Ludwig, der Deutsche, König (843/76), * um 805, + Frankfurt am Main 28. Aug. 876, 3. Sohn Ludwig des Frommen (siehe unten) erhielt 817 als sein Unterkönigtum Bayern (Ludwig der Deutsche Bayer). Er beteiligte sich an der Absetzung seines Vaters und verbündete sich 841/842 mit Karl dem Kahlen gegen Lothar I. und bahnte mit den Verträgen von Verdun (843) und Meerssen (Niederländische Provinz Limburg) (870) die eigenständige Entwicklung des Ostfränkischen Reiches an.
 
Er schenkte auf Drängen seiner Gemahlin Hemma dem adeligen Marienkloster in Herford (Westfalen) am 1. Juli 868 Arenberg, Teile Immendorfs und Leutesdorf am Rhein (mit Fährmann und Fähre und allem lebenden (Leibeigene) und sonstigen Inventar), weil die Schwester Hemmas in das Marienkloster als Nonne eingetreten war und sie den Bestand des Klosters durch reiche Schenkung sichern wollte. Aber auch, um etwas für das Seelenheil zu tun.
 
Ludwig, der Fromme (814/40), * 778 in Chasseneuil (bei Poitiers Frankreich), + Ingelheim 20. Jun. 840. Er war der 3. Sohn Karls des Großen und wurde 813 zum Mitkaiser ernannt regelte 817 zunächst die Nachfolge unter seinen Söhnen Lothar, (Lotharingen heute Lothringen) Pippin und Ludwig im Sinne der Einheit des Reichs. Er änderte dies jedoch 829 zugunsten seines Sohnes aus 2. Ehe, Karl (der Kahle). Die älteren Söhne empörten sich, Ludwig der Fromme unterlag 833 auf dem "Lügenfeld" bei Colmar (Elsaß), weil sein Heer von ihm abfiel. Er wurde nach Soissons ins Kloster gebracht, von seinen beiden jüngeren Söhnen, die sich nun gegen Lothar wandten, aber bald wieder in die Herrschaft eingesetzt. Die Streitigkeiten und Auseinandersetzungen über die Teilung des Reichs dauerten über seinen Tod hinaus an.

© 10/2003 Konrad Weber
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