Arenberg und seine neuere Geschichte

Inhalt
KEVAG
Aus der Jugendzeit
Die Kriegszeit
Verdunkelung
Der Bombenterror
Die Flugabwehr in Arenberg
Die Nazis in Arenberg
Willi Specht
Im Helenenstollen
KEVAG und die Beziehung zu Arenberg

Die Straßenbahn nach Arenberg

Die wirtschaftliche Entwicklung Arenbergs ist mit der Straßenbahnlinie eng verbunden. Ohne diese Verkehrsanbindung nach Koblenz wäre das rasante Wachstum des (Wallfahrts-)Ortes überhaupt nicht möglich gewesen. Die Straßenbahnlinie 9 der KEVAG wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung am 8. September 1901 feierlich eingeweiht (im Volksmund " Elektrisch" genannt). Leider waren keine weiteren Unterlagen oder Hinweise zur Einweihungfeier im KEVAG Archiv zu finden. Die 100-Jahr-Feier der Linie 9 nach Arenberg am 8. Sept. 2001 wurde von der Verwaltung schlichtweg verschlafen.
Die Weichen am Depot, Unterniederberg, Oberniederberg und Arenberg konnten jeweils 4 Staßenbahnen gleichzeitig aufnehmen. Die Straßenbahn bot 60 Fahrgästen Platz - davon 28 Sitzplätze und 32 Stehplätze. Der Komfort war mässig und während der Hauptverkehrszeiten war die Straßenbahn immer überfüllt. Sie war für die Bevölkerung das einzige Verkehrsmittel in der damaligen Zeit, weil es kaum Autos in Arenberg gab. Die einfache Fahrt nach Ehrenbreitstein kostete um 1950 etwa 30 Pfennige, (ca. 15 €-Cent), die Schüler-Monatskarte etwa 4,50 DM. Die letzte Bahn fuhr am 19. Juli 1957 und wurde durch die wesentlich komfortableren Oberleitungsbusse am 29. August 1958 abgelöst. Die Festansprache hielt damals KEVAG-Direktor Ferdinand Preuner und der Arenberger Bürgermeister Peter Klee. Am 1.11.1970 stellte die KEVAG dann den Betrieb auf dieselgetriebene Busse um.

Der Fremdenverkehr vor dem Krieg, Handel und Wandel
Bis zum Beginn des 2. Weltkrieges am 1.September 1939 wurde Arenberg und damit die Kirche und die Anlagen jährlich von nahezu 250.000 Wallfahrern besucht. Sonderzüge, aber auch die Personenschiffe der Köln-Düsseldorfer, brachten die Besucher aus Nah und Fern, sogar aus Belgien und Holland, nach Ehrenbreitstein. Von dort ging es dann mit der Straßenbahn oder zu Fuß über die "Kniebreche" weiter auf den "Roten Hahn" . Allein an hohen kirchlichen Festtagen bspw. am Weißen Sonntag/-Montag kamen im 10-Minuten-Takt bis zu 4 Straßenbahnen gleichzeitig an und entließen die Besucher an der Endstation, vorwiegend Kommunionkinder, die Mädchen im weißen Kleid und die Jungens im traditionellen Matrosenanzug, begleitet von ihren Eltern und Paten, die zur Kirche und den Anlagen pilgerten. Der langjährige Oberbürgermeister von Koblenz Willi Hörter erzählte mir in diesem Zusammenhang, wie er als Erstkommunikant mit seinen Eltern am "Weißen Montag "(per pedes apostulorem/zu Fuß) die Kirche und die Anlagen besuchte. Zuerst ging es über die Schiffbrücke - die war wie immer ausgefahren - dann durch Ehrenbreitstein, weiter die steile Kniebreche hoch zum "Roten Hahn" hinauf. Ausgangs der Kniebreche in Niederberg, war damals der herrlich gelegene Gasthof "Jägerhaus" mit Kastanienbäumen gesäumt, in deren Schatten, wie er es erzählte, "Kitzelwasser" zur Erfrischung nach den Strapazen des doch anstrengenden Aufstiegs gab. In Arenberg gab es damals 13 Gastwirtschaften und Hotels, außerdem hatten mehrere Privatleute Tische und Stühle auf die Straße gestellt und boten den Besuchern für ein paar Groschen Kaffee und Kuchen an, um damit den Lebensstandard etwas anzuheben. Auf einem Foto, das um 1935 entstand, ist eine Preistafel vor dem damaligen "Parkhotel" auf dem Kissel zu sehen. Danach kostete ein Korn 0,25, ein Glas Bier 0,25, ein Glas Wein 0,30, eine Übernachtung 1,50 und die "Pension" 3,50 Reichsmark. Die Währungsrelation zum € gestaltet sich etwas schwierig, da 1948 nach dem verheerenden Krieg eine Währungsreform 1:10 stattfand und die Reichsmark (RM) durch die Deutsche Mark (DM) abgelöst wurde. Gleichwohl kann man in etwa die hälftigen Preise für €-Cent annehmen und liegt damit sicher nicht sehr weit daneben. Ein Facharbeiter oder Handwerker verdiente damals etwa 180 RM im Monat, eine Wohnung (ohne den heutigen Komfort) für eine 6 köpfige Familie um 25-30 RM, ein Zentner Kartoffeln 3 RM und die Eintrittskarte zur Besichtigung der Anlagen 0,15 RM. Diese Relationen blieben auch noch einige Jahre nach dem 2. Weltkrieg erhalten, bis in den 1950er Jahren das Wirtschaftswunder zumindest in den drei Westzonen* einsetzte und die Einkommen in den Folgejahren stark anwachsen ließen.
* Deutschland (und Berlin) war nach dem verlorenen Krieg (1945) von den Siegermächten (durch das "Besatzungsstatut" ) in vier Besatzungszonen aufgeteilt worden (Amerikaner, Engländer, Franzosen und Russen). In den einzelnen Besatzungszonen verlief die wirtschaftliche Entwicklung sehr unterschiedlich.

Aus der Jugendzeit
Lebhaft erinnere ich mich der Vorkriegszeit (1936-1939), an die herrlichen Sonntagsausflüge mit dem Auto in die nähere und weitere Umgebung. Aber hier muss ich erst tief Luft holen und der Reihe nach erzählen:
Meine Onkel Paul und Karl und mein Vater Josef Weber hatten damals schon Autos. Am Sonntag war jeweils ein Familientreff in Arenberg auf dem Programm, teils wollten sie die Mutter besuchen, andererseits wurde manchmal sehr heftig die politische Lage unter den Brüdern diskutiert und nach dem Kaffee in der Grossfamilie folgte dann der Sonntagsausflug per Auto, der schon rituelle Züge trug. Zuerst mussten die Autos aufgetankt werden, dies geschah aus alter Verbundenheit bei Lehnen´s Aloys. Dieser hatte vor seinem Kolonialwarengeschäft eine handbetriebene Esso-Tanksäule, aber gegenüber hatten die Nazis, von denen später noch ausführlich zu reden ist, ihr Parteilokal und saßen auf der Terrasse in ihrer braunen Uniform beim Bier.

