Rest einer Weinbergmauer
in Immendorf
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Seit wann in den kleinen
Seitentälern rechts des Rheins bei Koblenz Wein angebaut wurde, lässt sich kaum noch feststellen.
Lediglich das Ende des Weinbaus dürfte in Immendorf kurz nach dem Jahr 1800
liegen. Die Flurbezeichnung "Im Wingert" zeugt auf jeden Fall von Zeiten, in
denen hier Weinbau betrieben wurde. Ob der erzeugte Wein selbst getrunken (Wein
galt im Mittelalter als einzig nicht verkeimtes und lagerfähiges Volksgetränk) oder als "Zehnt" abgegeben wurde,
müsste noch festgestellt werden. Jedenfalls hat man jüngst im Immendorfer
Wingert an einem Südhang den hier abgebildeten Rest einer alten Weinbergmauer
gefunden. Der Trockenmauerrest ist augenscheinlich auf gewachsenem Felsgrund
aufgebaut. Weitere gut sichtbare benachbarte (Reste ehemaliger) Weinbergmauern
finden sich z. B. auch im Mühlental (heute noch genutzt) und im Mallendarer
Bachtal (oberhalb des Holderberger Hofs).
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Die
Arenberger "Engelsburg"
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Auf der vorliegenden Ansichtskarte
wird das "Engelsburg" genannte Gebäude als "Gartenhaus" des Caritashauses erwähnt. Das
Caritashaus konnte am 07.06.1910 auf Betreiben des ersten geistlichen Rektors des
Mutterhauses der Dominikanerinnen Matthias Kinn eröffnet werden. Es diente
zunächst der Erholung armer und
schwacher Kinder sowie der Ausbildung von Caritas- Dorfhelferinnen. Das "Gartenhaus"
entstand nach der Einweihung des Caritasgebäudes (genaues Datum fehlt leider).
Ob es bereits von Anfang an seine prächtige Bemalung mit den lebensgroßen bunten
Engeln auf goldgelbem Grund hatte, ist nicht bekannt. In den 1930er Jahren bewohnte
ein Herr Ganser das Haus. Er ist einigen alten Mitbewohnern noch als ständig
fotografierender Mensch (Fotograf?) in Erinnerung. Als Mitte der 1940er Jahre
die Familie des Arenberger Chorleiters und Organisten Hans Marx in die Engelsburg einzog, war die opulente
Bemalung mit den Engels-Motiven auf jeden Fall schon vorhanden. Leider ist
diese außergewöhnliche Malerei vor Jahren einem „ganz normalen“ Anstrich oder Verputz
gewichen. Foto
zur Verfügung gestellt von Mathilde Persch geb. Marx.
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Philips-Bronen
(Philips-Brunnen) von 1624
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Der nach seinem Erbauer, dem Trierer
Kurfürsten Philip Christoph von Sötern benannte Philips-Brunnen in der Eselsbach
(Schneiders Wiese) war der Hauptwasserzulauf der kurfürstlichen Festung
Ehrenbreitstein, die zeitweilig als Wohnsitz, stets aber als strategischer
Brückenkopf der rechtsrheinischen kurtrierischen Besitzungen genutzt wurde. Die
Festung verfügte zwar seit Erzbischof Hillins Ausbau im 12. Jh. über eine
Zisterne, die die oft kritische Wasserversorgung der Burg sicherstellen sollte,
doch im 17. Jh. ließ Kurfürst Philip von Sötern mit großem Aufwand und
technischem Können eine neue Wasserleitung aus der ergiebigen Quelle des
Reidelsborn in der Eselsbach zur Festung verlegen. Ausreichend Frischwasser war
überlebenswichtig für die Besatzung des Verteidigungsbauwerkes. Nach mündlicher
Überlieferung spielten Brunnen und Wasserleitung während der Befreiungskriege
ab 1794 eine wichtige Rolle, als ein Arzheimer Bürger den französischen
Belagerern das Geheimnis der Wasserleitung offenbart haben soll. Eine
fünfjährige Belagerung endete dadurch mit der Kapitulation der Besatzung. (Siehe
hierzu auch: "Die Wasserleitung zur Festung Ehrenbreitstein und die französische
Belagerung von 1795" von Konrad Weber.) Das Foto des Eingangs zur Quelle des
Philips-Brunnens wurde zur Verfügung gestellt von K. Weber.
