Heinz Horenkohl, Niederkassel geb. 26.04.1929 + 09.04.2013
Meine Vorkriegs- und Kriegserlebnisse in Köln und Arenberg.


In diesem Haus in Arenberg erlebte Heinz Horenkohl die Kriegs- und Nachkriegszeit.

In Arenberg vor dem 2. Weltkrieg.

Als Junge freute ich mich natürlich immer, wenn wir verreisten. Es war für mich ein Erlebnis wie heute für einen kleinen Jungen, wenn er mit seinen Eltern nach Mallorca fliegt.

Verreisen, das hieß für mich mit der Eisenbahn fahren, je länger, je lieber. Und so war die Fahrt nach Koblenz immer ein Anlass zur Freude. Ich interessierte mich für alles, was es zu sehen und zu erfahren gab. Meine Mutter erklärte mir, dass es besser sei, nach Ehrenbreitstein zu fahren als nach Koblenz, weil wir dann nicht mit der Straßenbahn durch ganz Koblenz fahren und umsteigen mussten, sondern gleich mit der Bahn nach Arenberg fahren konnten. Als erstes schaute ich interessiert zu, wie der Schaffner an der von Arenberg kommenden Bahn den Stromabnehmer nach unten zog, um die Bahn herumging und die am Ende des Stromabnehmers befindliche Rolle wieder an den Fahrdraht führte. Die Fahrt auf den Berg nach Arenberg war ein besonderes Erlebnis, das ich immer wieder aufs Neue genoss. Meine Mutter musste mir beibringen, dass ich trotz der geringen Geschwindigkeit nicht während der Fahrt aus- und einsteigen durfte, obwohl ich das nicht recht einsah. Die Kölner Straßenbahn war mir schon als Kind wohlvertraut und hier wäre ich nicht auf eine ähnliche Idee gekommen. Sie fuhr viel zu schnell. Von der Endhaltestelle in Arenberg mussten wie noch etwa 10 Minuten bergauf gehen bis zum Haus meiner Großmutter in Arenberg Nr.16.

In Arenberg gab es viel Interessantes. Da war der Bauernhof Schmidt gleich neben unserem Haus und gegenüber der Hof von (Müller) Schäfer. Bei Schmidt war es die "Bäbbi" eine junge Frau, die Tochter des Bauern, die mir vieles auf dem Hof zeigte und mit der ich auch aufs Feld fahren durfte. Dabei interessierte mich das Feld nicht so sehr wie die Kühe, die den Wagen zogen, oft war es auch nur eine Kuh. Sie hatten grundsätzlich keine Lust, das zu tun was sie tun sollten und es dauerte immer etwas, bis sie endlich lostrotteten.

Auf Schäfers Hof gab's immer was zu essen und hier waren mehr Leute. Einer der Bauernsöhne war bei der Eisenbahn beschäftigt, dessen Sohn, schon ein junger Mann, war immer unterwegs und kam gewöhnlich nur zum Wochenende heim.

Ein Stück die Straße in Richtung Neuhäusel hinauf war das Caritashaus, da waren Ordensschwestern und da ging man nicht hin. Die Schwestern wollen nicht gestört werden, sagte man mir. Das gleiche galt für das in der Nähe an der Einmündung der neuen Straße aus Richtung Urbar / Vallendar gelegene Kloster der Dominikanerinnen. Folgte man der Straße, kam man auch zu den "Anlagen", einem großen Park mit vielen figürlichen Darstellungen aus dem religiösen Bereich und zur Straße nach Immendorf.

Von unserem Haus aus die Straße bergabwärts war zur rechten Seite ein Gelände mit lichtem Baumbestand, ein Park in dem auch Autos parkten. Gegenüber befand sich ein Restaurant (Klee?)

Zum Wochenende, besonders an Sonntagen war in Arenberg allerhand los. Es kamen viele Fremde. Sie besuchten zu einem großen Teil die Anlagen, manche aber spazierten einfach durchs Gelände. Vor allem kamen viele Autos, alle möglichen Typen und das interessierte mich wieder besonders. An der Hauptstraße waren zwar Parkverbotsschilder, aber es hielt sich kaum einer daran, vor allem den Uniformträgern unter den Besuchern war es völlig schnuppe, was verboten war. Waren die Plätze abseits der Straße unter den Bäumen besetzt, kam die Hauptstraße dran. Dann wurde es schon manchmal eng, zumal wenn noch vier oder fünf Busse dabei waren. Aber so schlimm war es nur an ganz besonderen Sonntagen. Ich schaute mir gerne die Autos und ihr Kennzeichen genauer an, kamen doch eine ganze Reihe aus dem Ausland. Vor allem Belgier und Luxemburger aber auch Niederländer waren dabei und ab und zu ein Tommy (Engländer).