Nach weberscher Diktion waren das Emporkömmlinge, Habenichtse, die sich über diese (Macht-) Demonstration gehörig ärgerten, drei Autos in einer Familie, das war für die Arenberger Nazis schwer zu verkraften. Inwieweit hier böse Absicht im Spiel war, ist mir bis heute nicht ganz klar geworden, aber zu vermuten ist das durchaus, zumal die Weber´s Brüder stramme Centrumsleute waren. Die Autos wurden unter strenger Einhaltung der Hierarchie (nach Geburtsdatum sortiert) aufgetankt. Als erster fuhr Onkel Paul vor die Tanksäule, Aloys Lehnen betätigte die Schwengelpumpe bis das Schauglas mit 5 Liter voll war, danach wurde der Handhebel am Benzinschlauch geöffnet und der Sprit floß gemächlich in den Tank. Diese Prozedur wiederholte sich 10 mal, sodaß endlich 50 Liter im Tank waren. Wir Kinder zählten die einzelnen Schauglasfüllungen laut mit und lernten so spielerisch, schon im Vorschulalter das Zählen. Vermutlich zählten die Nazis mit und rechneten sich aus, wieviel Glas Bier man für den Preis hätte trinken können. Die ganze Prozedur wiederholte sich dann für die beiden anderen Autos. Das fertig betankte Auto drehte auf der Straße und stellte sich zum Warten auf die andere Strassenseite, vor die Nazizentrale. Diese Zeremonie dauerte etwa 20 Minuten bis das letzte Auto betankt war, gedreht hatte und alle drei in Reih und Glied aufgestellt und fahrbereit waren. Vorne gab dann Onkel Paul das Startkommando und los ging es mit Zoff und Hinterlassung von allerhand Getöse und in einer riesigen stinkenden Abgaswolke, die Nazis zurücklassend, in Richtung Neuhäusel den Kissel rauf. Nebenbei erwähnt: der Liter Sprit kostete damals etwa 25 Reichspfennige, ein Glas Bier auch (ca, 12 € Cent). In unserer Kavalkade waren zwei Cabrios und eine Limousine und ihre Chauffeure waren rasante Fahrer, man könnte auch sagen sie seien Wettrennen gefahren. Dieser Umstand kostete in der Regel in Neuhäusel einigen Hühnern, die damals noch frei auf der Hauptstraße herumliefen, das Leben. Unter Wehgeschrei rannte dann die Hühnerhalterin herbei und beschimpfte meinen Onkel Paul auf das Derbste, dieser drückte ganz gelassen der verdutzten Frau ein 5 Markstück in die Hand und unter Glück- und Segenswünschen, Handkuß und Tränen der Freude in den Augen der guten Frau, ob des guten Geschäftes, verließ unser Onkel Paul die Wallstatt. Weiter ging es dann über Montabaur, Grossholbach, Nentershausen die Landstraße entlang nach Diez an der Lahn und weiter über Birlenbach zur Schaumburg auf den Aussichtsturm, danach gab es im angrenzenden Restaurant für die zahlreichen Kinder Kitzelwasser, für die Tanten Likör oder Kaffee und die Chauffeure tranken ein Bier. Auf dem Rückweg wurde an einem Waldweg angehalten und eine kurze Waldwanderung eingelegt, in deren Verlauf noch ein großer Blumenstrauß aus Digitalis, Königskerzen, Lupinen und sonstigen dekorativen Wildpflanzen gebunden wurde. Eine ausgesprochene Expertin in Bezug auf die einzelnen Standorte der Wildblumen war unsere Tante Rosa, sie wusste genau wo und wann schöne Blumen im Wald zu finden waren, dann wurde auch ein Umweg in Kauf genommen und kurzerhand dahingefahren. Der Blumenstrauß war ein Muß und gehörte ganz einfach dazu. Dieser zierte dann die Woche über in einer großen Vase das Treppenpodest zur Belle-Etage und kontrastierte zum mit rot ausgelegten Sisalteppich des Treppenaufgangs. Äußerst beliebt bei den Kindern waren die Ausflüge nach Bad-Hönningen wegen des Thermalbades, Bacharach, Boppard und durch das Gelbachtal nach Obernhof zum Kloster Arnstein.

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Die Kriegszeit 1939-1945
Am Freitag, 1. September 1939, brüllte Hitler aus dem Radio: Ab 5:45 Uhr wird zurückgeschossen. Damit begann der zweite Weltkrieg, an diesem Tag wurde meinen beiden Onkels und auch meinem Vater das Spielzeug weggenommen. Die Autos wurden für den Kriegseinsatz requiriert. Die Nazis schlugen zurück. Mein Vater besass damals ein stattliches Pferdegespann, ein Blauschimmelpärchen, also Hengst und Stute. Dazu muss man wissen, dass das Pferdegespann seinerzeit die gleiche Bedeutung für seinen Besitzer hatte, wie heutzutage der Benz für den Metzger, Statussymbol also und entsprechend kostspielig. Der Hengst wurde für den Kriegseinsatz konfisziert. Die Nazis führten Krieg auf anderer Leute Kosten. Die paar Reichsmark Entschädigung entsprachen nicht im entferntesten dem Wert des Tieres. Anderen Bauern in Arenberg, Immendorf und anderswo ging es genauso.
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Verdunkelung
Die "Führung" hatte gleich zu Beginn des Krieges und unter Androhung schwerer Strafen "Verdunkelung" angeordnet, um anfliegenden feindlichen Bomberverbänden keine Angriffsziele zu bieten. Alle Fenster mußten abends mit schwarzem Kartonpapier nach aussen lichtdicht gemacht werden. Am Rande eine Episode  zum schmunzeln: Der Arenberger Polizist Hein Ohm (Heinrich Lörsch) soll seiner Frau ein Protokoll wegen schlechter Verdunkelung gemacht haben. Ob das stimmt ist fraglich,  jedenfalls wurde es damals so erzählt.
Ähnlich wie die Schirme an Verkehrsampeln waren auch die Scheinwerfer der Kraftfahrzeuge mit einem Schirm versehen, damit kein verdächtiger Lichtschein von "oben" aus zu sehen war. Die Straßenbeleuchtung wurde nahezu total abgeschaltet. Genutzt hat diese Maßnahme - wie die folgenden schweren Luftangriffe zeigen - herzlich wenig.
 