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Der "Rote
Hahn"
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Als Wappentier
von Arenberg und als Beiname des Ortes ist der "Rote Hahn"
weithin bekannt. Das abgebildete Exemplar ziert das Gasthaus
"Roter Hahn" an der belebten Straßenkreuzung nahe der
Kirche. Erstmals urkundlich erwähnt
wird der Bau 1630 in einer Konzessions- bestätigung,
und schon da wird er als alt bezeichnet. Einst Herberge, Zoll- und Gasthaus
für Händler und Reisende auf den hier verlaufenden Verkehrsstraßen,
entwickelte sich der Ort allmählich um das Gasthaus herum. Der Name dürfte von "gerodeter
Hain" herzuleiten sein. Orte, die das Wort "Hahn" im Namen führen, sind nicht
selten im Westerwald und dieses "Hahn" bezeichnet Hain / Wald, nicht das Tier. Das alte Haus steht noch wie vor 300 Jahren
- wahrscheinlich auf den Grundmauern eines
noch älteren - neben dem heutigen Gasthaus, das 1899 als Hotel für die gewachsenen Ansprüche der damaligen
Gäste gebaut
wurde. Der noch ältere historische Bau aus dem 17. Jh. diente nach dem Hotel-Neubau 1899 als Pferdestall
und Remise,
heute als Garage, Schuppen oder Lagerraum. (Siehe auch: "300
Jahre Roter Hahn" auf dieser Web-Seite.) Foto: Konrad Weber
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Der "Rote
Hahn" - Kunst am Bau mit "Wappentier"
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Den
Roten Hahn als moderne Edelstahlkonstruktion findet man in Arenberg
auch auf dem Dach eines Privathauses, immer wieder prächtig mit
neuen Bändern augestattet, die sich mit dem Gockel im Wind bewegen.
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Turm
der ehemaligen Helfensteiner Wasserburg Mühlenbach
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Dieser
Turm der aus dem späten 13. Jh. stammenden Wasserburg der Ritter
von Helfenstein ist wohl das älteste noch erhaltene bauliche Relikt
in Arenberg. Einst bildete er den Kern der Wasserburg Mühlenbach,
einem der Stammsitze der Helfensteiner, die damit eine Jahrhunderte
währende bewegte Geschichte in Arenberg begründeten.
Siehe hierzu: "Die
Herren von Helfenstein in Arenberg"
von Konrad Weber und "Der
Mühlenbacher Hof" von
Udo Liessem.
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Weiher
der ehemaligen Helfensteiner Wasserburg Mühlenbach
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Dieser
Weiher konnte bei drohender Gefahr mittels eines hochziehbaren
Schiebers in das Gelände um die Burg Mühlenbach
abgelassen werden und machte diese so zur Wasserburg. Die Bewohner hatten in
solch bedenklicher Lage die Möglichkeit, Zuflucht im ihrem Inneren,
und wenn auch dieses eingenommen wurde, im
Turm zu suchen. Udo Liessem schreibt in seiner Publikation
über den Mühlenbacher Hof, dass der künstlich gestaute Teich auf
einer Karte von 1715 noch verzeichnet ist, während die Burg
auf der gleichen Karte bereits als Ruine ausgewiesen wird.
Fotografiert in den 1960er Jahren von Peter
Weber, Arenberg.
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Schwengelpumpe
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Schwengelpumpen wurden etwa ab dem 17.
Jh.
installiert und in ländlichen Gebieten noch bis in die 1950er Jahre zur
Wasser- versorgung eingesetzt. Sie arbeiten zumeist als Kolbenpumpen.
Der Kolben saugt durch die Hebelbewegung Wasser aus einer Tiefe von bis zu
8 m an und gibt es über einen Wasserauslauf, unter den man einen
Eimer stellen konnte, wieder ab. Solch schöne gusseiserne Schwengelpumpen, wie
das hier abgebildete Exemplar aus der Immendorfer Ringstraße 101, stammten in
unserer Gegend z. B. aus der Sayner Hütte, die für ihre teils kunstvollen Werkstücke
aus Eisenguss bekannt war.
Dank für die freundliche Abbildungserlaubnis an Ursula
Nitsche, Immendorf.
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Schwengelpumpe
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(Siehe auch
oben):
Das hier abgebildete schöne Exemplar aus der Immendorfer Ringstraße 5 ersetzte
1890 einen bis dahin an gleicher Stelle stehenden Brunnen, aus dem Wasser mit
einem Eimer geschöpft wurde. Eigentümer Georg Christ gibt darüber hinaus an, dass noch in unmittelbarer
Nachkriegszeit, als es schon Wasserleitungen in Immendorf gab, die
Schwengelpumpe von Zeit zu Zeit zum Einsatz kam. Dies lag daran, dass die nicht
sehr leistungsfähigen Wasserleitungen bei Überlastung des Immendorfer Wasserhochbehälters (etwa auf Höhe
des Arenberger Sportplatzes) z. B. bei gemeinsamer Nutzung durch die Immendorfer
Bevölkerung und die
französischen Besatzungssoldaten in der Fritsch-Kaserne in Spitzenzeiten nicht
genug Wasser in das Dorf leiten konnten. In solchen Fällen half die
Schwengelpumpe über die zeitweise Wasserknappheit hinweg. Dank für die freundliche Abbildungserlaubnis an Georg Christ
und Frau, Immendorf.