Aber auch in Großmutters Haus bekamen wir an Sonn- und Feiertagen häufig Kurzbesuch von Autofahrern. Sie waren mit Ihren Fahrzeugen von Ehrenbreitstein den Berg hinaufgekommen, die Motoren waren heißá geworden, das Wasser im Kühler war verdampft und sie hatten nur einen Wunsch: Wasser. Wir stellten schon immer zwei volle Gießkannen zurecht, um helfen zu können. Waren sie verbraucht und es kam ein dritter Autofahrer, dauerte es etwas länger. Der schlappe Wasserdruck in der Arenberger Wasserversorgung war schuld.

Auf der ersten Etage im Haus wohnte meine Großtante "Lid", Lidwina Noll, eine Schwester meiner Großámutter, eine ehemalige Volksschullehrerin, zuletzt an der einklassigen Volksschule in einem Ort in der Nähe von Bad Schwalbach, wo bunter Marmor abgebaut wurde. Sie hatte eine Reihe Gegenstände aus diesem Material. Sie war unverheiratet, wie damals bei Lehrerinnen üblich und man hatte sie 1933 zwangspensioniert, wohl weil sie mit den neuen Machthabern nicht übereinstimmte. Ich habe sie als eine bescheiden - selbstbewußte Dame kennen und schätzen gelernt. Tante Lid konnte man alles fragen, sie wusste über alles Bescheid und hatte für alles einen Rat. Später stellte ich fest, dass man über ein Thema mit ihr nicht sprechen konnte, da blieb sie sonderbar stumm: über Politik.

Im Dachgeschoss war auch noch ein Zimmer: Dort durfte ich wohnen, wenn wir in Arenberg waren.Wir waren fast jedes Jahr in den Ferien und manchmal auch zwischendurch in Arenberg. Einmal wurden wir sogar von einer Arenberger Pferdekutsche abgeholt mit zwei Pferden. Das war etwas ganz besonderes.

Arenberg nach Kriegsbeginn.

Zunächst blieb alles wie gehabt. Doch bald bekamen wir den Krieg zu spüren. Die ersten fremden Flugzeuge erschienen über Köln. Die Flak schoss, was das Zeug hielt. Mein Vater und ich standen oft nachts am Fenster und schauten zu, während die meisten Leute wegen der erwarteten Bomben sich in den häuslichen Kellern bequem einrichteten. Aber zunächst tat sich nicht viel und die Flak schoss fast immer daneben, wie wir kritisch feststellten. Da war es in Arenberg noch ruhig und wir konnten die Nacht ruhig durchschlafen. Aber bald ging es los. In unserem Wohnort Köln - Ossendorf wurde das erste Haus von einer Bombe zerstört, eine zweite Bombe schlug in ein Kleingartengebiet ein. Und dann kamen die ersten regelrechten Angriffe. Ich sah die ersten Toten. Als wir wieder nach Arenberg kamen, hatte man hier auch die ersten Luftangriffe erlebt. Was mich als Junge sehr erschütterte war, dass im Nachbarhof das Wohnhaus zerstört war. Und "Bäbbi", die frisch verheiratet war, war mit ihrem Baby unter den Trümmern gestorben. Ihre Schwester, die auch in dem Haus gelebt hatte, war mit ihren beiden Kindern in ein Zimmer im Erdgeschoss des Hauses meiner Großmutter gezogen. Sie hatte sie aufgenommen, damit sie ein Dach über dem Kopf hatte. Ihr Mann, ein ortsbekannter Nazi, den ich nur in brauner Uniform kannte, den man unter der Hand "Graf von Luxemburg" nannte meine Oma sagte ("Goldfasan") kam nur sehr selten zu Besuch, blieb nur kurze Zeit und verduftete dann wieder. Zunächst parkte er seinen Mercedes auf dem Hofgrundstück, später hatte er einen Fahrer, der nach einer gewissen Zeit wieder auftauchte. Bei unserem nächsten Besuch waren sie wieder ausgezogen. Am 27.03.1943 wurde ich aus der achten Klasse der Volksschule entlassen und begann am 01.04.1943 meine Ausbildung als Reichsbahnjunghelfer (mittlere Beamtenlaufbahn).

In Arenberg Sommer / Herbst 1944.

Viele Leute verließen Köln. Die Partei und die NS-Volkswohlfahrt forderten die Bewohner auf, sich nach Mitteldeutschland, vorzugsweise nach Sachsen und Thüringen evakuieren zu lassen. Wir wollten das nicht, sondern begannen, unseren Hausstand Stück für Stück nach Arenberg ins Haus meiner Großmutter zu verlegen. Ich schrieb ein Gesuch um Versetzung nach Ehrenbreitstein an die Reichsbahndirektion Köln, was auch genehmigt wurde. Vorher bekam ich großzügiger Weise Urlaub, was mich einerseits vor dem Wehrertchtigungslager bewahrte und mir andererseits Zeit gab, Hausrat nach Arenberg zu schaffen, um es vor Vernichtung zu bewahren und natrlich auch, es dort zu gebrauchen.