Der Bombenterror auf deutsche Städte und Dörfer

Samstag, 24 Juli 1943, Codename "Gomorrha" . Das Bomben-Drama in Hamburg
Unter dem zynischen Codewort "Gomorrha" wurde Hamburg über mehrere Tage, bis zum zweiten August, mit mehr als 100.000 Bomben jeden Kalibers mit Brand- und Flüssigkeitsbrandbomben in Schutt und Asche gelegt. Mehr als 40.000 Opfer waren zu beklagen. Selbst in den von den Nazis gebauten Luftschutzbunkern waren die Menschen nicht sicher, sie starben an CO-Vergiftung oder Sauerstoffmangel. Die verkohlten Leichen zerfielen schon beim Berühren zu Staub. Weit mehr als 30.000 Opfer wurden durch zwangsverpflichtete KZ Häftlinge, die die Leichen in der Stadt einsammeln mussten, auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Massengräbern verscharrt. Die vormals blühende Stadt glich einem riesigen Trümmerhaufen, Tausende wurden obdachlos und waren auf der Flucht. Der Feuersturm wütete noch Tage nach den Angriffen weiter und vernichtete, was die Bomben stehen gelassen hatten. Wie in den biblischen Städten Sodom und Gomorrha war alles zerstört. Hier fand ein völkerrechtswidriger Krieg gegen die Zivilbevölkerung statt. "Bomber Harris" (Arthur Harris) wurde der Luftmarschall der Royal Air Forces (RAF) liebevoll in England genannt. Ihm zu Ehren wurde nach dem Krieg, trotz massiver deutscher Proteste, in London ein Denkmal errichtet und von Queen Mom eingeweiht. Ein eher makabrer Ruhm.---
Im Verlauf des Luftkrieges wurden über dem Deutschen Reichsgebiet 1,4 Mio. Tonnen Bomben abgeworfen. In einer Zigarrenkiste habe ich die "Bombensplitter" morgens nach einem Fliegerangriff eingesammelt. Viele der im Krieg zerstörten Bau- und Kunstdenkmäler sind heute wieder aufgebaut oder sind im Aufbau begriffen. Erst heute, nach mehr als 60 Jahren, beginnt sich in England, vor allem bei Intellektuellen und Schriftstellern das Gewissen zu regen. Man fragt sich in England ernsthaft, ob ein zivilisierter demokratischer Staat die gleichen unmenschlichen Methoden anwenden darf wie ein totalitärer Staat, dessen ruchloses Handeln man bekämpfen und beseitigen will.

Samstag, 23. Oktober 1943, Kassel wird ausgelöscht
500 Bomber der Alliierten warfen ihre " Bombenteppiche" über Kassel ab. Die Innenstadt war zu 90% zerstört, 10.000 Menschen überlebten den Angriff nicht. Die Engländer hofften, der Bombenterror würde einen Aufstand gegen das Naziregime entfachen, das Gegenteil trat ein. Die überlebende Bevölkerung hatte andere Sorgen; Obdach, eine Matratze, etwas zu essen oder ein Milchtopf waren ihnen wichtiger, das gaben ihnen aber die Nazis, sofern sie es denn konnten. Von "oben" kamen nur Bomben, Verwüstung und Flugblätter wie dieses: Steckt eure Nase ins Gras, morgen kommen wir mit Gas. Diese "freundliche" Aufforderung war sicher nicht geeignet, eine Revolution gegen die Nazis anzustacheln. Haß gegen die Alliierten war dann schon eher das Ergebnis des Bombenterrors.
Dienstag, 19. September 1944
Unter den Wirren des Krieges hatte besonders Koblenz aber auch das Umland stark zu leiden. Im fünften Jahr des Krieges war es mit der bisher eher friedlichen Idylle  in Koblenz vorbei. Koblenz wurde von dem ersten schweren Bombenangriff heimgesucht. Im Jahr 1944 wohnte ich bei meinem Onkel Karl in der Lennéstrasse, um das Kaiserin-Augusta-Gymnasium (heute Görresgymnasium) zu besuchen.
Am Dienstag, 19. September 1944, ging ein schwerer Bombenangriff auf Koblenz nieder, dem die Stadthalle und grosse Teile des heutigen Friedrich-Ebert-Rings und der Mainzer Strasse dem Erdboden gleichgemacht wurden. Die ganze Stadt war gleichsam wie mit Mehltau mit einem weissen Mörtelstaub, einem Leichentuch überzogen. Es gab 146 Tote in Koblenz. Auch die Pfaffendorferbrücke hatte 7. Bombentreffer erhalten und war nur mit sehr viel Mut und im Zickzackkurs zu überqueren. Durch die Bombenlöcher der Treffer schaute man in den Abgrund auf den Rhein. An diesem Tag packte ich meine Siebensachen und flüchtete aus Koblenz. An der zerstörten Stadthalle angekommen, saßen dort weinend und geschockt mehrere Arenberger Mädchen und trauten sich nicht alleine, die Rheinbrücke zu überqueren. Sie waren vorher im Kino gewesen und sind dort von dem schweren Bombenangriff überrascht worden. Die jungen Damen waren alle etwa 2-3 Jahre älter als ich und sichtlich erleichtert, einen männlichen Begleiter in mir gefunden zu haben. Todesmutig ging ich also voran und im Gänsemarsch, einander fest an der Hand haltend, überquerten wir die zerbombte Brücke, wie gesagt im Zickzackkurs, an den Abgründen vorbei. Dabei vermieden wir peinlich in den Abgrund zu schauen, das hatte ich den "jungen Damen" vorher eingebläut. An der schmalsten Stelle dürfte die Passage bestenfalls 3,50 Meter breit gewesen sein, dabei trieb mich dauernd die Sorge um, ob der Torso noch der Belastung bis zum rettenden Ufer standhalten würde. Glücklich hatten wir die Pfaffendorfer Seite erreicht, da versuchten sogar einige Autos die Brücke zu überqueren. Über die Kniebreche gelangten wir dann gegen 17:30 Uhr in Arenberg an. In Höhe des "Flürchens" kam uns ein Krankenwagen entgegen, aus dem mir meine Mutter zuwinkte, sie war hochschwanger und fuhr zur Entbindung nach Koblenz. Bei dem Gedanken, dass sie ja auch über die Brücke musste, beschlichen mich wirre Phanthasien und Vorstellungen. Es ging aber alles gut, in der folgenden Nacht wurde mein Bruder Peter im Luftschutzbunker des Kemperhof-Krankenhauses geboren.



Montag, 6. November 1944

Ein schwerer Luftangriff am Abend des 6.November 1944 verwandelte Koblenz in einen Trümmerhaufen (siehe unten). Die Flakkaserne in Niederberg war ein loderndes Flammenmeer. Zwei schwere Luftminen fielen auf Arenberg, zahllose Fensterscheiben gingen zu Bruch, so auch in der Kirche. Zerstörte Fenster wurden (soweit vorhanden) mit Pappe oder mit Brettern ausgebessert. Hunderte Brandbomben wurden über der Arenberger Gemarkung "ausgeschüttet", viele davon liegen noch heute als Blindgänger überall herum. Von einer Brandbombe getroffen brannte die Scheune im "Schneider´s Hof" in der Silberstrasse lichterloh. Löschwasser aus der Wasserleitung war kaum vorhanden, wir bildeten Eimerketten und versuchten die Feuersbrunst mit Jauche zu bekämpfen, vergeblich. Die Scheune und ihr Inhalt (Heu und Getreide) brannte bis auf die Grundmauern nieder. Glücklicherweise war es uns rechtzeitig gelungen, das Vieh aus dem angrenzenden Kuhstall auf die Weide zu treiben. Die Bauern in Arenberg übernahmen am nächsten Tag das Vieh um es über den Winter zu bringen. Solidarität unter den Bauern des Ortes war angesagt.