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Schwengelpumpe
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Schwengelpumpen wurden etwa ab dem 17. Jh.
installiert und in ländlichen Gebieten noch bis in die 1950er Jahre zur
Wasserversorgung eingesetzt. Sie arbeiten zumeist als Kolbenpumpen.
Der Kolben saugt durch die Hebelbewegung Wasser aus einer Tiefe von bis zu
8 m an und gibt es über einen Wasserauslauf, unter den man einen Eimer
stellen konnte, wieder ab. Da nicht jedes Haus über eine eigene Pumpe verfügte,
dienten die vorhandenen Pumpen häufig ganzen Nachbarschaften als
Wasserentnahmestelle. Die hier abgebildete Schwengelpumpe steht vor dem
ehem. Bauernhof Krissel, heute Ringstraße
13 in Immendorf. Dank für
die freundliche Abbildungserlaubnis an Dr. Josef Krissel, Immendorf
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Ziehbrunnen (um 1750)
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Ziehbrunnen sind bereits
aus grauer Vorzeit bekannt. Es handelt sich um Schächte, die im Erdreich oft
durch Holzkonstruktionen
(Holzkastenbrunnen) stabilisiert wurden. Sie dienen zur Erleichterung der Wasserbeschaffung
für Mensch und Vieh. Bei der in Mitteleuropa gebräuchlichen Ziehvorrichtung
wird
ein Seil oder eine Kette auf einem Rundholz aufgewickelt. Daran hängt ein Eimer
zum Schöpfen des Wassers (meist Grundwasser). Mit Hilfe einer
Kurbel konnte der Eimer nach oben gezogen oder nach unten
gelassen werden. Die Tiefe des Brunnens richtete sich nach dem Grundwasserspiegel
des jeweiligen Standortes. Der abgebildete Brunnen wurde zur
Verfügung gestellt von Maritta und Rainer Termoellen, Esch.
Ähnliche Brunnen dürften auch in Arenberg und Immendorf im Gebrauch
gewesen sein.
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Stalltüren
im Hof
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Im
Hof des früheren Schreiners Peter Rosenbach in Immendorf kann
man noch heute sehen, wie sich die Menschen früher weitestgehend
selbst versorgten. Denn hier gab es - wie auch in den meisten anderen
Häusern und Höfen - einen Stall. Rosenbachs zogen so ganz nebenbei
jeweils ein Schwein groß, das einerseits von den selbst angebauten,
aber manchmal zu klein geratenen Kartoffeln ("Wutzekrombiere")
und von Küchenabfällen lebte und das zu gegebener Zeit für die Versorgung
der Familie geschlachtet wurde. Die kleine Klappe neben der zweigeteilten
Stalltür diente als unmittelbarer Zugang zum Futtertrog des
kleinen Schweinestalls. Noch bis Kriegsende hielten viele Menschen
Hühner, Tauben, Kaninchen, Ziegen u. ä. Kleintiere, deren Fleisch,
Milch oder Eier die Familie mit Lebensmitteln versorgte.
Zur Verfügung gestellt von Edmund ("Ebbu") Rosenbach.
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Plumpsklo
(bis etwa 1960)
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Das
berühmte Plumpsklo war in früheren Jahren als Toilette ohne Wasserspülung
im Hof außerhalb jedes Hauses zu finden. Die Fäkalien fielen
(plumpsten) der Schwerkraft folgend in einen Kasten oder eine (Sicker-)Grube,
bis
diese voll war und der Inhalt
entsorgt wurde (Misthaufen, Feld oder später auch leer gepumpt durch Entsorgungsfirmen
und per Wagen abtransportiert). Das abgebildete, längst nicht
mehr genutzte "stille Örtchen" ist vermutlich das
letzte noch erhaltene seiner Art in Immendorf. Es gehört der Familie
Rosenbach und verfügte als Besonderheit über ein Plumpsklo
für Kinder. Anstelle von Toilettenpapier hing früher für gewöhnlich
die in handliche Stücke zerteilte Zeitung von gestern an einem Haken
oder langen Nagel an der Wand. Zur Verfügung gestellt von Edmund
("Ebbu") Rosenbach.
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