Mein Vater, schwerkriegsbeschädigt vom 1. Weltkrieg, litt sehr unter den ständigen Fliegeralarmen und den anderen Entbehrungen und kam ins Krankenhaus. Es ging zu Ende mit ihm und er wusste das. Sein Wunsch war nur noch: "Ich möchte noch gerne erleben, wie dieser Hitler und seine Partei vor die Hunde gehen und wie wir den Krieg verlieren". Er musste schon früher sterben. Er starb am 6.11.1944 im provisorischen Luftschutzkeller des Krankenhauses, wo man wegen der ständigen Luftangriffe nachts und auch tagsüber die Kranken, die bettlägerig waren, untergebracht hatte. Der Raum war etwa 3 x 3 m groß und hatte vier Betten. Die übrigen Betten waren an dem Tag leer. Er starb einsam und allein, während wir stä„ndig zwischen Arenberg und Ossendorf pendelten bzw. Mutter für Erika, die damals sieben Jahr alt war sorgen musste und ich am Fahrkartenschalter bei der Bahn in Ehrenbreitstein arbeitete. Bei seiner Beerdigung waren neben einem evangelischen Pastor, Dr. Sommer, nur unsere Mutter und ich anwesend, abgesehen von zwei Totengräbern. Es waren Straßenbahnschaffner, die von der Stadt Köln abkommandiert waren, weil kaum mehr Straßenbahnen fuhren. Erika war in Arenberg geblieben, wohin wir wegen der Luftangriffe geflüchtet waren, um nicht mir den anderen "evakuiert" zu werden, denn aus Sachsen und Thüringen hörten wir schreckliche Dinge, wie unsere Landsleute dort die "Bombenweiber" behandelten. Unsere Großmutter, hatte meine Mutter zu dieser Reise zur Beerdigung meines Vaters verabschiedet mit den Worten: "Wenn Du nicht zurück kommst, kommt Erika ins Waisenhaus". Das hat meine Mutter tief getroffen und wir haben es beide nie vergessen.

Wir sind gesund zurückgekehrt nach Arenberg und versuchten weiter zu überleben. Auch hier gab es dauernd Fliegeralarm, aber hier war keine Luftstraße, auf der regelmäßig hunderte von Flugzeugen ihre Bahn nach Osten zogen, wie wir es in Köln erlebt hatten, wo wir bei jeder Bomberwelle wieder mit einem Angriff rechnen mussten (Lassen sie ihre Bombenlast hier herunter oder fliegen sie weiter?) und so in den Bunkern und Luftschutzkellern übernachteten.

Die Bombenangriffe auf die Städte im Rheintal konnten wir in Arenberg zwar deutlich hören, gelegentlich krachte es auch mal in Arenberg, ging eine Scheune in Brand oder stürzte ein Schuppen ein. Insgesamt war es aber ruhiger als zu Hause. Man konnte doch schon mal eine Nacht durchschlafen. Langsam wurde es aber auch hier ungemütlicher. Es wurde Zeit, dass der Krieg endlich zu Ende ging, aber sie kämpften weiter im Westen und wie lange es weitergehen sollte, war nicht abzusehen. Und dann in diese sehr schlauen Leute, die immer von Wunderwaffen und dem doch noch zu erreichenden Endsieg faselten, sie waren in Arenberg und Ehrenbreitstein noch zahlreicher als in Köln, aber in Köln wurden sie laufend kleinlauter. Man merkte vor allem an den Soldaten die kürzer oder länger einquartiert waren, dass die Stimmung auch in der Truppe schlechter wurder und dass keiner mehr an den Endsieg glaubte, auch wenn sie meist auf direkte Fragen schwiegen. Man konnte damals als Junge schon mal Fragen stellen, die ein Erwachsener nicht mehr stellen durfte. Er durfte hier nichts in Frage stellen, sonst war er ein Volksverräter.

In Köln war ich den Kontakt mit gleichaltrigen Jungen gewohnt, wir hatten mehrere Jugendgruppen in unserer Pfarrei und trafen uns heimlich aber regelmäßig, in der letzten Zeit meist in den Trümmern unseres Pfarrhauses. Ich hoffte in Arenberg ähnlichen Kontakt zu finden und so gingen meine Mutter und ich zum Pfarrer. Ich erzählte von der Gruppe in Köln und fragte ihn, ob es hier auch Jugendgruppen gäbe. Der gute Herr war entsetzt, seine Antwort: "Nein, so was machen wir nicht, das ist ja verboten!". Die Feigheit der Guten hat mich immer empört, aber wir haben uns hier wortlos verabschiedet.

Weihnachten 1944

Ich besorgte einen Weihnachtsbaum, obwohl man keinen kaufen konnte. Auf dem Weg zum Mühlenbacher Hof, ein Stück von Arenberg entfernt lang er einfach auf dem Weg. Es waren Spuren von Teer an dem Baum. Wahrscheinlich hatte ihn jemand im Wald geschlagen ( was verboten war ) und liegengelassen, als er die Teerspuren entdeckte. Ich fand dass nicht schlimm und nahm ihn mit.