In seinem Buch "Ganz Koblenz war ein Flammenmeer" (ISBN 3-8313-1474-8 Wartbergverlag) schreibt mein ehemaliger Mitschüler Dr. Helmut Schnatz über den schweren Angriff auf Koblenz am Abend des 6. November 1944: "Man kann sich das Schauspiel wohl nicht schrecklich genug vorstellen: den Lärm der fast 500 Flugzeugmotoren, durchdringendes, nervenzerreissendes Rauschen und Pfeifen der fallenden Bomben, Flakfeuer, dumpfe Einschläge, Splittern von Holz und Glas, schwankender Boden, orangefarbene Explosionsblitze überall in der Stadt, aufschießende Rauchpilze, Wassersäulen in Rhein und Mosel, durch die Luft wirbelnde Balken, Bretter, Mauerbrocken, in dieses Chaos hineinfallende rote und grüne Kaskaden der Zielmarkierer und immer stärker werdender, ziehender und bis 3000 Meter in die Höhe steigender Qualm, dazwischen ein abstürzender Lancasterbomber, der am Maschinenschuppen in Moselweiß aufschlug. Aus den Berichten der Piloten geht hervor, dass sich das Stadtgebiet in Minutenschnelle in ein einziges Flammenmeer verwandelte." Aus dem Buch stammen auch die Abwurfszahlen der in dieser Nacht auf Koblenz abgeworfenen Bomben: 153.392 Stabbrandbomben (1,8 Kg), 456 Flüssigkeitsbrandbomben (13,5 Kg), 11 Sprengbomben (225 Kg), 12 Sprengbomben (450 Kg), 116 Luftminen (1.800 Kg), 4 Luftminen (3.600 Kg). Das sind zusammen 284,7 Tonnen Brand- und 232,9 Tonnen Sprengbomben. Soweit Dr. Helmut Schnatz, der mir dankenswerterweise die Abdruckgenehmigung erteilte. Die Bomberbesatzungen berichteten, der Widerschein der brennenden Stadt sei noch über Brüssel zu sehen gewesen. Bei dem Inferno kamen mehr als 80 Koblenzer ums Leben, die ausländischen Personen nicht eingerechnet. Auf dem Foto das zerstörte Schuhgeschäft von Toni Fey an der alten "Wasserturmsmauer" in Koblenz. Hier wird der Überlebenswille und Humor der ausgebombten Bevölkerung deutlich.

2. Adventssonntag, 10. Dezember 1944

Sonntagmorgen! Wieder ein Angriff auf Koblenz und Umgebung. Ein starker "Südost" blies über Arenberg, das hatte schlimme, aber auch glückliche Folgen. Ein Volltreffer ging in den Keller der Arenberger Schule, 16 junge Soldaten und das vierjährige Töchterchen Edith von Fritz und Vroni Marx kamen dabei ums Leben. Die Bombe war für die Flakscheinwerfer-Batterie bestimmt, die auf dem Plateau des Falkenweges lag. Ihre Flugbahn wurde durch den starken Seitenwind zur Schule abgelenkt. Auch das Mutterhaus der Dominikanerinnen wurde von einer Bombe getroffen, hier wurde der rechte Eckflügel des Hauses (Kapelle) zerstört.
Im heutigen nördlichen Industriegebiet "In den Siebenmorgen" brannte die Erde durch hunderte Stabbrandbomben, die bis zum Mittag lichterloh brannten. Wäre der Brandbombenteppich nur 200 mtr. weiter südlich niedergegangen, hätte Arenberg wie eine Fackel gebrannt.
Der starke Wind hat Arenberg vor einer Brandkatastrophe bewahrt.
Die 16 jungen Soldaten, der älteste war gerade mal 19 Jahre alt, hatten auf dem Weg zur Westfront in der Schule übernachtet.
Das letzte Aufgebot  des "Größten Feldherrn aller Zeiten" (GröFaZ) starben einen sinnlosen Tod.
Am Heiligen Abend schütteten 1.884 Bomber, quasi als "Weihnachtspräsent", ihre tödliche Last über dem Rheinland aus.
Es erfolgte nun Angriff auf Angriff.
 
Mittwoch / Donnerstag, 27./28. Dezember 1944 gingen 45! "Bombenteppiche" auf Koblenz nieder. Zum Schutz der Bevölkerung wurden mehrere Stollen in Arenberg und Immendorf gebaut, um sich vor den Luftangriffen in Sicherheit zu bringen. Im Bunker geboren, im Bunker gross geworden, so drückte sich eine Mutter eines Kleinkindes damals aus. Bei Fliegeralarm packte man das Notwendigste ein, Kleinkinder in eine Einkaufstasche, dann rannte man in den Bunker und wartete die "Entwarnung" ab. Danach rannte alles nach Hause - bis zum nächsten Fliegeralarm - und das je nach "Luftlage" mehrmals täglich. Arenberger und Immendorfer Bergleute bauten damals unter reger Beteiligung auch der Frauen die Bunker, von denen noch im Weiteren die Rede sein wird.
Mittwochs schwebten nach einem Angriff zwei Fallschirme über Arenberg zu Boden, eine amerikanische B-17 G war abgeschossen worden. Sieben Soldaten der Besatzung kamen ums Leben, zwei am Fallschirm mit dem Schrecken davon. Der erste Fallschirm landete im "Calmen" nord-westlich der Kirche. Der amerikanische Soldat hatte nur noch einen Schuh an,  wurde von Willi Angermann jun. festgenommen und an zufällig vorbeikommende Soldaten der Flakkaserne übergeben. Dann sah W. Angermann einen zweiten Fallschirm und fuhr mit seinem Fahrrad hinterher, der landete im oberen Teil der Weikertswiese. Unten wurde er schon von einer aufgebrachten Menschenmenge, die aus den umliegenden Bunkern zusammengelaufen war, erwartet. Eine Frau schrie: "Bringt den Kerl um" der damalige Ortspolizist "Ohm Hein", ein Onkel W. Angermanns, wollte den Flieger gar erschiessen. Eine äusserst brenzlige Situation und nur durch das beherzte Eingreifen W. Angermanns konnte Schlimmeres verhindert werden. W. Angermann war über Weihnachten auf Verwundetenurlaub und fragte seinen Onkel, ob er ein Kriegsgerichtsverfahren riskieren wolle. Daraufhin beruhigte sich Ohm Hein. W. Angermann sprach den Soldaten in englisch an und bot ihm zur Beruhigung (er zitterte wie Espenlaub) eine Zigarette an. Dann brachte er den Soldaten zu Bürgermeister Klee. Der Bug des Bombers ging zwischen der Talstraße und Heuweg, der Rest westlich der Weidwiese im Wald nieder. Zu Neujahr hatten sich einige Damen aus Arenberg schicke Blusen aus Fallschirmseide geschneidert, auch für ein weißes Hochzeitskleid soll es noch gereicht haben. Die dünnen weißen, edel aussehenden Tragseile wurden zu kostbaren Bordüren verarbeitet.
Die Namen der Besatzung sind: Nelson, Horan, Dobrow (alle 2nd Lt.s), Melton, Occhino, Zaleski, Raught, Manicki und Rohr. Gefangengenommen wurden Occhino und Manicki, alle anderen überlebten den Absturz nicht. Occhinos Adresse war 1949 Buffalo, New York und Manickis Chicago, Illinois. 

