Die Weikertswiese in Arenberg
oder was eine große Wiese inmitten Arenbergs auch sein kann.
Seit dem 27. Sept. 2011 weiden sieben Galloway´s hier. In der Weikertswiese und dem anschließenden  Tal gab es immer Fledermäuse. Aber seit der Beweidung hat sich die Artenvielfalt der sehr nützlichen Insektenjäger wesentlich erhöht. Den Tieren fehlt es an geeigneten Unterschlupfmöglichkeiten. Dem wollen die Anwohner im kommenden Frühjahr (2012) mit Fledermauskästen nachhelfen und Nistmöglichkeiten anbieten.
Die naturverträgliche Landschafts- und Grünflächenpflege wird von der Fa. Frank Roos Beweidungen (Simmern/Westerwald) durchgeführt. 



Städtebauliche Fehlentwicklung wird für ganz Arenberg zum Problem

Die Fakten:
Weikertswiese

Im Jahr 2001 hat der Eigentümer der Weikertswiese das gesamte Grundstück an die RZ Stiftung „Helft uns Leben“ verschenkt. Die Stiftung hat das Grundstück dann an die Stadt verkauft mit Ausnahme von drei Bauplätzen, die sich die Stiftung zur Bebauung vorbehalten hat. Es handelt sich dabei um die auf dem Plan grün eingezeichneten Flächen am Falkenweg und an der Vogelweide. Der Stadtrat und der Ortsbeirat von Arenberg/Immendorf hatte beschlossen, das Grundstück nicht zu bebauen, weil das ehemalige Bachtal als eine ökologisch wichtige Fläche zur Be- und Entlüftung der Stadt Koblenz als Frischluftkanal und als wertvolles Naturareal galt. Die Stiftung „Helft uns Leben“ hat dann im Oktober 2009 die Erteilung eines Bauvorbescheids zur Errichtung von Einfamilienhäusern mit zwei Vollgeschossen auf den markierten Grundstücken beantragt (Bebauungsplan Nr. 214). Die Stadt Koblenz hat mit Bescheid vom 7. April 2010 den Bauwunsch abgelehnt. Darauf hin hat die Stiftung mit nicht nachvollziehbaren Gründen eine Untätigkeitsklage gegen die Stadt erhoben, der das Verwaltungsgericht aufgrund falscher Tatsachen im April 2011 stattgegeben hat. Hierbei war von Voraussetzungen ausgegangen, die gar nicht mehr gegeben waren (Tennisplätze, etc.). Danach ist jedoch auf Druck der Stiftung und möglicher Investoren die Stadtverwaltung (Bauamt) vollständig eingeknickt. Der Stadtrat wurde mit der Verwaltungsänderung nicht mehr befasst, und auch der Arenberger Ortsbeirat, (mit Ausnahme der BI 2000) der vorher nahezu geschlossen gegen jede Bebauung war, knickte ein.

Auf Anfrage der BIZ Fraktion im Stadtrat antwortete das Amt für Stadtentwicklung:

„Würden diese städtebaulichen Ziele nach dem Urteil des Verwaltungsgerichts weiterverfolgt und umgesetzt, indem das ,Bauland’ nun ... als ,Grünland’ bestehen bleibt, entsteht für die Stadt Koblenz ein möglicher Planungsschaden, der noch zu beziffern ist. ... Die Stadt beabsichtigte nie Rechtsmittel gegen die nunmehr rechtskräftige Entscheidung einzulegen.“

Weiter heißt es: „Im Rahmen eines Aufstellungsbeschlusses für den o.g. Bereich ist der Schutz von Natur und Landschaft ... vorgesehen gewesen.“

Aus all dem ist zu schließen, dass die Stadt Koblenz die Absicht hat, die Weikertswiese scheibchenweise vollständig zu bebauen. Darunter fällt auch das aufgeschüttete, geologisch nicht sichere Steilhanggrundstück zwischen den Grundstücken 23 und 25 an der Vogelweide, das wegen Abrutschgefahr vor jeder Bebauung einer genauen geologischen Prüfung zu unterziehen wäre.

