an ihrem eigenen Kunstgeschmack zu messen. Hierfür hatte schon Kraus die passenden Worte gefunden, wenn er von‚"eigner beschränkter Idee" spricht, welche die schönsten Zierden der Kirche Spielwerk nenne 6l). In den letzten Jahren zeigte das Erscheinungsbild der Sakrallandschaft fortschreitende Zerfallsanzeichen die bis zum Einsturz der ersten Gebäude in jüngster Zeit führten. Auch blieb die Wallfahrtskirche von der Welle der "Entdekorierung" in den sechziger Jahren nicht verschont. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen in Zukunft ergriffen werden, um die zunehmende Verwahrlosung der Anlage aufzuhalten.

 

Die hier vorliegende Arbeit wurde Anfang 1983 als komprimierte und stark geraffte Zusammenfassung der Dissertation Dr. Silvia Maria Busch´s "GRALTEMPELIDEE UND INDUSTRIALISIERUNG ST. NIKOLAUS IN ARENBERG" in der Zeitschrift "Rheinische Heimatpflege" veröffentlicht. Dieser Artikel war der Trigger oder Anstoß für viele Arenberger Bürger und führte am 4. Dezember des gleichen Jahres zur Gründung des "Fördervereins Pfarrer Kraus Anlagen" in Arenberg. Der weitere Verfall konnte in den nunmehr vergangenen 20 Jahren gestoppt und wesentliche Teile der Anlagen restauriert oder neu aufgebaut werden. Heute lohnt sich ein Besuch der "Anlagen" wieder, allerdings haben sich das religiöse Empfinden und die Einstellung der Besucher zu Pfarrer Kraus´ Lebenswerk weitgehend geändert.
 
    
 
Dr. Silvia Maria Busch hat uns bei der Beantragung der Unterschutzstellung bei der Denkmalbehörde in Koblenz tatkräftig mit kundigem Rat unterstützt. Hierfür und für die Abdruckgenehmigung dieses Artikels, der von seiner Aktualität seither nichts eingebüsst hat, sei Ihr von dieser Stelle nochmals herzlich gedankt.
 
Konrad Weber am 8. April 2003
 
 
 
Update am:
 

 
1 KRAUS, JOHANN BAPTIST Beschreibung der heiligen Orte zu Arenberg, erschien in mehreren Auflagen, welche die jeweils neu hinzugekommenen Objekte berücksichtigen. Nach KRAUS Tod (1893) erfolgte der unveränderte Nachdruck der letzten Fassung.
 
2 FRÜHWALD, WOLFGANG, Anfänge der Katholischen Bewegung. Zur Parteinahme der Romantiker im Streit zwischen Kirche und Staat in den preußischen Westprovinzen 1819 - 1845. In: Rheinische Vierteljahrsblätter, 41,1977, S. 231-248.
 
3 SCHIEDER, WOLFGANG, Kirche und Revolution. Sozialgeschichtliche Aspekte der Trierer Wallfahrt von 1844. In: Archiv für Sozialgeschichte, XIV. 1974, S. 419-454.
 
4) KRAUS, JOHANN BAPTIST, Das noch zu erbauende Portal der Kirche zu Arenberg darstellend den Triumph der hl. Kirche im Kreuze, Koblenz 1892. Die gesamte Vorderseite der Kirche einnehmend, sollte das aus Fels, vulkanischem Gestein und Tuff in drei .Abstufungen erbaute Portal 23 lebensgroße Figuren aufnehmen KRAUS Planung sah ferner noch zwei Glasgemälde vor (Szenen aus dem Leben des hl. Franz von Assisi) und im Innern des Portals, das folglich auch beachtliche Tiefe haben mußte, "ein Amphitheater als Leidensstätte der ersten Christen".
 
5) KRAUS, Heilige Orte 11. Auflage 1881, besonders S. 5-22.
 
6) REICHENSPERGER, AUGUST, Fingerzeige auf dem Gebiete der kirchlichen Kunst, Leipzig 1854, S. 80.
 
7) KRAUS nutzte seine guten Beziehungen zu Königin Augusta, deren prokatholische Einstellung allgemein bekannt war, um in einer besonders kritischen Phase die Finanzierung des Kirchbaus zu sichern. Neben Angaben in KRAUS‘ Beschreibung der heiligen Orte (hier auch andere adlige Stifter genannt) geben die Akten im Zentralarchiv Merseburg, Geheimes Zivilkabinett  2.2.1. Nr. 22023, BI. 161, hier Auskunft.
 
8) LADEMACHER, HORST, Die nördlichen Rheinlande von der Rheinprovinz bis zur Bildung des Landschaftsverbandes Rheinland (1815-1953). In: PETRI/DROEGE, Rheinische Geschichte Bd. 2 Düsseldorf 1976, S. 487.
 
9) KRAUS, Heilige Orte, 11. Auflage 1881 S. 28.
 
10) Ebd. S. 13.
 
11) Ebd., S. 10.
 
12) Kunst um 1400 am Mittelrhein - Ein Teil der Wirklichkeit, Katalog Frankfurt 1975, S. 64.
 
13) GLADEL. NIKOLAUS, Was halten Sie von Arenberg? Kunst oder Kitsch?, Koblenz o. J. (1952).
 