Die Bomberverbände täuschten häufig die Funkmessgeräte der Deutschen Wehrmacht (Vorläufer von Radargeräten, die die Amerikaner schon hatten) mit Staniolstreifen, die sie in Massen abwarfen. Ich sammelte einiges davon auf. Wir konnten es gut als Lametta an unserem Weihnachtsbaum gebrauchen. Kerzen hatte die Oma besorgt und so hatten wir für Weihnachten wenigstens einen Baum.

Am heiligen Abend saßen wir so zusammen, bis Oma fragte, wo wir eigentlich das Lametta am Baum her hätten. Als meine Mutter ihr es erklärte, stand Oma auf, öffnete das Fenster und warf den brennenden Baum auf den Hof. Dann schimpfte sie los und verschwand in ihrem Schlafzimmer. Und Weihnachten war zu Ende.

Ich hatte sowieso Frühdienst an Weihnachten und so hatte der Alltag mich schnell wieder. An der Fahrkartenausgabe in Ehrenbreitstein begegnete ich nebenbei immer wieder anderen Menschen und sprach mit ihnen, denn so viel war auch wieder nicht zu tun und ich war nur der 2. Mann, weil ich ja noch in Ausbildung war.

Ein paar Tage später - es hatte leicht geschneit - musste ich Dokumente zur Oberbetriebsleitung West der Deutschen Reichbahn bringen. Diese Oberbetriebsleitung, normalerweise in Essen oder Wuppertal beheimatet war wohl aus Kriegsgründen nach Koblenz verlegt worden. Ich nahm mein Fahrrad und machte mich auf den Weg. Es dauerte etwas, bis ich in der Hauptbahnhofgegend die OBL fand. Inzwischen gab es Fliegeralarm, so dass ich im Gebäude der OBL in den Keller musste. Die OBL erhielt zwei Bombertreffer, ich dachte, wir seien verschüttet, aber durch mehrere Keller und ein Nachbargebäude gelangten wir nach dem Angriff ins Freie. Auch mein Fahrrad fand ich wieder, unbeschädigt.

Ich habe viele Angriffe in Köln erlebt, manchmal stundenlangen Bombenterror, an den verschiedensten Orten in der Stadt, selten im Luftschutzkeller oder Luftschutzbunker, die ich nicht mochte, wegen ihrer Enge, ihrer schlechten Luft und ich konnte das Heulen der Kinder und Frauen während Bomben pfiffen und explodierten nur ganz schlecht ertragen. Da fühlte ich mich in einem Unterstand mit dünner Decke sicherer. Aber ich war in Köln nie in einem Haus welches unmittelbar von einer Sprengbombe getroffen wurde. Und genau das passierte mir im Koblenz. Und wie ich aussah! über und über mit Kohlenstaub gepudert und verdreckt. Ich hatte es unten im Keller kaum bemerkt, dass wir durch einen dichten Staub den Ausweg fanden.

Mitte März 1945 setzte in Arenberg Artilleriebeschuss ein.

Während ich bei der Arbeit im Bahnhof Ehrenbreitstein war - der Bahnhof liegt rechtsrheinisch dicht am Rhein, gegenüber von Koblenz - wurden von den Deutschen die Brücken gesprengt. Die Horchheimer Eisenbahnbrücke, die Paffendorfer Brücke und die Moselbrücken. Der reguläre Zugverkehr kam zum Erliegen und ich durfte nach Hause gehen.

Aus Richtung Weißenturm kamen die ersten Granaten. Der Beschuss wurde ständig stärker. Der Stollen hinter dem Sportplatz in der "buckligen Welt", wie die Leute sagten, wurde zum Dauerquartier für etwa 30 Personen. Ich war nicht gerne dort, hielt mich trotz Beschuss lieber im Haus auf. Während Mutter, Erika und Großmutter es sich dort eng, aber immerhin erträglich eingerichtet hatten, brachte ich ständig irgendwelche Dinge aus dem Haus in den Stollen oder nahm aus dem Stollen Dinge ins Haus mit. Bei einem Gang zum Stollen überraschte mich eine Artilleriesalve. Nun hatte ich schon längere Zeit vorher gelernt mich plötzlich in den Dreck zu werfen um Deckung zu bekommen ohne mir weh zu tun. Ich lag auf der Erde am Sportplatz, den ich überqueren wollte.. Da ich hinter mir etwas gehört hatte, drehte ich mich vorsichtig um und sah etwa 2 - 3 m hinter mir eine Granate liegen, einen Blindgänger! Ganz vorsichtig bewegte ich mich ein Stück fort und stand dann auf um schleunigst zu verschwinden. Ich ging in den Stollen, sagte Bescheid und machte auf dem Rückweg einen weiten Bogen um die Aufschlagstelle.

Panzersperre in Arenberg.