Damit nicht genug:

Nicht nur auf der Weikertswiese soll ökologisch wertvolles Gelände Spekulationsprofiten geopfert werden und gewachsene Nachbarschaften sowie der Ortscharakter insgesamt zerstört werden. Dasselbe gilt für das

Gelände "Ober den Höfen“

Hier sollen auf dem Gelände des ehemaligen Bauerhofs Mehrfamilienhäuser mit einer Gesamthöhe von über elf Metern entstehen. Damit wäre der gesamte Hang einer Bebauung zugeführt, die vollkommen dem Charakter der umliegenden Einfamilienhäuser widerspricht. Damit sind nicht nur Probleme des zu- und abfließenden Verkehrs vorprogrammiert, sondern auch eine erhebliche Veränderung der Sozialstruktur in Arenberg. Darüber hinaus ist das Gelände durch ehemalige Bergwerksstollen einsturzgefährdet (siehe auch Stollen, Luftschutzstollen und Bergbau).

Weitere umfangreiche Bebauungspläne im Gemeindebereich Arenberg liegen vor für das Gebiet „Hannarsch“ (sechs bis acht Einfamilienhäuser im ersten Bauabschnitt und weitere folgend), der gesamte Bereich unterhalb des Gemeindefriedhofes parallel zur Umgehungsstraße L127.
Hier werden scheibchenweise Fakten geschaffen, die am Ende zu einer Verstädterung von Arenberg führen mit allen sich daraus ergebenden Folgen.

 Fragen an alle Arenberger:

1. Wollen wir, dass für die Interessen Einzelner die bevorzugte Grundstückslage der meisten Arenberger verloren geht?
2. Wollen wir als Arenberger in einer so nie vorausgesehenen veränderten Umgebung leben?
3. Wollen wir Neubaugebiete, ohne dass zuerst der enorme Haus- und Wohnungsleerstand in Arenberg ausgeschöpft wird?
4. Wollen die Anwohner der Weikertswiese eines Tages auf eine dicht bebaute Fläche von Hausdächern schauen und auf eine totgebaute Natur     ohne Vögel und ohne die Tiere, die auf dem naturbelassenen Gelände jetzt noch leben?
5. Wollen wir den gewachsenen Charakter des Stadtteils Arenberg einem zerstörerischen und sinnlosen Profitstreben opfern, das sich hinter     fadenscheinigen Argumenten (Bevölkerungsvermehrung durch Zuzug nach Koblenz) versteckt?
6. Wollen wir am Ende eine „Verkarthäuserung“ von Arenberg mit allen Konsequenzen und Folgen?
7. Wollen wir unseren Kindern die letzte Möglichkeit nehmen, im Winter in der Weikertswiese Schlitten zu fahren?


Politik und Verwaltung sind dabei den erklärten "Bürgerwillen" zu ignorieren.

W er dazu Nein sagt, sollte bei der nächsten Stadtratswahl Kandidaten wählen, die nicht nur eigene Interessen, sondern auch dem Umweltschutz und der Umwelterhaltung verpflichtet sind.
Bitte sorgen Sie in Ihrem Umfeld für Verbreitung.

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.
BIZ Koblenz Bürgerinitiative Zukunft
Dr. Michael Winter

11.10.2011 


Vier Jahre sind seit dem vergangen und in der Zwischenzeit wurden grausame Fakten geschaffen. Das Baugebiet " Ober den Höfen " ist Realität und die Bebauung in der Weikertswiese wurde begonnen. Hier hat das OVG Koblenz, gegen den Willen der Parteien und der Bevölkerung, dem Investorenwunsch nachgegeben. Offenbar ein Konstruktionsfehler der Demokratie, wenn sich der Bürgerwille nichtmehr durchsetzen lässt.
K.Weber