Sonntag, 31. Dezember 1944
Zwei schwere GP-Bomben (General Purpose 1.812 Kg) gehen auf Arenberg nieder. Getroffen wurden das Haus " Wüst" (in der Nähe der heutigen Tankstelle) und die Wiese am Schneiders-Hof in der Silberstrasse. Der Erdboden war durch Dauerfrost 15 cm durchgefroren. Ein tiefgefrorenes Erdstück von etwa Tischgrösse flog 100 mtr. durch die Luft und durchschlug das Dach in Webers Haus. Die beiden Nachbarhöfe waren schwer beschädigt, die Scheunen waren abgedeckt. Der Explosionsdruck war so stark, daß von den umliegenden Dächern Schiefer und Dachpfannen wegflogen wie dürres Herbstlaub. Die Ernte des letzten Jahres war grösstenteils durch zerbröselten Schiefer, Mauergeröll, Bretter und einsetzenden Schneefall vernichtet.  Der Schneiders Hof hatte nach dem schweren Brand am 6. November sozusagen den Rest bekommen. Viele Fensterscheiben in Arenberg gingen zu Bruch. Fensterglas war Mangelware und nicht mehr zu beschaffen. Man improvisierte, die entstandenen Lücken wurden mit Presspappe ausgefüllt.

Dienstag / Mittwoch, 13./14. Februar 1945, Bomben-Terror auf Dresden
 In der Nacht des 13. zum 14. Februar wüteten englische Bomberverbände über Dresden und legten "Elbflorenz" in Schutt und Asche. Dresden galt seinerzeit als die schönste aller deutschen Städte. Die Altstadt, die Semperoper, die Frauenkirche, der Zwinger und viele historische Bauwerke fielen dem Bombenhagel zum Opfer. In zwei Zeitungen las ich damals, 300.000 Menschen seien bei einem der schwersten Bombenangriffe auf deutsche Städte ums Leben gekommen. Auch die Nazis missbrauchten die Opfer für Ihre Propaganda. Um die mutmaßliche Anzahl der Opfer festzustellen und wilden Gerüchten vorzubeugen, hat die Stadtverwaltung Dresden eine Untersuchungskommission aus Fachleuten (Historiker, Statistiker, Archivare, Munitionsfachleute  usw.) eingesetzt. Der Kommission gehört auch der Koblenzer Historiker Dr. Helmut Schnatz an, der mit seinem Buch "Ganz Koblenz war ein Flammenmeer"  von sich reden machte. (Siehe auf dieser Seite: Montag, 6. Nov. 1944)

In der Stadt waren abertausende Flüchtlinge, die vor den vorrückenden russischen Truppen flüchteten und in Dresden ihr Heil suchten. Dort kamen sie im Feuersturm ums Leben . Die Menschen am Elbufer hatten noch Glück, sie konnten der Hitze mit einem beherzten Sprung ins Wasser entgehen und so ihr Leben retten, weniger Glück hatten diejenigen in der Innenstadt, auf der Flucht über die Strassen klebten sie im aufgeschmolzenen Asphalt fest und verbrannten kläglich. Die Alliierten warfen etwa 800.000 Stabbrandbomben über Dresden ab. Tagsüber am Mittwoch kamen amerikanische Bomberverbände und gaben der Stadt den Todesstoß.
Es mag makaber klingen, aber für die 300.000? Toten Dresdens und die 40.000 Toten Hamburgs, die vielen Bombenopfer deutscher Städte wie Berlin, Frankfurt, Würzburg, München, Köln, Kassel, Nürnberg und Koblenz, um nur einige zu nennen, wurden keine Glocken geläutet und weltweit fanden auch keine Gedenk- oder Trauergottesdienste statt, auch wurden keine Beileidstelegramme an die Regierung geschickt, wie für die 4.500 Opfer des World-Trade-Centers am 11. September 2001, so schrecklich das auch war.
Jedem Soldaten steht nach dem Genfer Abkommen eine menschliche Behandlung nach Gefangennahme zu; für den Luftkrieg und den Bombenterror gegen die Zivilbevölkerung gibt es bis heute keine Völkerrechtsverbindliche Regelung. Nahezu 500.000 Personen, davon 70.000 Kinder kamen im Bombenhagel, alleine in Deutschland ums Leben.
 
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Die Flugabwehr in Arenberg
Arenberg lag aus Sicht der alliierten Bomber in der Anflugschneise nach Koblenz. Hier hatte die Wehrmacht mehrere Stellungen zur Luftabwehr eingerichtet, als da waren: Horchgeräte, FLAKscheinwerfer* und die erforderlichen Dieselaggregate zur Stromversorgung. Im "Unterdorf", gegenüber der Einfahrt zur "Kühhol" waren zwei große Stromgeneratoren stationiert. Die FLAKscheinwerfer und Horchgeräte waren im Bereich "Im Schweinegarten" (zwischen Falkenweg und Silberstrasse) in eingegrabenen Stellungen, die mit hohen Erdwällen umgeben waren, untergebracht und waren neben Soldaten, vielfach mit FLAKhelfern* besetzt. Die Mannschaften waren in einer Baracke im oberen Bereich des Falkenwegs untergebracht. Hier befand sich auch der "Leitstand", der die gemessenen Koordinaten der feindlichen Bomberverbände per Feldtelefon an die zahlreichen FLAKstellungen auf den Kreuzberg (Niederberg) übermittelte. Reste dieser FLAKstellungen sind heue noch zu sehen. Die Feuerkraft der Anlage (8,8 FLAK-Kanone, Reichweite ca. 4,5 km) war gegen die Anzahl der anfliegenden Bomber eher bescheiden, ebenso die Abschussquote.
Die Technik:
Horchgerät, eine Parabolschüssel im Durchmesser von etwa zwei Meter, in deren Brennpunkt ein hochempfindliches Mikrofon angebracht war. Durch Approximation der Lautstärke und unter Verwendung zweier Horchgeräte konnte recht präzise die Flughöhe und die Fluggeschwindigkeit ermittelt werden (Vorläufer des RADAR). Die ermittelten Flug-Parameter wurden an die FLAKscheinwerfer übergeben. Er bestand ebenfalls aus einem etwa zwei Meter durchmessenden Parabolspiegel, der innen hochglänzend versilbert war und in seinem Fokus zwei armdicke, gepresste Wolfram-Kohlestäbe trug. Der Parabol war an seiner Öffnung mit hitzebeständigem Quarzglas in Form eines runden Deckels verschlossen und konnte zur Erneuerung der Kohlestäbe und Wartung aufgeklappt werden. Die Anordnung funktionierte nach dem Prinzip der Bogenlampe* mit enormem Stromverbrauch und ebensolcher Lichtausbeute. Der Lichtstrahl reichte mehrere Kilometer hoch. Zwei FLAK-Scheinwerfer nahmen den "Pathfinder" ins Visier, das war der Anführer des anfliegenden Bomber-Pulks. Wenn er in den Brennpunkt der FLAK-Scheinwerfer kam, dann flog er förmlich "blind", er konnte vor Lichtfülle nichts mehr sehen. Die Scheinwerfer verfolgten den Pathfinder und die Flugparameter wurden laufend an die FLAKstellungen (siehe oben) übergeben. Der Pathfinder setzte bei einem Bombenangriff auf Koblenz den vom Volksmund so genannten "Christbaum", das war eine Leuchtrakete in Form eines beleuchteten Weihnachtsbaums. Das war das Signal für den Pulk, ihre Bomben auszuklinken. Wäre nicht Krieg und die Situation nicht so ernst gewesen, hätte man an den faszinierenden "Lichtspielen" am Himmel seine rechte Freude haben können.
* FLAK, Flieger Abwehr Kanone, später Synonym für die Waffengattung der Luftabwehr.
* FLAKhelfer, seit Febr. 1943 wurden Gymnasiasten ab 15 Jahren als F-helfer in der Heimatregion eingesetzt.
* Bogenlampe, elektrische Lichtquelle hoher Leuchtdichte durch Ausnutzung der elektr. Bogenentladung und der Temperaturstrahlung zwischen zwei Elektroden (Kohle, Wolfram); früher in Scheinwerfern und Filmprojektoren verwendet, heute werden Höchstdruckentladungslampen eingesetzt.
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Die Nazis in Arenberg