Soldaten, Arbeitsdienstler und andere Männer mit Fuhrwerken brachten dicke Baumstämme an eine Straßenstelle unterhalb des Hauses meine Großmutter. Später kamen weitere Soldaten und Männer hinzu. Sie bauten, wie sie sagten, eine Panzersperre. Nachts war großes Getöse vor dem Haus. Andere Männer, von denen ich einige vom Ansehen her kannte, mit Karren und Kühen räumten die Panzersperre, die noch nicht ganz fertig geworden war, ab und schleppten die Balken mit den Bauernwagen, die wie üblich von Kühen gezogen wurden irgendwohin ab. Nur einige senkrecht verbaute Balken an den Seiten der Straße blieben übrig, die aber keinesfalls mehr für eine Sperre reichten.
Einige Tage vor dem Einmarsch der Amerikaner erhielt das Haus meiner Großmutter einen Granattreffer, der die halbe, der Straße zugewandten Seitenfront des Hauses zum Einsturz brachte. Männer hatten die Decken mit Balken und Bohlen abgestützt, um ein Einstürzen des Hauses zu verhindern. Als dies in einer Nacht passierte, war ich allein im Haus.Die anderen waren im Stollen. Ich ließ mich dort zweckmäßigerweise nicht blicken, denn im Dorf war eine kleine Militäreinheit, unter dem Kommando eines Unteroffizier, der ein Ritterkreuz trug. Sie suchten Jungen zum Militärdienst und nahmen alles ab 14 Jahren, gaben ihnen Uniformen und Panzerfäuste. Der Unteroffizier brachte den Jungen bei, dass sie das Dorf verteidigen müssten. Mutter hatte dafür gesorgt, dass ich im Caritashaus, unweit der Wohnung unserer Oma auf einer Liege übernachten konnte, gleichzeitig mit dem etwa gleichaltrigen Sohn eines größeren Bauern (Willi Birkenbeil) aus Arenberg, den ich aber bisher nicht näher kannte. Aber auch hier schlief ich nicht regelmäßig.

In der Nacht, als das Haus den Artillerietreffer bekam, war ich doch nicht ganz allein im Haus. Ich hatte in der Abenddämmerung zwei junge Soldaten aufgenommen, die über die Straße kamen und Unterkunft suchten. Ob sie desertiert waren, wusste ich nicht. Sie schliefen im Keller unseres Hauses in dem Raum in dem wir uns öfters in Sicherheit brachten, auf den Stühlen. Ich schlief auf dem langen, breiten Brett, welches normalerweise dazu diente, Kartoffeln zu lagern. Aber Kartoffeln hatten wir schon längst nicht mehr. Nachdem es in der Nacht erheblich gekracht hatte und schließlich der Kellerraum ganz voll Staub war, schliefen wir wieder ein. Als es draußen hell wurde, war nicht nur das kleine Loch in dem Vorbau vor dem Kellerfenster hell, sondern eine viel größere Fläche. Ich rannte nach draußen und sah die Bescherung. Die beiden Soldaten zogen schleunigst weiter.

27. März 1945 Einmarsch der Amerikaner in Arenberg.

Es war ein schöner, frischer Frühlingstag. In der Nacht war kein Artilleriefeuer, nur ein fernes Brummen war zu hören, so aus Richtung Höhr-Grenzhausen. Wir wussten, bald mussten die Amerikaner kommen. Unsere Mutter war mit Erika und Oma im Stollen, den die Arenberger am Sportplatz am Eingang zur "buckeligen Welt" waagerecht in einen Hang getrieben hatten und wo die Leute Zuflucht vor dem Granatfeuer suchten, ebenso wie vorher sie sich vor den Bombenangriffen schützten. Es waren in den letzten Tagen zwar keine Bomben gefallen, wohl aber hatte die Artillerie von Richtung Weißenthurm her mächtig zugeschlagen.

An diesem 27.März 1945 war es ausnehmend ruhig und ich beobachtete die Straße und die Umgebung aus dem zerstörten Schlafzimmer meiner Großmutter heraus. Dann sah ich sie kommen. Aber sie kamen nicht aus Richtung Koblenz, sondern aus der Richtung Neuhäusel, hatten also unser Dorf und die Gegend völlig umgangen.