14) Artikel in der Koblenzer .Rhein-Zeitung, Nr. 112 vom 15./16. Mai 1982, mit der Überschrift: Anlagen in Gefahr: Ort der Zuflucht oder nur Kitsch?
 
15) WEBER, CHRISTOPH, Aufklärung und Orthodoxie am Mittelrhein 1820-1850. München, Paderborn, Wien 1973.
 
16) Zu diesem Themenkomplex vgl. WEBER, Aufklärung und Orthodoxie, und, personenbezogen, den ausgezeichneten Artikel von RUDOLF LILL, Johannes von Geissel (1796-1864). In: Rheinische Lebensbilder‘ Bd. 3. Düsseldorf 1968. S. 133-157.
 
17) Zuletzt zu Georg Hermes: SCHWEDT, HERMAN H.. Das römische Urteil über Georg Hermes (17751831). Ein Beitrag zur Geschichte der lnquisition im 19. Jahrhundert, Rom, Freiburg i. Br., Wien 1981.
 
18) THOMAS, ALOIS (Hrsg.), Joseph von Hommer 1770-1836. Meditationes in vitam meam peractam. Eine Selbstbiographie, Mainz 1976, 472 ff., zu den von Hommer berufenen Professoren am Trierer Priesterseminar.
 
19) WEBER, Aufklärung und Orthodoxie, Quellenanhang. S. 200-215.
 
20) Ebd., III. Kapitel, Ultramontane Liturgiebestrebungen und der große Koblenzer Rosenkranzstreit  (1835-1840) S. 88-112.
 
21) Ebd., S. 3.
 
22) BURKE, GEORG, Vom Mythos zur Mystik, Josef von Görres Mystische Lehre und die romantische Naturphilosophie, Einsiedeln 1958.
 
23) KRAUS, Heilige Orte, 11. Auflage 1881, S. 11.
 
24) Neben BURKE, Mythos, ist unbedingt noch die Arbeit von REINHARDT HABEL zu nennen: Joseph Görres. Studien über den Zusammenhang von Natur, Geschichte und Mythos in seinen Schriften, Wiesbaden 1960.
 
25) KRAUS, Heilige Orte, 11. Auflage 1881, S.143—155.
 
26) Ebd., S.6.
 
27) Ebd., S. 8.
 
28) Ebd., S. 139.
 
29) Ebd., S. 8 f.
 
30) Ebd., S. 138.
 
31) Ebd., S.9.
 
32) Ebd., S. 125 Anm. a.
 
33) Ebd., S. 27.
 
34) Ebd., S. 351.
 
36) Ebd., S. 160.
 
36) Ebd., S. 6.
 
37) Ebd., S. 137.
 
38) Ebd., S. 134.
 
39) Ebd., S. 132.
 
40) Ebd.. 5. 348 f.; nach dem Adreßbuch der Stadt Koblenz von 1863 wohnt der Maurer- und Zimmerermeister ‚Joseph Mündenich in der
 
Sch loßstraße 15. Das ist auch 1868 noch der Fall.
 
41) Ebd., S. 140.
 
42) Ebd., S. 141.
 
43) Ebd., S. 203.
 
44) Die Aufstellung der Figuren im Mittelschiff erfolgte nach 1870. Auf die Stände bezogen sich auch ausführliche Schriftzitate in der Kirche; ebd., S. 23511.
 
45)  WITTKOVER, RUDOLF, Montagnes sacrees. In: LOEIL. Revue d‘art mensuelle, November 1959, S. 54-61, 92.
 
46)  GOLDHARDT, PAUL, Die heiligen Berge Orta, Varallo und Varese, Berlin 1908. 5. 6.
 
47)  BUTLER, SAMUEL, Ex Voto,. Studio artistico sulle opere d‘arte del S. Monte di Varallo e di Crea, Novara 1894 {Reprint London, New York 1924). DERS., Alps and Sanctuaries of Piedmont and the Canton Ticino, London 1890.
 
48)  GOLDHARDT, Heilige Berge, S. 5.
 
49)  VERBEEK, ALBERT, Der Graltempel in romantischer Sicht. In: Kunst als Bedeutungsträger, Gedenkschrift für Günter Bandmann, Berlin 1978, S.450.
 
50) V. GÖRRES, JOSEPH, Die Wallfahrt nach Trier, Regensburg 1845; zur Gralsarchitektur und Gralslegende S. 54 ff.
 
51) Ebd., S. 69. Zuletzt zur Gralslegende: MATTHEWS, JOHN, The Grail, Quest for the Eternal, London 1981.
 
52)  GÖRRES, Wallfahrt S. 60.
 
53)  Ebd., 5. 58.
 
54) KRAUS, Heilige Orte, 11. Auflage lB81, S. 108 f.
 
55) Ebd., S. 132.
 
56) Ebd.. S. 143.
 
57) KINN, MATTHIAS, Pfarrer Kraus von Arenberg. Sein Leben und sein Werk. Trier 1894, S. 14.
 
58) Ebd., S. 27.
 
59) Ebd.
 
60) Ebd., S. 30.
 
61) KRAUS, Heilige Orte, 11. Auflage 1881, S. 153.