Das ist ein sehr trauriges Kapitel der Arenberger Geschichte. Die überwiegende Mehrheit der PG´s (Parteigenossen) in Arenberg hatten Mitgliedsnummern unter 1000 und das im gesamten damaligen "Grossdeutschen Reich". Arenberg hatte damals die älteste Ortsgruppe der NSDAP im Rheinland bzw. der Rheinprovinz. Ein Arenberger PG, von dem noch die Rede sein wird, hatte sogar die Mitglieds-Nr. 27 (von > 8,5 Mio.), er mußte also der Gründungsversammlung der NSDAP in München beigewohnt haben. Einigen war wegen "besonderer Verdienste" das "Goldene Parteiabzeichen" verliehen worden.
Ein alter Parteigenosse erzählte mir nach dem Krieg, dass er - es muss 1936 oder 37 gewesen sein - am NSDAP Parteitag in Nürnberg teilgenommen hat. Dr. Josef Göbbels (Propagandaminister) hatte, um die PG´s einzustimmen, das ganze Parteitagsgelände mit allen damals verfügbaren Flakscheinwerfern im Kreis umstellen lassen und ihre Lichtkegel hoch über dem Gelände fokussiert, aber so, dass sich im Zenit keine Überschneidungen der Scheinwerferstrahlen ergaben. Tausende PG´s standen gewissermassen in einem Lichtdom von gewaltigen Ausmassen und waren im Fackelschein der SA und anderer NSDAP-Formationen von diesem Schauspiel hingerissen, gleichsam wie in einem Gottesdienst in einer grossen Kathedrale. Hierhin gehört auch der spätere Ausspruch Joseph Goebbels: "Und wir gehen in diesen Krieg wie in einen Gottesdienst". Wohin die Verführung der Massen letztlich geführt hat, ist hinlänglich bekannt. Die Nazi-Propaganda lief auf Hochtouren, sie machte auch vor Postkarten nicht halt. Dafür ließen sie die Sonne auch schon mal im Norden aufgehen, wie eine Postkarte der 1930er Jahre beweist. Die Arenberger Nazis haben während des "1000 jährigen Reiches" in Arenberg nichts zu Wege gebracht.Trotz ausgezeichneter Beziehungen zur Reichsführung (Robert Ley) blieb nichts ausser dem Kindergarten in der Urbarer Straße und einer Ruine am Sportplatz die m.W. als Parteiheim geplant war. Dieses wurde nach dem Krieg abgerissen und die behauenen Granitsteine in den Sockel eines Hauses in der heutigen Pfarrer-Kraus-Strasse Nr. 120 eingebaut. Natürlich wurde die vordem genannte Hauptstrasse damals in Adolf-Hitler-Strasse umbenannt, wie vielerorts. Mein Vater, Josef Weber, wurde am 30. Juli 1930 vom Arenberger Gemeinderat mehrheitlich zum Bürgermeister gewählt, 2 Stimmen entfielen auf Andreas Schardt, den Ortsgruppenleiter der NSDAP. Nach der "Machtergreifung des Führers" am 30.Januar 1933 trat mein Vater in der Gemeinderatssitzung am 26. April 1933 von seinem Mandat, entnervt von den Schikanen der Nazis, zurück. Schikanen waren vor allem nicht "Linientreue Volksgenossen" ausgesetzt, sie wurden oftmals ohne Gerichtsverhandlung in Konzentrationslager verfrachtet und dort über Jahre inhaftiert.
Der in Arenberg geborene Theologe Prof. Dr. Dr. Friedrich Erxleben war Mitglied im Solf-Kreis und Beichtvater des Berliner Bischofs und späteren Kardinals (1946) Konrad Graf von Preysing. Er äusserte sich hinter vorgehaltener Hand zu den Nazis :
"Wir sind in den Händen von Narren und Verbrechern.“
Der GESTAPO gelang es,  einen Spitzel (Dr. Paul Reckzeh) in den Solf-Kreis einzuschleusen, viele bezahlten das mit ihrem Leben.
Dr. Friedrich Erxleben wurde im KZ Ravensbrück gefoltert und nur durch Zufall überlebte er den Krieg, weil Roland Freisler bei einem Bombenangriff auf Berlin am 3. Febr. 1945 von einem Balken erschlagen wurde. Die dadurch entstandene Prozessverzögerung rettete ihm und den noch nicht abgeurteilten des Solfkreises das Leben.

Wissenschaftler erweckten per se schon das Misstrauen der Nazis. Albert Einstein´s geniale Formel e=mc2 (die jeder Gymnasiast im Kopf ausrechnen kann) wurde im "Stürmer", dem offiziellen Organ der Nazis, lächerlich gemacht. 90 Billiarden oder 9 mal 1016 Wattsekunden aus
1 Kilo Materie passten nicht in das Weltbild der Nazis, sie kannten den Energiegehalt einer Schaufel Kohlen, damit konnte man in einer "Gulaschkanone" Erbseneintopf kochen.
Konrad Zuse, *22.6.1910  in Berlin +18.12.1995, dem genialen Erfinder und Erbauer des ersten programmgesteuerten Digital-Computers
"Zuse 3", ging es 1941 nicht besser: Die Nazis wollten ihn in eine Irrenanstalt einweisen, bis einem hohen Militär auffiel, dass man mit Zuses "Spinnerei" ballistische Bahnen berechnen konnte und sie somit kriegswichtig war. "Zuse 3" wurde bei einem Bombenangriff auf Berlin zerstört. Seine Patente, theoretische Grundlage für den Siegeszug heutiger PCs, fielen nach Kriegsende entschädigungslos den Amerikanern, als "Kriegsbeute" zu.

Es gab auch Übergriffe und Denunziation der Nazis in Arenberg. Im Jahr 1936 wurden das Kreuzchen an der Dreispitz und das alte Basaltkreuzchen von 1708 in den Klosterwiesen demoliert.