Sie kamen im Gänsemarsch auf beiden Seiten der Straße mit gehörigem Abstand. Jeden Moment blieben sie stehen, ständig die Hand am Gewehrabzug. Jedes Haus wurde kurz durchsucht. Sie kamen auch zu mir herein. Längst hatte ich den Stock mit dem weißen Tuch hochgehoben zum Zeichen der Friedfertigkeit. Dabei vergaß ich völlig, dass ich einen Stahlhelm auf dem Kopf trug, der mich schützen sollte, aber auch falsch verstanden werden konnte. Nun, die Amis verstanden es nicht falsch. Zwei Mann kamen rein, schauten sich im Erdgeschoss überall um, schauten nach oben. Einer ging mit dem Gewehr im Anschlag die Kellertreppe runter in die Dunkelheit. Strom hatten wir seit Wochen schon nicht mehr. Nach drei, vier Stufen kam er eilig wieder zurück. Beide bedeuteten mir, dass sie Licht brauchten. Sie hatten weder Taschenlampen noch Streichhölzer dabei. Ich nahm unsere Kerze und zündete sie an, Ich bemerkte, dass mein Streichholz mit der Flamme stark zitterte und ich Schwierigkeiten beim Anzünden der Kerze hatte. Aber schließlich klappte es doch. Ich gab dem Soldaten die brennende Kerze, aber nun verlangte er, dass ich vor ihm mit der Kerze die Kellertreppe heruntergehen sollte. Er drückte mir den Lauf seines Gewehrs gegen die Rippen und ich ging Stufe für Stufe die Kellertreppe herunter. Unter angekommen musste ich in alle Räume gehen. Erst als der Ami feststellte dass sich keine Menschen hier aufhielten, nahm er sein Gewehr aus meinem Rücken und zog dann mit seinem Kameraden weiter. Ich musste mich erst eine Minute hinsetzen, dann ging ich eilig zum Stollen. Dort war bereits bekannt, dass die Amerikaner da waren und die Leute begannen ihre Sachen zusammenzupacken und nach Hause zu gehen.

Von diesem Tag an hörten wir kein Geschützfeuer mehr, der Krieg war für uns vorbei und wir waren ein klein wenig glücklich, obwohl uns allen bewusst war, dass noch längst nicht alles vorbei war und wir eine harte Zeit wohl vor uns haben würden.

04.April 1945 Eine schlimme Begegnung in Neuhäusel.

Wieder ein schöner Frühlingstag mit blauem Himmel und erträglichen Temperaturen. Über die Reichsstraße 49 von Koblenz - Ehrenbreitstein nach Montabaur im Westerwald rollte ein LKW nach dem anderen in Richtung Osten. Alles Amerikaner. Viele Jeeps, die wir da erstmalig kennen lernten. Telefonkabel wurden verlegt vom Auto aus. Ein LKW ließ dass Kabel einfach von der Ladefläche abrollen. Ein Jeep dahinter, ein Soldat darauf besorgte mit einer langen Stange die Kabel in den Straßengraben. Die Reservekanister der Jeeps wurden in die Tanks geleert, die leeren Kanister landeten ebenfalls im Straßengraben. Tage später wurden sie von Sammelfahrzeugen aufgenommen. Die Telefonkabel blieben wochenlang liegen. Immer wieder auch Lkws mit Soldaten, ganze Truppeneinheiten auf dem Weg zur Front irgendwo im Osten. Dann kamen Panzer und wieder Lkws. Eine Einheit besserte die Straße vor dem Haus aus, die von den Fahrzeugen und auch von der Panzersperre, die dort Mitte März errichtet wurde, ziemlich beschädigt war. Sie machten ihre Arbeit langsam - es waren wohl keine Elitetruppen - aber erstaunlich gut und sie hatten keine Materialsorgen.

Unsere Lebensmittel wurden immer knapper, die Geschäfte funktionierten noch nicht wieder und ich überlegte mit meiner Mutter nach Steinefrenz zu fahren. Dort war meine Großtante Petronella Noll, kurz "Tante Nella" Lehrerin und hatte gute Verbindungen zu den Bauern dort. Ich war schon einige Male mit dem Fahrrad dort und hatte immer etwas mitgebracht. Ein Stück Speck, etwas Wurst, ein Huhn, ein Stück von einem schwarz geschlachteten Schwein, Weizen oder Roggen oder gar Mehl, irgendetwas gab es immer. Ich musste über Montabaur fahren, das waren 18 km und von da noch etwa 6 - 8 km Richtung Hadamar.

Ich machte mich am zeitigen Morgen auf dem Weg und hoffte bis Mittag in dem kleinen Dörfchen zu sein, wo Bürgermeister, Feuerwehrchef, Pastor und Lehrer die wichtigsten Persönlichkeiten waren. Der Bahnhofschef war vor einigen Jahren dazugekommen, obwohl der Bahnhof einigermaßen weitab vom Dorf lag, mitten in den Feldern. Mein Fahrrad war in Ordnung, die Bereifung war leidlich - es war seit Jahren keine mehr zu bekommen. Licht und Bremse funktionierten und ich machte mich auf den Weg.

Die vielen Fahrzeuge der Amerikaner, die ständig überholten machten die Fahrt etwas schwierig, bis ich auf die Idee kam, mich doch einfach von einem LKW ziehen zu lassen. In einem geeigneten Moment scherte ich ein, erwischte einen mit Soldaten beladenen LKW, der die hintere Plane offen hatte und hielt mich an dem Haken fest, mit der die hintere Ladeklappe befestigt war. Ich kam mit den Amerikanern etwas ins Gespräch - einer von ihnen sprach gut deutsch. Er fragte, warum ich ein schwarzes Band am Ärmel tragen würde und ich sagte ihm, dass ich vor kurzem meinen Vater verloren hätte und dass es hier üblich sei, ein Trauerband zu tragen.

