und König von Preußen (1861-88), * Berlin 22.3. 1797, + 9.3. 1888, zweiter 
 Sohn 
 Friedrich Wilhelms III. und der Königin Luise, war ab 1840 "Prinz 
 von Preußen" (Thronfolger). Er sprach sich 1848 für die Niederwerfung 
 der Märzrevolution aus ("Kartätschenprinz") und schlug 1849 
 die Aufstände in der Pfalz und Baden nieder. Als Regent (1858) für seinen 
 geistig erkrankten Bruder Friedrich Wilhelm IV. schlug er eine gemäßigte 
 liberale Politik ein ("Neue Ära"), geriet aber ab 1859, vor 
 allem nach seiner Thronbesteigung (2.1. 1861) mit der liberalen Landtagsmehrheit 
 in Konflikt über die Heeresreform (preußischer Verfassungskonflikt). Nach 
 der Berufung Otto von Bismarcks zum preußischen Ministerpräsidenten (1862) 
 trat Wilhelm zumeist hinter die eigenwillige Politik seines Kanzlers zurück. 
 1867 übernahm er das Präsidium des Norddeutschen Bundes. Am 18.1. 1871 
 wurde er nach dem Feldzug gegen Frankreich 1870-71 in Versailles zum Deutschen 
 Kaiser ausgerufen, willigte aber erst nach der Zustimmung aller Bundesfürsten 
 ein. Wilhelm, der allseits große Achtung genoss, vermochte zur Festigung 
 der Reichseinheit beizutragen.© Konrad Weber 2. Febr. 2003.
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