Im November 1938 feierte die Arenberger Kirche 70jähriges Bestehen.  Zu diesem Anlaß ließ die Kirchengemeinde in Höhr-Grenzhausen eine Postkartengroße Plakette aus Ton anfertigen (Foto). Diese wurde für RM (Reichsmark) 1,50 an Arenberger und Immendorfer Familien verkauft. Fritz Oppel, PG, SA-Mann und Gastwirt (Gasthof "Zur Post" s. Foto rechts) aus Arenberg machte "Meldung" beim SD. (Die Unterlagen sind beim LHA Koblenz einzusehen). Das konnte sich Fritz Oppel nicht vorstellen, das sein Bericht archiviert wurde. Die Gaststätte wurde in den 1960er Jahren abgerissen, heute steht die "Kreissparkasse" dort.


In den Kriegsjahren, besonders in 1943-45 wurden die Lebensbedingungen für die Bevölkerung immer schlechter. Lebensmittel und die einfachsten Dinge des täglichen Bedarfs gab es nur auf Lebensmittelkarten oder auf Bezugsschein. Es herrschte bittere Not im Land. Familien mit Kindern und Schwerstarbeiter wurden etwas bevorzugt, diese bekamen zusätzlich etwas "Blaue Milch" (total entrahmte Magermilch also). Schuhe oder Kleidung gab es nicht mehr. Wer einen alten Autoreifen besaß, bastelte sich sein Schuhwerk selbst, es wurde improvisiert was das Zeug hielt. Über den Erfindungsreichtum der Bevölkerung konnte man nur staunen. Das einzige was funktionierte war die Nazipropaganda. Hier eine Kostprobe aus damaliger Zeit der "Göbbelsschnauze"*: " Schon wieder ist es uns gelungen, 125 Gramm Kunsthonig an die Kinder zu verteilen". Wenn die Mütter dann in die Läden kamen, war der Kunsthonig ausverkauft. Damals sang Zarah Leander den Schlager: "Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei, auf jeden Dezember folgt wieder ein Mai..." wurde von Volkes Stimme folgendermaßen im Refrain umgedichtet: "Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei, auch Adolf Hitler mit seiner Partei". Es war Verzweiflung, aber auch die Hoffnung auf bessere Zeiten, die so zum Ausdruck gebracht wurde. Vordem urdeutsche Ehrbegriffe wie Treue, Mut, Fleiß, Vertrauenswürdigkeit und Ehre wurden von den Nazis mißbraucht und besudelt. Nach dem Krieg war nichts mehr an seinem Platz, die Folgen sind noch heute spürbar. Die Welt war aus den Fugen geraten.
 
* Göbbelsschnauze wurden die Volksempfänger (einfache Radios) genannt, die für 87 Reichsmark (Foto) bzw. 35 RM für ein noch kleineres Gerät, zu kaufen waren  . Zum Vergleich: 1.00 RM war der Stundenlohn eines einfachen Arbeiters. Nun konnten endlich alle PG´s und Volksgenossen ihren "Führer" und Josef Göbbels im Radio hören.
Schon im Kindergarten der Nazis wurde den Kleinsten das morgendliche Beten nach Nazimanier beigebracht, dazu hatten sie einfach ein altes Kindergebet für Ihre Zwecke umgedichtet und das obligatorische "Amen" am Ende des Gebetes wurde infamerweise durch "Heil Hitler" ersetzt:
"Händchen falten,
Köpfchen senken und
an Adolf Hitler (unseren Heiland) denken,
er gibt unser täglich Brot
und rettet uns aus jeder Not
Heil Hitler" (Amen)
Wie man sieht, machte die Nazipropaganda auch vor den Kleinkindern nicht halt.


Luftschutzstollen

Die Bergleute in Arenberg und Immendorf bauten in den letzten Kriegsmonaten mehrere Stollen, um sich und die Bevölkerung vor den vielen Luftangriffen und Aribeschuss (Artillerie) in Sicherheit zu bringen. So je einen Stollen in der Kühhohl, im Calmen, auf dem Kissel und in der südlichen Weikertswiese am sogenannten "Gruberpfädchen", das in die Vogelweide mündet. Dem Letzteren fehlte der Notausgang, dieser sollte in der "Grimms Wiese" etwa 200 m unterhalb des Eingangs sein. Um schneller am Ziel zu sein, begann man an zwei Seiten des Stollens zu graben. Willi Angermann sagte mir Anfang August 2009, es fehlten noch etwa 35 m bis zum Durchstich und die Strecke sei im Zickzack entlang der Vogelweide verlaufen. Mit Ende des Krieges am 27. März 1945 wurden die Arbeiten eingestellt, das Stützholz ausgeräumt und für andere Zwecke verwendet.

Ein schwerverwundeter Soldat der Wehrmacht suchte damals, wie mein Bruder Ludolf Weber und ich, Schutz bei Fliegeralarm im Stollen in der Kühhol. Der Soldat kam auf Krücken angehumpelt, weil er im Krieg ein Bein verloren hatte. Mit ihm traf Josef Ackermann (Chef der Zivilverwaltung CdZ in Luxemburg) in Begleitung seiner Frau, die wie zu einem Empfang in grosser Gesellschaft aufgedonnert war, im schwarzen Benz-Cabrio ein. Der Soldat warf ihm lautstark und verärgert vor, er sei auf Krücken von Montabaur bis ins Kloster-Lazarett nach Arenberg gehumpelt (20 Km), weil kein Sprit für den Verwundetentransport da war, aber für die PGs (Parteigenossen, Parteibonzen) sei offenbar Sprit vorhanden. J. Ackermann schlug den schwerverletzten Soldaten mit einem Kinnhaken nieder. Als sich der Soldat mit seinen Krücken wieder aufgerappelt hatte, verlangte J. Ackermann dessen Soldbuch, um seine Personalien festzustellen. Nach diesem Vorfall verweigerten die wütenden Bergleute J. Ackermann den Stollenzutritt und er musste anderswo Schutz suchen. J. Ackermann war der Sohn des Arenberger Droschkenkutschers Moritz Ackermann, der die Fremden vor und noch während des Krieges für 50 Reichspfennige nach Bad-Ems kutschierte. Sein Droschkenstandplatz war damals vor " Strauben`s" Bauernhof in der Silberstraße (Foto links). J. Ackermann hatte die Mitglieds-Nr. 27! und war Gründungsmitglied der NSDAP in München. Nach dem Krieg wurde er von den Amerikanern interniert und auf Antrag nach Luxemburg ausgeliefert, dort zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt, die später in sieben Jahre Zuchthaus umgewandelt wurden. Der Zuchthäusler Josef Ackerman ist sicher kein Ruhmesblatt für Arenberg und verdient nicht in "WIKIPEDIA" als "Person der Zeitgeschichte" erwähnt zu werden.
Im März 1944 gegen Ende des Krieges wollten "Krieger" der Waffen SS Arenberg, die älteste Ortsgruppe der NSDAP in der Rheinprovinz, "bis zum letzten Blutstropfen" und bis zum letzten Haus verteidigen. Arenberg sollte evakuiert und dann in Schutt und Asche gelegt werden. Aus diesem Grund wurden ältere, noch verbliebene Männer, dienstverpflichtet, in Höhe der heutigen Urbarer-Strasse und kurz vor der Einmündung " Alte-Emser-Strasse" je eine Panzersperre zu errichten. Gegen Abend waren die Panzersperren fertiggestellt, die SS wars zufrieden und sie ergriffen, wegen der anrückenden Amerikaner, das Hasenpanier. Nachts wurden die Panzersperren unter dem mutigen Einsatz und auf Initiative von Franz Brendler und anderen Arenberger Männern, unter denen viele Bergleute waren, wieder beseitigt. Franz Brendler hat mit seinem mutigen Einsatz Arenberg vor einer sicheren Katastrophe bewahrt. Nächstentags am Dienstag dem 27. März 1945 kurz nach Mittag (12:20) zogen die Amerikaner, von Neuhäusel her kommend, ohne auch nur einen Schuss abzugeben und ohne Blutvergiessen in Arenberg ein. Unser Bürgermeister Peter Klee stürmte mit einer weißen Fahne die Silberstrasse hinunter und übergab den Ort der Amerikanischen Panzerbesatzung die am " Eck" aufgefahren war. Der Krieg und der damit verbundene Schrecken war zumindest für Arenberg zu Ende.
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Ein Schlaglicht auf diese Zeit ist auch die nachfolgende traurige Geschichte von Willi Specht.
Denunzianten gab es überall, "Maulhalten" war die allgemeine Parole.
 