Die Straße war wirklich nicht mehr in gutem Zustand, ich musste ganz fein aufpassen um nicht in ein Schlagloch zu geraten und umzuschlagen, der nächste LKW war kurz hinter mir, obwohl der Fahrer, was ich dankbar bemerkte, den Abstand etwas vergrößert hatte.

Schließlich konnte ich einfach nicht mehr, die Tortur zerrte erheblich an meinen Kräften und ich wurde immer unsicherer. In der Ortschaft Neuhäusel ließ ich den Haken los, scherte aus und fuhr wieder am Straßenrand weiter.

Ich war noch keine zwei Minuten so weiter gefahren, da standen plötzlich zwei Männer im Weg und hielten mich an. Ich konnte nicht nach links ausweichen und vorbeifahren, dazu war der Verkehr zu stark, also musste ich abbremsen und stehen bleiben. Es waren, wie ich sofort erkannte, zwei Fremdarbeiter, und da sie Papierrosetten mit der Trikolore am Revers hatten, wusste ich, dass es Franzosen waren.

Sie wollten mein Fahrrad haben. Da ich nicht sofort bereit war es ihnen auszuhändigen, zog einer einen Holzknüppel, den ich zuvor nicht gesehen hatte und schlug auf mich ein. Er traf mich auf den Kopf, ich fiel zu Boden. Die beiden schnappten sich mein Rad und fuhren los in Richtung Montabaur. Wie ich später erfuhr, hatte die Frau eines Jägers, die von ihrem Fenster aus den Vorfall beobachtete, mich in ihr Haus gebracht. Ihr muss ich auch wohl Namen und Anschrift meiner Großmutter in Arenberg genannt haben, denn sie verständigte meine Mutter in Arenberg. Autos gab's für uns Besiegte nicht. Mutter erhielt nach einigem Rumfragen und Bemühen einen Krankenfahrstuhl geliehen. Das waren damals ziemlich umständliche Gestelle, hatten zwei Räder und wurden praktisch wie eine Sackkarre gefahren. Sie ging mit dem Ding die 5 km bis nach Neuhäusel und schob mich dann nach Arenberg. Als wir am Abend ankamen lieferte sie mich im Mutterhaus der Dominikanerinnen ab, das damals auch ein Krankenhaus war. Dort musste ich gut sechs Wochen bleiben.

Ich lag mit etwa 15 Patienten in einem großen Saal. Wenn einer starb, merkten wir es zunächst daran, dass die Schwestern Stellwände um das Bett herum aufstellten. Dann kam ein Geistlicher und schließlich wurde der Patient zugedeckt und mit dem Bett aus dem Raum gefahren.

In der ersten Zeit interessierte mich das wenig, denn ich hatte genug mit mir selbst zu tun. In unmittelbarer Folge auf den Vorfall war meine linke Körperhälfte völlig gelähmt. Das hatte ich schon auf der Rollstuhlfahrt von Neuhäusel nach Arenberg sehr unangenehm bemerkt. Der Arzt meinte, die Lähmung würde normalerweise in ein paar Tagen zurückgehen. Er behielt glücklicherweise Recht, doch es dauerte gut drei Wochen. Aber auch dann durfte ich nicht aufstehen, denn ich hatte, wie man mir sagte, Gehirnkrämpfe. Ich spürte hiervon wenig, von den Kopfschmerzen, die mich ständig begleiteten einmal abgesehen.

Man vermutete einen Schädelbruch, doch man konnte nicht röntgen - vielleicht war das Gerät defekt, oder man hatte keine Filme - . Da ich mich einige Mal nachts in einer Kampfsituation mit dem Pflegepersonal herumschlug - ich wurde dann halbwach, aber wusste nicht, warum ich eigentlich raus wollte aus meinem Bett - wollte man es mit einer Lumbalpunktion versuchen. Ein jüngerer Arzt nahm diese ohne Betäubung vor, während ich auf einer Liege in einer stark gekrümmten Stellung lag. Aber es war fast schmerzlos, worüber sich Arzt und Schwester wunderten. Ich spürte in den nächsten Tagen nur, dass es mir zunehmend besser ging. Und ich durfte endlich auch wieder aufstehen - versuchsweise, wie es hieß. Inzwischen war ich vier Wochen im Bett - das reichte! Die letzten beiden Wochen vergingen nicht schnell genug, aber ich lernte das Krankenhaus und seine Menschen kennen. Bei den vielen Patienten in einem Zimmer (und in einigen anderen Räumen ging es auch eng her) blieb nicht aus, das alle Dinge in der Öffentlichkeit behandelt wurden. Ich lernte nicht nur die Blutentnahme kennen, sondern auch die anschließenden Tätigkeiten mit dem wichtigen Saft. Ich sah zu bei der Blutübertragung an frisch Verletzten. Man hatte wohl für jede Blutgruppe und für jeden Bluttyp die entsprechende Ordensfrau in Reserve, die spendend einsprang. Man machte dann Blutkreuzungsversuche im Patientenraum und dann ging es mit Hilfe einer umschaltbaren Dreiwegeapparatur los. Je eine Leitung ging von der rein mechanischen Apparatur zum Blutspender und Empfänger. Der dritte Zugang war verbunden mit einem Gefäß mit einer Kochsalzlösung.