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Das nachfolgende Gedicht (persifliertes Tischgebet) wurde in Willi Specht´s Friseurladen (Foto links) während des Haareschneidens erzählt. Er wurde bei den Nazis denunziert. Das brachte ihm 2 Jahre Zuchthaus wegen " Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung" in Wittlich ein. Die Nazis wurden gegen Kriegsende, als die Niederlage offensichtlich wurde, nervöser und dünnhäutiger, öffentliche Kritik am System war äusserst lebensgefährlich. Andere Systemkritiker oder Andersdenkende hatten weniger Glück, sie wurden zum Tode auf dem Schafott oder durch den Strang verurteilt. Insgesamt etwa12.000 Männer und 1100 Frauen wurden umgebracht (siehe dazu auch Johanna Solf und der Solfkreis).




Der Verfasser des Gedichtes ist mir leider nicht bekannt, der Denunziant auch nicht.
" Komm Adolf Hitler sei unser Gast,
und gib uns die Hälfte von dem was du hast;
aber nicht Pellkartoffeln und Hering*,
sondern was du isst und Göring*.
Du nahmst uns die Butter, Du nahmst uns das Fett,
selbst die billigste Margarine nahmst Du uns weg!
Volk ohne Butter, Vieh ohne Futter,
Führer ohne Frau, zehn Metzger----- eine Sau,
das nennt man deutschen Aufbau.
Feste feiern, Nonnen entschleiern,
Bomben immer netter, Minister immer fetter.
Hindenburg Du edler Streiter,
steig herab, von Deiner Himmelsleiter,
denn Dein Gefreiter* kommt nicht weiter!
Amen"

Von diesem "Tischgebet" waren damals mehrere Textversionen im Umlauf.
Der Unmut der Bevölkerung machte sich in einer Vielzahl von Versen und Stoßgebeten wie das folgende Luft.
Wenn Arenberger nach Koblenz kamen und schon von ferne das "Deutsche Eck" sahen, murmelten sie leise vor sich hin:
"Kaiser Wilhelm, steig hernieder und regiere du uns wieder,
lass in diesen bittren Zeiten lieber uns´ren Adolf reiten"

*Hering war während des Krieges eines der wichtigsten Nahrungsmittel und wurde aus einem großen Holzfass verkauft, heutzutage eher eine teure Delikatesse, weil die Fanggründe nahezu leergefischt sind.
* Hermann Göring Wegen seiner Eitelkeit, Fettleibigkeit und Pralsucht ein eher verachteter Politiker.
Eine Koblenzer Marktfrau pries ihre Heringe lautstark unter folgendem Motto an: Hering su deck wie de Göring! (Hering so dick wie der Göring). Das hörte auch die GESTAPO (Geheime Staatspolizei), die Marktfrau wurde verhaftet und nach Ermahnung und einem Tag Haft wieder laufengelassen. Anderentags rief sie: Hering su deck wie vurgester (vorgestern); Ganz Koblenz lachte damals über den Witz und die Schlagfertigkeit der Marktfrau.
* Adolf Hitler hatte am ersten Weltkrieg teilgenommen und wurde mit dem Dienstgrad "Gefreiter" aus dem Dt. Militärdienst entlassen. Im Volksmund eher spöttisches Synonym für A.H. Auch wurde er wegen seiner gescheiterten Ausbildung zum Kunstmaler (hinter vorgehaltener Hand) "Der Anstreicher" genannt. Den Titel " GröFaZ" hat Hitler sich selbst verliehen und besagt: " Größter Feldherr aller Zeiten" .
Im Helenenstollen
(Baubeginn um 1878 und 1905 -11, lag etwa 100 Meter in westlicher Richtung unterhalb der Haarnadelkurve am " Heuweg" zum Mühlental)

Im Februar 1945 wurde wegen des stark zunehmenden Artilleriebeschusses der Amerikaner ein alter, aufgelassener Stollen im Mühlental reaktiviert. In diesen Stollen führte eine Lorenbahn etwa 500 Meter in den Berg. Dort konnte man sich dann einigermassen sicher fühlen. Im Innern war es feucht und kalt. Mein Bruder Ludolf und ich nagelten uns einen Bretterverschlag zusammen, um dort die Nächte zu verbringen. In unmittelbarer Nachbarschaft "kampierten" auch etwa 15 Nonnen aus dem Dominikanerinnenkloster in Arenberg. Im Berg selbst "hausten" etwa 150 Arenberger Bürger, vorwiegend Bergleute. Am Stolleneingang entwickelte sich ein wahres Zigeunerleben. Auf kleinen Feuerchen wurde gekocht, was die umliegende Natur zu bieten hatte. Brennesselsuppe, Sauerampfer und ähnliche Kräuter waren das gesunde Hauptnahrungsmittel. Es war Hungersnot im Land. Butter, Margarine, Speck oder Fett gab es nicht mehr. Einige Leute hatten ein paar Hühner zuhause, deren Eier wurden ohne Fett in die Pfanne geworfen oder gekocht. Durch die Rauchentwicklung wurden Flugaufklärer der Amis auf uns aufmerksam und schickten uns 3 Granaten als Morgengruß und zur Warnung. Die Einschläge waren nur etwa  30 mtr. vom Stolleneingang jenseits der Straße entfernt. Auch hier wurde es sehr gefährlich. Es waren unbeschreibliche Zustände, sanitäre Einrichtungen gab es nicht, gewaschen wurde sich morgens am Mühlenbach, die weiteren menschlichen Bedürfnisse wurden im weiteren Umfeld im Gebüsch erledigt. Die Notsituation wurde nur durch das anhaltend schöne Frühlingsswetter gemildert. Über Wochen strahlend blauer Himmel, an dem nur die Kondensstreifen der gegen Osten fliegenden Bomberverbände zu sehen waren. Die Amerikaner sprengten den Stolleneingang im März 1945, weil sie die Befürchtung hatten, der Werwolf könne sich darin verschanzen und die Truppen aus dem Hinterhalt angreifen.
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Konrad Weber, im Nov. 2002
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