Im Krankenhaus ging das destillierte Wasser aus. Man bot mir an - oder man bat mich,- mit einer Ordensschwester, einem Leiterwagen und zwei Korbflaschen nach Vallendar über Urbar zu gehen, um Aqua destillata zu holen. Ich freute mich auf den ersten "Ausflug" und ging gerne mit. Mit der Ordensfrau kam ich ins Gespräch und ich erfuhr dass sie Ärztin war und normalerweise im Krankenhaus als Röntgenschwester eingesetzt war. Sie war in Köln zu Hause. Da ich ihr natürlich auch von mir erzählt hatte, wusste sie, dass ich mit meiner Mutter und meiner Schwester - sobald ich aus dem Krankenhaus entlassen bin - wieder nach Köln fahren will. Sie bat mich darum, für ihre Eltern in Köln - Müngersdorf, von denen sie lange nichts gehört hatte, eine Kleinigkeit mitzunehmen.

Mitte Mai konnte ich endlich das Krankenhaus verlassen. Ich hatte zwar noch häufige Kopfschmerzen und konnte die Sonne nicht vertragen ? es war dann so, als wenn tausend Nadeln auf meinen Kopf einstechen ? aber Hauptsache, ich konnte endlich raus und nach Hause.

Ca. 22.Mai 1945 Wir ziehen wieder nach Köln.

Endlich war ich wieder gesund. Und wir wollten möglichst schnell zurück nach Köln um zu sehen, was von unserem Eigentum, was von unserer Wohnung noch übrig war.

Mutter fand heraus, dass ein Holzvergaser - LKW leer zum Gemüsemarkt nach Kalscheuren (kurz vor Köln, linksrheinisch) fuhr und erreichte, dass man uns mitnahm. Wir verluden alles auf einen Leiterwagen, den zwei serbische Fremdarbeiter auf dem Weg in die Heimat bei uns in Arenberg gelassen hatten, packten Rucksäcke und Taschen und verluden alles, auch den Leiterwagen auf den LKW. Die Fahrt klappte, obwohl wir eigentlich unsere zuständige Gemeinde - und das war Arenberg - nur bis zu einer Entfernung von 5 km verlassen durften. Wir fuhren in Niederdollendorf über eine Pontonbrücke der Amerikaner, da alle Rheinbrücken zerstört waren, auch die von Remagen. Ich wusste nicht, welche Papiere ich dem amerikanischen Kontrollposten, der unbedingt was sehen wollte, geben sollte. Ich hatte zwar alle Dokumente von meiner Mutter, meiner Schwester und mir und einige sonstige amtliche Unterlagen mit Stempeln, natürlich mit Hakenkreuz, aber nichts, was uns unsere Heimreise erlaubte. In meiner Panik gab ich dem farbigen Soldaten einfach die Hälfte der Papiere, die ich in der Hand hielt. Er blätterte hin und blätterte her. Fragte schließlich: "Sind Sie deutsch ?" worauf ich mit "Yes, Sir" antwortete. Er blätterte weiter. Plötzlich erhielt er einen Zuruf von einem Kameraden, gab mir eilig die ganzen Papiere zurück und winkte dem LKW-Fahrer, weiter zu fahren. Der hatte nichts Eiligeres zu tun, und so kamen wir über den Rhein.

Von Kalscheuren hatten wir etwa 12 km Fußmarsch, aber die haben wir auch geschafft. Unsere Wohnung hatte zwar amerikanische Einquartierung gehabt, aber es war nichts beschädigt und unser Mobiliar noch komplett.

Bei der Bahn konnte ich sofort wieder arbeiten, zunächst bei der Reichsbahndirektion Köln am Kaiser-Friedrich-Ufer, dann bei der Bahnmeisterei Köln-Ehrenfeld. Am 1. Oktober 45 wurde meine Ausbildung als Junghelfer fortgesetzt, ich kam zum Bahnhof Köln-Nippes zur Ausbildung im Bahnhofs- Telegrafen- und Zugbegleitdienst.

Nach Arenberg kam ich erst wieder im Sommer 1946 als meine Großmutter beerdigt wurde und auch zur Beerdigung meiner Großtante Lidwina Noll war ich in Arenberg.

Auszug aus den Lebenserinnerungen aus dem Gedächtnis aufgeschrieben in den Jahren 2000 / 2002, nachbearbeitet. Letzte Ergänzungen und Zusammenstellungen Juni 2006. Geschrieben nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr für alle Einzelheiten. Irrtümer und Versehen vorbehalten
Heinz Horenkohl.